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Cryptonomicon

Cryptonomicon

Titel: Cryptonomicon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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eine Länge angegeben.«
    »Mist! Bis zu welcher Zahl hinter dem Komma?«
    »Weiß ich nicht mehr. Übermäßig genau ist sie mir nicht vorgekommen.«
    »Wie zum Teufel hat der Dentist überhaupt von dem Wrack erfahren? Doug hat versucht, es geheim zu halten. Und mit so was kennt der sich aus.«
    »Du hast mir doch selbst erzählt«, sagt Avi, »dass die Shaftoes eine deutsche Fernsehproduzentin geholt haben. Das hört sich für mich nicht nach Geheimhaltung an.«
    »Ist es aber. Sie haben diese Frau nach Manila eingeflogen, sie an Bord der Glory IV gebracht. Ihr nur minimales Gepäck erlaubt. Ihre Sachen durchsucht, um sicherzustellen, dass sie keinen GPS-Empfänger hat. Sie ins Südchinesische Meer mit rausgenommen und eine Weile Kreise gedreht, sodass sie nicht einmal mit Gissung arbeiten konnte. Und sie erst dann zu der Stelle gebracht.«
    »Ich bin auf der Glory gewesen. Da gibt es doch an allen Ecken eine GPS-Ausgabe.«
    »Nein, davon hat sie nichts zu sehen gekriegt. So was würde einer wie Doug Shaftoe niemals vermasseln.«
    »Na ja«, sagt Avi, »die Deutschen kommen als Ursache dieser undichten Stelle ohnehin kaum in Frage. Erinnerst du dich an die Bolobolos?«
    »Das philippinische Syndikat, das sich als Zuhälter für Victoria Vigo, die Frau des Dentisten, betätigte. Vermutlich die Liaison zwischen ihr und Kepler in die Wege geleitet hat. Besitzt deshalb wahrscheinlich immer noch Einfluss auf den Dentisten.«
    »Ich würde es anders formulieren. Ich würde sagen, dass sie schon seit langem eine in beide Richtungen funktionierende Beziehung zu dem Dentisten unterhalten. Und ich bin überzeugt, dass sie irgendwie Wind von der Bergungsaktion bekommen haben.Vielleicht hat ein hochrangiger Bolobolo im Hotel der deutschen Fernsehproduzentin etwas mitgekriegt. Vielleicht hat auch ein niederer Bolobolo ein Auge auf die Shaftoes gehabt und die Spezialausrüstung bemerkt, die sie an Bord gebracht haben.«
    Randy nickt. »Das könnte sein. Es ist anzunehmen, dass die Bolobolos am NAIA stark präsent sind. Ein Unterwasser-ROV, das per Express an Douglas McArthur Shaftoe geht, fällt denen bestimmt auf. Das könnte ich mir vorstellen.«
    »Okay.«
    »Damit hätten sie allerdings noch nicht den Längen- und Breitengrad.«
    »Ich wette mit dir um die Hälfte meines wertvollen Epiphyte-Anteils, dass sie dafür SPOT benutzt haben.«
    »SPOT? Ach ja, irgendwas klingelt da bei mir. Französischer Erderkundungssatellit?«
    »Genau. Man kann SPOT zu einem sehr vernünftigen Preis mieten. Und seine Auflösung ist groß genug, um die Glory IV , sagen wir, von einem Containerschiff oder einem Tanker zu unterscheiden. Sie brauchten also nichts anderes zu tun als zu warten, bis ihre Spione am Hafen ihnen sagten, dass die Glory mitsamt einer Bergungsausrüstung ausgelaufen war, und sie dann mit Hilfe von SPOT orten.«
    »Welchen Grad von Präzision, in Längen- und Breitengraden ausgedrückt, hat SPOT zu bieten?«, fragt Randy.
    »Das ist eine sehr gute Frage. Ich werde sehen, dass sich damit mal jemand beschäftigt«, sagt Avi.
    »Wenn sie sich innerhalb von hundert Metern bewegt, kann Andrew das Wrack finden, indem er einfach ein paar Leute hinschickt. Wenn es wesentlich mehr ist, muss er rausfahren und selbst danach suchen.«
    »Oder er erzwingt die Information auf gerichtlichem Weg von uns«, sagt Avi.
    »Das möchte ich sehen: Andrew Loeb zieht gegen das philippinische Rechtssystem zu Felde!«
    »Du bist nicht auf den Philippinen, mein Lieber.«
    Randy schluckt und wieder klingt das Geräusch so ähnlich wie Gollum.
    »Hast du irgendwelche Informationen über das Wrack auf deinem Laptop?«
    »Wenn ja, dann verschlüsselt.«
    »Dann wird er einfach unter Strafandrohung deinen Geheimschlüssel verlangen.«
    »Und wenn ich den vergessen habe?«
    »Dann ist das ein weiterer Beweis für deine Inkompetenz als Manager.«
    »Das ist aber immer noch besser als -«
    »Und was ist mit E-Mail?« fragt Avi. »Hast du je die Lage des Wracks in einer E-Mail-Nachricht verschickt? Hast du sie je in einer Datei festgehalten?«
    »Wahrscheinlich schon. Aber alles verschlüsselt.«
    Das scheint die plötzliche Spannung in Avis Gesicht nicht zu lösen.
    »Warum fragst du?«, will Randy wissen.
    »Weil...«, erwidert Avi und wendet seinen Blick dabei in die ungefähre Richtung der Innenstadt von Los Altos, »...mir ganz plötzlich Tombstone eingefallen ist.«
    »Über den alle unsere E-Mails laufen«, sagt Randy.
    »Auf dessen Festplatten unsere

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