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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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zweifellos zur Metro vorkämpfen – nur lauerten mindestens ein Dutzend Hunde vor den Stufen, die zum Eingang hochführten. Im Vergleich mit der Meute im Hof des Instituts mussten diese Biester als Welpen wesentlich besser gefüttert worden sein, da sie nun die Größe stattlicher Schäferhunde aufwiesen. Was bei ihrem Aussehen allerdings zur Nebensächlichkeit verkam: Bei dem kleinsten der Viecher ließen sich zwischen den Schulterblättern zwei Wirbelsäulen erkennen, ein anderer war total asymmetrisch, als sei er aus zwei verschiedenen Hunden zusammengebastelt worden. Ein Rüde mit einem Brandloch in der Seite wälzte sich auf dem Rücken, wieder ein anderer drehte sich wie wild im Kreis und wickelte sich dabei die eigenen Eingeweide um die Pfoten. Doch kein einziges dieser Biester kläffte oder jaulte, nur ihr keuchender Atem war zu hören. Der unverletzte Typ schirmte seinen angeschlagenen Kumpel ab und schwenkte die Waffe von einer Seite zur anderen. Trotzdem zogen die Köter den Ring um die beiden kontinuierlich enger. Bislang griffen sie aber noch nicht an. Vielleicht waren dem Mann ja die Patronen ausgegangen, oder er wollte sie so lange wie möglich aufsparen – geschossen hatte er jedenfalls noch nicht, da war sich Artur sicher. Denn selbst aus einiger Entfernung hätte er den Krach doch hören müssen.
    Noch eine Minute, und die beiden würden tot sein! Artur riss den Rucksack runter, vergewisserte sich, dass er die Ersatzpatronen greifbar hatte, und rannte ohne jede Deckung quer über die Straße. Als er über einen Riss im Asphalt sprang, sah er in der feuchten Ascheschicht um diesen herum klar und deutlich den Abdruck einer riesigen kralligen Pfote. Hier musste vor Kurzem eine Katze entlanggeschlichen sein – und zwar eine von denen, die in den Savannen Afrikas mit ihrem Gebrüll auf sich aufmerksam machen. Ihm fiel der Zoo ganz in der Nähe ein. Er konnte sich selbst nur wundern, wie gelassen er bei dem Gedanken blieb.
    »He!«, rief er aus vollem Hals. »Aus!«
    Kaum hörten die Hunde, die sich gerade an den verletzten Typen anpirschten, Arturs Schrei, drehten sie sich zu ihm um. Die Augen des Köters, der am dichtesten an ihm dran war, waren mit dem trüben Schleier des grauen Stars überzogen. Doch von der Breite seines Brustkorbs her konnte er es mit jedem Rottweiler aufnehmen. Für die Hunde hatte sich die Lage mit seinem Auftreten schlagartig geändert, denn vier von ihnen wurden nun selbst von zwei Menschen mit Waffen in die Zange genommen. Und sie konnten nicht fliehen: Artur versperrte ihnen den Zugang zur nächsten Straße, während auf beiden Seiten des verkohlten Weges eine zwei Meter hohe, aus einzelnen Metallteilen zusammengesetzte Barrikade aufragte, ein weiterer Grund, warum der Weg nicht längst dem Jasmin zum Opfer gefallen war, der ihn von beiden Seiten bedrängte.
    Die beiden Männer staunten über die unerwartete Hilfe nicht schlechter als die Hunde. Im Übrigen hatte sich Artur nicht getäuscht: Die beiden waren noch die reinsten Kinder, auch wenn ihnen schon ein Bart wuchs.
    »Gehörst du zur Metrokommune?«, krächzte der verletzte Typ, nachdem er den Verband ausgespuckt hatte. Er starrte Artur mit großen Augen an. »Wo ist denn deine Maske? Daljar, sieh dir das an! Der läuft ohne Mundschutz rum!«
    Der Typ namens Daljar trat ein Stück zur Seite und drehte sich um. Jetzt begriff Artur auch, warum er kein Wort sagte. Genauso wurde ihm klar, warum er keinen Schuss gehört hatte. Quer zwischen den Zähnen dieses Daljar steckte ein langer schmaler Dolch, und bei der Waffe in seiner Hand handelte es sich um eine Leuchtpistole.
    »Nein, gehör ich nicht!«, antwortete Kowal. »Wie können wir die Biester verjagen?«
    »Schieß!«, verlangte der Verletzte.
    »Dabei könnte ich euch treffen!«, erwiderte Kowal. »Ich bin nämlich kein guter Schütze!«
    Die Hunde schienen auch diesmal genau verstanden zu haben, was er gesagt hatte, denn sie bauten sich nun in einer Linie vor den beiden Unbekannten auf. Damit war Kowal in der Tat jede Schussmöglichkeit genommen, wollte er nicht das Risiko eingehen, einen der beiden Männer zu treffen.
    »Hinter dir!«, schrie da der verletzte Typ.
    Artur wirbelte herum. Gerade noch rechtzeitig. Mit langen, gleichmäßigen Sätzen hielten zwei weitere Riesenköter auf ihn zu. Als ihn von dem vorderen nur noch knapp drei Meter trennten, packte er die Pistole mit beiden Händen und schoss dreimal. Der Rückstoß warf ihn mit einer solchen Wucht nach

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