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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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als Lehrling. Das könnte ich natürlich nicht ablehnen, sonst würde mich seine Fledermaus bei lebendigem Leib verschmausen! Heiliger Basilius, womit habe ich bloß diese Strafe verdient?
    »Wir sind da!«, sagte der Leutnant irgendwann und zeigte auf einen dunklen Granitbau, der hinter Gestrüpp verborgen lag. »Wenn du erlaubst, Herr, zünde ich eine Lampe an. An der Wand müssten Zahlen stehen … also, die Hausnummer, meine ich.«
    »Nein!«, sagte der Zauberer und saß ab. »Kein Licht. Gib mir den Rucksack und verschwinde!«
    »Was soll das heißen? Verschwinde? Lässt du mich etwa laufen?«, stieß er aus und reichte dem Zauberer mit spitzen Fingern den Sack, in dem die Fledermaus hockte.
    Erst jetzt begriff er, dass ihm ein Fußmarsch durch die ganze Stadt bevorstand. Und er anschließend seinem Hauptmann erklären musste, warum er noch am Leben war.
    »Lass mich bei dir bleiben, Herr«, hörte er sich deshalb zu seiner eigenen Überraschung sagen.
    »Du hast doch nicht etwa Angst im Dunkeln?«, fragte der Zauberer, der den Fleder bereits aus dem Rucksack befreit hatte. Während das Tier in der Dunkelheit verschwand, kämpfte sich der Mann, den Rucksack geschultert, entschlossenen Schritts durch das Gestrüpp zum Eingang des Gebäudes vor. »Obwohl, recht bedacht … Wie heißt du, Leutnant?«
    »Andrej Ordnung.«
    »Wie?!« Der Zauberer brach in schallendes Gelächter aus und schlug sich derart ungezwungen auf die Schenkel, dass Andrej zwangsläufig grinsen musste. »Wenn das kein Zeichen ist!«, rief er aus, was der Leutnant allerdings nicht so recht verstand.
    »Darf ich vielleicht auch deinen Namen erfahren, Herr?«
    Der Leutnant hätte zwar am liebsten sein Messer aus dem Stiefelschaft gezogen – er tat nie einen Schritt ohne diese Waffe –, wagte es bei diesem Gegenüber aber nicht. Der Zauberer stieß bereits die Tür auf. Laska steckte den Kopf in die Finsternis und bellte kurz.
    »Ich bin Artur Schwert. Und jetzt zünd mal eine Lampe an.«
    »Was suchst du hier, Herr? Die Häuser in diesen Straßen wurden schon alle überprüft, hier ist niemand.«
    »Halt den Mund! Leuchte mal hierher!«, verlangte er, nachdem er die ersten Stufen der Kellertreppe hinter sich gebracht hatte.
    »Ich trau mich da aber nicht runter, Herr. Die Treppe ist uralt. Außerdem … außerdem prangt da ein Stern. Das heißt, dass auch unten alles sauber ist! Dann habe ich auch nur eine Flasche Öl, Herr! Und nicht mal Laska will da runter!«
    Die Hündin drehte sich vor der Treppe um sich selbst, fletschte die Zähne und knurrte. Irgendwas musste sie gewittert haben, dort unten, in der stockdunklen Finsternis, aus der ein Geruch von Mäusen und verfaultem Holz heraufkroch.
    »Hat man so was schon erlebt!«, stöhnte Artur und drehte sich ungeduldig zu Andrej um. »Du bist bei der Sicherheit und einen Kopf größer als ich, führst dich aber nicht auf wie ein Herr Ordnung, sondern ganz im Gegenteil. Entweder hältst du jetzt also den Mund oder du wartest da oben auf mich.«
    »Alles, nur das nicht. Aber warum müssen wir da eigentlich runter?! Ich kenne die Leute, die dieses Viertel überprüft haben. Mein ehemaliger Hauptmann …«
    Andrej zündete die Lampe an und humpelte Artur unter ständigem Gestöhne hinterher. Auch Laska folgte ihm knurrend. Die Stufen waren gesprungen und nach unten abgesackt, weshalb er in einer schmalen knarzenden Spur bleiben musste. Das Geländer war derart verbogen, dass es wie ein Kragen aus gusseiserner Spitze aussah. In dem trüben Licht der Öllampe liefen Asseln und Schnecken über die feuchten Wände. Die Treppe endete neben einem quadratischen Schacht. Als Andrej in ihn hineinleuchtete, erspähte er am Boden die Überreste eines menschlichen Skeletts. Irgendjemand war hier offenbar in die Tiefe gestürzt worden … Wir hätten auf keinen Fall nachts in diesen Keller runterstiefeln sollen, jammerte der Leutnant insgeheim. Außerdem fürchtet sich Laska nie ohne Grund. Und sollten die Ratten vom Schießplatz hier aufgetaucht sein, ist das unser Ende …
    »Wir sind da«, sagte Kowal und fuhr mit der Hand über die blinde Betonwand. »Leuchte mir!«
    Teleschew kann sich nicht geirrt haben, überlegte er, als er auf die Seite mit der Skizze starrte, die er aus dem Heft gerissen hatte. Irgendwo hier muss sich ein Hebelschalter befinden. Und tatsächlich! Kurz darauf entdeckte er den Schalter, aber selbstverständlich gab es schon seit Jahrzehnten keinen Strom mehr. Er bräuchte Granaten,

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