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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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fünf Probanden in Moskau angeht, dachte er. Ja, bestimmt hat er das. Um mir Angst einzujagen. Damit ich mich noch einsamer fühle. Denn über irgendwelche telepathischen Fähigkeiten verfügt dieser Dreckskerl garantiert. Artur hatte niemandem von ihrem letzten Wortwechsel erzählt. Er war nur kurz gewesen und hatte auf dem Weg von der ausgebrannten Kutsche zum Gefängnis des Wippers stattgefunden.
    »Den dreifachen Preis …«, hatte der Wipper geraunt.
    »Was soll das heißen, den dreifachen Preis?«, hatte Kowal verständnislos zurückgefragt. Da hatten seine Nerven zum ersten Mal blank gelegen – denn die Soldaten sahen ihn an, als wäre auch er irgendwie magisch begabt. Alles, bloß das nicht, hatte er erschrocken gedacht. Denn wenn die Menschen dich und deine Magie fürchten, endet das unweigerlich auf dem Scheiterhaufen der Inquisition.
    »Du denkst darüber nach, wie du die Frau freikaufen kannst, Dämon!«, hatte der Wipper flüsternd, fast ohne die Lippen zu bewegen, erklärt. »Aber selbst in zwanzig Jahren wirst du nicht so viel Gold zusammenbekommen, um sie kaufen zu können. Wir geben dir für jede von ihnen den dreifachen Preis. Den dreifachen! Und die mit den grauen Augen kriegst du, das verspreche ich dir …«
    »Halt endlich die Schnauze!« Kowal hätte beinahe die Beherrschung verloren und dem halb nackten Alten eine runtergehauen. »Mit mir kannst du dir jede Feilscherei sparen!«
    »Falsch, ich werde nur mit dir feilschen, Erwachter Dämon. Weiter als bis zur Ewigen Brandstätte werdet ihr nicht kommen. Frag ruhig den Sohn des Roten Vollmonds danach. Der Junge wird dir das bestätigen«, sagte der Wipper und brach in schallendes Gelächter aus. In Arturs Innerem zog sich alles zusammen. »O nein, mit diesen Schmeißfliegen verhandle ich gar nicht erst. Sie werden aussterben, genau wie alle anderen ausgestorben sind. Wenn du dich uns aber anschließt, bleibt die Karawane unversehrt, das verspreche ich dir. Dann können sie ihren stinkenden Fisch von mir aus gern nach Moskau bringen und dort gegen Getreide eintauschen.«
    Artur zitterte am ganzen Leib, als er den schweren Deckel auf den Eisenbottich schmetterte. Vielleicht hat dieses Schwein ja gelogen, was das Moskauer Labor anging, auf das Teleschew so gehofft hatte.
    Aber Nadja van Gogh sah Natalja wirklich verteufelt ähnlich.
    Und Artur Schmied wollte sie verdammt gern sehen.
    Nur kam ihm all das ausgesprochen ungelegen.

(17)
    DAS LEBEN NACH DEM TOD
    Kaum fielen die ersten Sonnenstrahlen auf den Aufbau des Panzerwagens, in dem auch Kowal jetzt untergebracht war, schlug die Glocke viermal. Er war erst gegen Morgen unter ständigem Gerüttel auf der harten Liege eingeschlafen. Davor hatte er anderthalb Stunden auf dem Rücken gelegen, in die Dunkelheit gestarrt und immer wieder eine Frage durchgekaut: Belog ihn der Wipper nach Strich und Faden oder drohte der Karawane wirklich ernste Gefahr? Nachdem er alle Varianten durchgespielt hatte, war er zu Christoph gegangen, um sich mit ihm zu beraten. Arina hatte da bereits geschlafen, eingehüllt wie ein Schmetterling im Puppenstadium, und der Arzt hatte niemanden zu ihr gelassen.
    Christoph hatte sich über sein Auftauchen nicht im Geringsten gewundert, ja, er schien sogar noch früher mit ihm gerechnet zu haben. In seiner durch und durch präzisen Ausdrucksweise hatte er bestätigt, dass hinter der Ewigen Brandstätte große Gefahr lauere. Vielleicht lauere sie aber auch nicht. Den Wipper müsse man töten, wiewohl man das nicht könne. Andernfalls würde es schlecht, aber gut. Allein dieser letzte Gedanke bestach ja geradezu durch seine Tiefgründigkeit: Du hast meine Worte gehört, nun versteh sie, wie du willst!
    Danach war Sergo, ganz schwarz von Ruß, angelaufen gekommen, hatte den ratlosen Artur bei der Schulter gepackt und ihm mitgeteilt, er solle sich bloß keine Gedanken machen. Karawanen mit jungen Müttern kriegten häufig unterwegs Probleme, denn vor allem die Wipper seien auf diese Ware erpicht. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass sie diesmal selbst in Erscheinung getreten seien. Dergleichen habe es früher noch nie gegeben. Aber keine Petersburger Kommune würde denen ihre Frauen überlassen, da könnten diese Wipper ihnen noch so horrende Summe bieten. Denn nach einem solchen Handel könnten sie alle Geschäfte in Moskau vergessen.
    Am Ende war Kowal im Grunde keinen Schritt weiter. Es warf ihm zwar niemand vor, den Wipper am Leben gelassen zu haben, schließlich hatte

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