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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Ohne Computer krieg ich eh keine exakte Einstellung hin, überlegte er. Aber was soll’s, ich halt einfach direkt auf die Viecher drauf …
    Die Drachen kreisten nach wie vor über der Karawane, in den letzten paar Minuten hatte ihre Zahl sogar noch zugenommen. Die Museumsleute waren in ihrer Panik wie gelähmt und hatten sich irgendwo verkrochen. Einige Drachen spazierten sorglos über die Wagendächer und tobten sich an den Aufbauten aus. Aus fast allen Schießscharten quollen dicke Rauchwolken. Die Räder und die Tierleichen qualmten, stinkende Brandwolken zogen in einer dichten Formation über den Sumpf.
    »Heiliger Vater, steh uns bei!«, murmelte Charly und bekreuzigte sich schnell. »Da stecken diese Zauberer hinter! Diese gottverdammten Zauberer! Wir werden alle sterben …«
    »Sind euch früher noch nie Drachen begegnet?«
    Rokotow wandte ihm das kreidebleiche Gesicht zu. Aus seiner aufgebissenen Unterlippe tropfte Blut.
    »Niemals!«, beteuerte er. »Wir haben von ihnen gehört, auch, dass sie Feuer spucken … Aber wir haben diese Geschichten nicht geglaubt! Diese Kanone hier haben wir wegen der Fleder mitgenommen. Aber die sind immer gleich beim ersten Schuss abgezogen!«
    »Ich hätte die Geschichten auch nicht geglaubt. Irgendwas stimmt hier nicht …« Artur blickte kurz zum Sumpf hinüber. »Pass auf, Charly, du musst zwei Dinge machen. Charly! Hörst du mir überhaupt zu? Erstens: Schnapp dir eine MP und gib mir Deckung!«
    »Mhm.« Der Händler hatte sich augenblicklich wieder unter Kontrolle. Die vertraute Röte kehrte in seine Wangen zurück. Er nahm den beiden toten Flak-Schützen ihre Kalaschnikows ab und stand einsatzbereit, in jeder Hand eine Waffe, vor Artur.
    »Und zweitens!«, fuhr Kowal fort, der die Finger auf die Abschussbetätigungen legte. »Versprich mir, dir die Erdölarbeiter vorzunehmen, wenn du das hier überlebst!«
    Dann eröffnete er das Feuer – und bedauerte prompt, dem toten Schützen nicht den Korkhelm mit den Kopfhörern abgenommen zu haben. Der Laster wackelte wie ein Mammut im Todeskampf, die Leichen der Wilden flogen von der Ladefläche, als seien es Marionetten. Charly schrie etwas und achtete panisch darauf, nicht in die Schusslinie zu geraten. Kowal versuchte, wenigstens eines der geflügelten Ziele in der Mitte des Visiers zu behalten, aber eher spielten die Hebel mit ihm, als dass er damit die Flak dirigierte. Die vier Läufe ratterten mit einer irren Geschwindigkeit zurück, spuckten ihre Hülsen aus und schrien nach neuer Ladung.
    Er lockerte seine tauben Finger und hörte nun endlich, was Rokotow schrie: »Die ziehen ab! Sieh doch bloß! Diese Drecksbiester haben Schiss!«
    Fünf Drachen hatte Kowal in Siebe verwandelt. Die anderen Saurier unterließen nun jeden Angriffsversuch, stiegen unisono auf und flogen wie auf einen geheimen Befehl hin mit kräftigen Flügelschlägen in Richtung Wald.
    »Jemand muss sie lenken! Das ist dir doch wohl auch klar, oder?!«, fragte er Charly. »O nein, Scheiße! Die sollten nur die Infanterie aus dem Weg räumen! Da kommen die Dschingisse zurück!«
    In der Tat: Berittene Wilde zwangen ihre Reserve weiter hinten im Sumpf zu einem ungeordneten Rückzug in den Wald. Immerhin hatte die Infanterie einen Vorteil auf ihrer Seite, denn die Pferde blieben im schmatzenden Matsch stecken. Allerdings waren den Verteidigern der Karawane unterdessen die Patronen ausgegangen. Die übrigen Wilden stürzten sich erneut auf die Wagen. Doch damit nicht genug. Über eine Wiese sprengten frische Wilde auf Pferden heran. Artur überprüfte seinen Vorrat an Munition.
    »Die kommen hier nicht vorbei!«, sagte er zu Charly. »Geh sofort zu Arina. Alle sollen sich sammeln. Wir müssen zum Angriff übergehen, sonst treiben sie uns wieder in die Wagen und hetzen die Drachen auf uns.«
    Rokotow stellte eine der Kalaschnikows ab, zögerte einen Moment, sprang dann aber kurz entschlossen aus dem Laster. Kowal blickte der behäbigen Figur nach und nahm seine Pflichten als Schütze wieder auf. Obwohl im Fadenkreuz des Visiers nun wahrlich keine Komödie ablief, umspielte ein Lächeln seine Lippen.
    Der unsichtbare Fakir, der die Drachen lenkte, hatte garantiert nicht damit gerechnet, dass sein Gegner über Mittel der Flugabwehr verfügte. Inzwischen kam Kowal mit der Bedienung besser zurecht und feuerte mehrmals hintereinander kurze Salven ab. Die Flak spuckte in einer Sekunde nicht weniger als fünfzig Geschosse aus. Zwei Feuerketten erreichten den

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