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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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hinten, dass er stolperte und auf die Knie fiel.
    Aus den Bäumen flogen Hunderte von Vögeln auf, das Echo der Schüsse donnerte geradezu durch die Stadt. Die ersten beiden Kugeln richteten nicht den geringsten Schaden an, da der Lauf beide Male nach oben gerissen wurde. Da der erste Hund aber bereits in der festen Absicht auf ihn zusprang, sich in Arturs Kehle zu verbeißen, brachte er sich damit selbst in die Flugbahn der dritten Kugel. Daraufhin nahm der zweite Köter vorerst von einem Angriff Abstand und flüchtete in die meterhohen Brennnesseln am Wegrand.
    In dieser Sekunde versuchten sich allerdings die vier Köter hinter Artur aus dem Staub zu machen. Sie ließen von dem verletzten Typen ab und jagten hintereinander an der Barrikade entlang.
    »Töte sie!«, schrie der Mann am Boden.
    Ohne aufzustehen, drehte sich Artur zurück und sah dicht vor sich erbarmungslose blaue Augen und ein aufgerissenes rosafarbenes Maul. Die nächste Kugel traf den Köter in der Kehle und schleuderte ihn zurück, direkt in seine drei hinter ihm rennenden Artgenossen hinein. Daljar ließ den Kragen des Verletzten los, griff nach dem Dolch und feuerte gleichzeitig die Signalpistole ab.
    Einer der kahlen Mutanten jaulte markerschütternd auf und flog in Richtung des Metroeingangs. Die Patrone hatte sich ihm zischend in die Seite gebohrt und brannte dort weiter, dabei orangene Funken versprühend. Prompt machten die beiden anderen kehrt und zwängten sich unter einem Ritz in der Barrikade hindurch. Der verletzte Mann ließ sich auf den Rücken fallen, schoss einen Pfeil mit der Armbrust ab, legte diese ohne Hast zur Seite und schleuderte zwei Messer auf die fliehenden Hunde. Sowohl der Pfeil als auch die Messer fanden ihr Ziel. Der entfernte Verwandte eines schwarzen Terriers winselte leise, schwankte und krachte zu Boden. Der Pfeil war in seinen Nacken eingedrungen – und zur Kehle wieder herausgekommen.
    Die Messer dagegen hatten dem vierten Köter die Sehnen an den Hinterpfoten durchtrennt. Trotzdem humpelte er stur weiter auf Artur zu. Dem dröhnte der eigene Schrei in den Ohren, als er so lange feuerte, bis dieses schwarze Muskelpaket vor ihm sich nicht mehr rührte.
    Diese Schlacht hatten die Menschen gewonnen. Elf Hunde waren gestorben, die anderen geflohen. Daljar schritt völlig unbeeindruckt die Leichen ab, um mit seinem Dolch die Messer und Armbrustpfeile herauszuhebeln. Der verletzte Typ verband jetzt endlich seine Hand und versorgte die Wunde an seinem Bein. Artur war derart erschöpft, als hätte er den ganzen Tag Kohlen von einem Lastkahn abgeladen. Das Einzige, wozu er noch imstande war, war dazusitzen und nach Luft zu ringen. Der Gestank von verbranntem Fleisch schlug ihm in die Nase und ließ ihn würgen. Daljar hatte sein Werk inzwischen beendet, kehrte zu seinem Freund zurück und zog eine Spritze aus der Patronentasche, um ihm drei Injektionen in Arm und Bein zu verpassen. Erst danach fand er Zeit für Artur.
    »Was ist mit deinem Kopf?«, fragte er. »Und wo kommst du überhaupt her?«
    »Aus Petersburg natürlich. Ich habe lange geschlafen …« Er verstummte, begriff er doch, dass er seine Situation nicht wirklich erklären konnte. In ihm wuchs der Verdacht, dass die Menschen auch nicht die geringste Ahnung davon hatten, worum es sich bei Anabiose eigentlich handelte. »Ich bin ein Wissenschaftler, aus dem Institut …«
    »Ein Wissenschaftler?«, fragte der Typ und sah sich um. »Dann gehörst du zur Südlichen Karawane?«
    »Nein, ich habe doch schon gesagt, ich bin von hier, aus Piter. Mein Kopf wurde mit einer speziellen Lösung behandelt, damit mir keine Haare wachsen.«
    »Wo ist deine Maske? Die hier meine ich …« Daljar zog am Riemen seines Mundschutzes. »Also noch mal! Was bist du für einer? Ein Cowboy?«
    Bei diesen Worten brach der verletzte Typ in schallendes Gelächter aus. »Der soll ein Cowboy sein?!«, wieherte er. »Der ballert doch genauso ziellos rum wie Mam Rubens! Bei zwölf Schuss gerade mal drei Treffer! Sag mal, Kumpel, wer hat dir denn das Schießen beigebracht? Oder wachsen die Patronen bei dir im Gemüsegarten?«
    Diese Reaktion verwirrte Kowal.
    »Halten wir fest: Du gehörst nicht zur Metrokommune und bist kein Cowboy. Aber du bist auch nicht mit der Karawane gekommen!«, sagte Daljar, wobei er lässig mit dem Dolch spielte. »Du bist aber auch nicht aus der Truppe des Gouverneurs, sonst hättest du gleich geschossen – und nicht erst rumgeschrien. Du bist auch kein

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