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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Wasser. Die wattige Stille, die auf allem lastete, dröhnte ihm in den Ohren. Außerdem zog sich sein Magen plötzlich in einem fürchterlichen Krampf zusammen. Wie lange habe ich eigentlich nichts gegessen? Beziehungsweise: Habe ich überhaupt was in all der Zeit gegessen, in der ich in der Kapsel lag? Fragen, auf die es keine Antworten gab.
    Mit einem gewissen Kraftaufwand zog er nun die vier völlig durchgerosteten Schubläden in dem Metalltisch auf. Sie enthielten verschiedene Papiere, die sich aber bei der leisesten Berührung in Fetzen auflösten. Immerhin fand er ein paar Streichhölzer. Die ersten drei gingen nicht an, aber das vierte flammte auf, was ihn sogar ein wenig erschreckte. Streichhölzer – das war schon mal gut. Jetzt musste er nur noch etwas auftreiben, aus dem sich eine Fackel herstellen ließ.
    Wieder im Gang, orientierte er sich. Links lag die Glastür, durch die er gekommen war, die rechte Seite hatte er jedoch noch nicht erkundet. Hinter der Glas- und Gittertür lauerte pechschwarze Dunkelheit. Allerdings vermutete er, in ebendieser Richtung befände sich auch die Treppe nach oben. Selbst von hier aus konnte er zudem die Aufschrift auf der Glastür entziffern: Sperrzone. Zutritt nur für Mitarbeiter der Abteilung V.
    Entschlossen machte er sich erst einmal auf die Suche nach etwas, das er zur Fackel umfunktionieren konnte. In dem großen Raum entdeckte er schließlich ein altes schiefes Regal, in dem sich technische Dokumente stapelten. Sie mussten aus einem speziellen Papier bestehen, waren sie doch fast perfekt erhalten. Er unternahm gar nicht erst den Versuch, die Skizzen zu studieren, denn er konnte getrost darauf verzichten, sich die Augen zu verderben. Allerdings war er sich sicher, die Zeichnungen verstehen zu können. Wenn er in der Abteilung V gearbeitet hatte, musste er ja wohl wissen, womit sie sich beschäftigte. Bestimmt war er nicht der schlechteste Ingenieur gewesen, bevor er … eingeschlafen war. Eingeschlafen?! Ja, ganz genau, dieses Wort brachte die Situation auf den Punkt. Aber wenn er eingeschlafen war, wo waren dann die anderen dreizehn Kollegen geblieben? Ob irgendwo noch weitere Leichen herumlagen?
    Mit einem angezündeten Bündel eingerollter Papiere kehrte er in den Gang zurück. Die Tür am rechten Ende bereitete ihm enorme Probleme. Erst nachdem er sich mit dem ganzen Gewicht auf den Hebel für den elektrischen Antrieb geworfen und ihn aus der Verankerung gerissen hatte, konnte er die schwere Glastür einen Spalt öffnen.
    Er tauchte in die undurchdringliche Dunkelheit eines weiteren breiten Gangs ein. Die glatten Wände zeigten feuchte braune Wasserflecken. Trotzdem ist die Verkleidung wohl neu, registrierte er. Wie hier überhaupt alles vom Feinsten ist. Er zündete die nächste Papierfackel an und bewegte sich Schritt für Schritt vorwärts. Unter seinen Füßen schmatzte stinkender Matsch. Als er in ihm einmal ausrutschte, schaffte er es nur im letzten Moment, das Gleichgewicht zu halten. Seine improvisierte Fackel qualmte erbarmungslos, während sie gierig nach Sauerstoff lechzte. In ihrem flackernden Licht ortete er den Glaskasten mit allen Utensilien für einen Brandfall und durch die Gittertür eines alten Fahrstuhls bemerkte er am Boden eine riesige Lache, in der irgendwelche nicht zu identifizierenden Partikel schwammen. Irgendwann versprühte die Fackel einen letzten roten Funkenregen, danach umgab ihn erneut Finsternis. Er hielt die Luft an. War da nicht ein gleichmäßiges Scharren zu hören? Als kratzte ein kleines Tier mit den Pfoten über Metall … Er blieb kurz stehen und lauschte. Ihm sträubten sich die Nackenhaare, und ein alter Hollywoodfilm über mutierte Riesenameisen in der Kanalisation fiel ihm ein. Ratten konnten das schließlich nicht sein, die fänden hier nichts zu fressen …
    »Es gibt keine Riesenameisen!«, behauptete er im Brustton der Überzeugung und bewegte sich blindlings in die Richtung, in der er eben den ganzen Kram für einen Brandfall gesehen hatte. Inzwischen watete er durch knöchelhoch stehendes, eiskaltes Wasser. Mit einem Mal berührte etwas Weiches seine Beine. Er biss sich auf die Zunge, um nicht loszuschreien. Die Haken, an denen früher mal die unterschiedlichsten Werkzeuge gehangen hatten, waren längst morsch, das Beil hatte sich in Luft aufgelöst, aber das Brecheisen ertastete er immerhin.
    »So, das ist schon besser!«, teilte er den unsichtbaren Bewohnern des Kellers in drohendem Ton mit. »Jetzt komm

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