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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Poltern der Räder zu hören. Kein noch so winziger Käfer, keine Biene oder Libelle schwirrte in dem vergifteten Farn.
    Einmal meinte Artur, auf einem kleinen Hügel fünfzig Meter von der Straße husche etwas zwischen den verkrüppelten Birken herum. Als er das Fernglas auf die Stelle richtete, erhaschte er noch einen Blick auf etwas Schwarzes, das gerade unter den fahlen Belag schlüpfte. Welche Mutationen zeigt wohl ein Tier, das in dieser Gegend lebt?, grübelte er. Die Worte des Wippers fielen ihm ein: »Mein Großvater ist in der Ewigen Brandstätte geboren worden, zu einer Zeit, da der Boden in der Brandstätte nachts noch leuchtete …« Aber welche Brandstätte hatte er damit gemeint? Bisher hatte ihm niemand erzählt, dass es mehrere verseuchte Landstriche in Russland gab oder wie viele Havarien in schadstoffproduzierenden Betrieben aufgetreten waren, die dann diese Umweltzerstörung auslösten.
    Gerade überquerte die Karawane eine lange, absolut morsche Brücke. Aus dem Fluss, der träge unter ihr dahinströmte, ragten die Überreste irgendeiner Konstruktion heraus, möglicherweise ja einer untergegangenen Anlegestelle. Schon erhob sich am Horizont zu Arturs unsagbarer Erleichterung das undurchdringliche Dickicht eines stinknormalen Waldes.
    Nur dass am Waldrand Lagerfeuer prasselten …

(18)
    DIE STRASSENKONTROLLE DER RÖCHLER
    Der Mann an ihrer Spitze hob die Hand und hielt eine gelbe Fahne hoch. Erleichtert atmeten die nervösen MG -Schützen hinter ihm durch: Sie zogen bloß auf eine andere Karawane zu. Hinter der Ewigen Brandstätte warteten auf einem Feld mit niedergetrampeltem, völlig unverseuchtem Gras fünfzehn Wagen auf die Museumsleute. Sie kamen aus Moskau und wollten zurück nach Petrosawodsk. Rokotow umarmte den Händler, der bei ihnen das Sagen hatte, und mietete von ihm ein Dutzend frischer Zugpferde an. Alle anderen versammelten sich um die gefesselten Drachen.
    Die Neuigkeiten verbreiteten sich schnell, und genauso schnell wurden ihnen geradezu sagenhafte Einzelheiten angedichtet. Es waren noch keine zehn Minuten vergangen, da stiefelten die Soldaten und Händler bereits zu Arinas Panzerwagen, als befänden sie sich auf irgendeiner Sightseeing-Tour, und wollten Artur Schmied begaffen. Nachdem sie jedoch den Wipper in seinem Eisenbottich entdeckt hatten, blies der Chef der Petrosawodsker unverzüglich zum Aufbruch.
    Obwohl die meisten Teilnehmer beider Karawanen einander kannten und sich über die Begegnung auf der ansonsten menschenleeren Straße freuten, traute Artur dem Frieden nicht so recht. Die Anwesenheit des Wippers schien aus den Leuten der Eremitage irgendwie Parias zu machen, in deren Gesellschaft man sich besser nicht allzu lange aufhielt. Einmal mehr fragte Artur sich, wie er sich verhalten sollte, wenn die Soldaten rebellieren und den Tod des Dämons verlangen würden. Außer Christoph schien nur noch Sergo die Bedeutung dieses Gefangenen zu begreifen. Alle anderen dagegen trugen diverse Amulette und Glücksbringer, während die Soldaten nach jeder Möglichkeit suchten, sich vor der Bewachung ihres Ehrengasts zu drücken.
    Die Petrosawodsker hatten ebenfalls ein Orakel dabei, ein siebzehnjähriges Mädchen. Die junge Frau versicherte, in den nächsten zwei Tagen würde keine Gefahr drohen. Christoph schüttelte daraufhin nur den Kopf und beharrte auf seiner Meinung. Arina mischte sich in den Prophezeiungswettstreit nicht ein, denn sie litt den ganzen Tag unter heftigem Fieber.
    Nachdem die letzten Wagen der anderen Karawane in die zitternde Luft der Brandstätte eingetaucht waren, versuchte Kowal herauszufinden, was ihm eigentlich seine innere Stimme voraussagte. Nichts Gutes … Denn die Strecke, die sich den Petrosawodskern als friedliches Idyll dargestellt hatte, könnte sich für die Museumsleute durchaus als Falle entpuppen. Als die Sonne langsam unterging, ließ die Karawane einen weiteren kleinen Fluss hinter sich. Doch kaum erreichte der letzte Wagen das andere Ufer, hisste der Soldat ganz vorn die rote Fahne. Da die Brandstifter ihre Arbeit bereits erledigt hatten, bemerkte Artur in den Wolken dicken Rauchs die Straßensperre nicht sofort. Nach einer Weile machte er jedoch vor einem kleinen Hügel etwas aus. Etwas, das funkelte.
    »Röchler«, sagte Christoph und steckte sich eine gekochte Kartoffel in den Mund.
    »Sind es viele?«
    Der Junge hob seine Katze auf den Schoß und rieb seine Nase an ihrem samtweichen Köpfchen. Manchmal fragte Kowal sich, warum zum

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