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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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Sie wollte Nirrka etwas zurufen, doch das Mädchen hörte sie nicht, der Lärm hier drinnen war unüberwindbar. Es hatte den Anschein, als wäre der halbe Planet versammelt in diesem Haus.
    „Verzeihung ... oh, tut mir leid ... ´schuldigung.“ Mandy musste alle Konzentration aufbringen, zumal die weitaus kräftigeren Körper der anderen sie öfter zur Seite stießen. Sie war schweißgebadet und völlig orientierungslos. Sie musste schnell sein, um überhaupt an Nirrka dran bleiben zu können.
    „Was ist das nur für ein schrecklicher Ort!“, brüllte Maxot in den Lärm hinein. „Schlimmer wie in der Hölle!“
    In Gedanken stimmte Mandy ihm zu. Aber erst einmal war sie erleichtert, als sie neben Nirrka an der Theke angelangt war. Sie warf einen hastigen Blick hinter die Bar und entdeckte zu ihrer eigenen Überraschung nur einen Wirt, der sich um alle Gäste zugleich bemühte. „Ein Wirt, so werden wir nie an die Reihe kommen.“ Sie warf dem Echsenwesen einen mitleidigen Blick zu. Aber der schien an seiner Arbeit gefallen zu finden. Die meisten würden unter dieser Belastung zusammenbrechen, doch nicht der Echsenmann. Er lächelte, wirbelte von einer Thekenseite zur anderen und wurde ununterbrochen mit Wünschen bombardiert.
    Mandy zog eine Augenbraue hoch. Sie hatte keinen Schimmer, wie der Typ das schaffen wollte. Er war ungemein flink, seine Finger huschten blitzschnell über Geschirr und er schien sich mindestens zwanzig Bestellungen auf einmal einprägen zu können. Dennoch war es unmöglich, dass der Echsenmann ewig so durchhalten konnte. „Geht es hier immer so zu?“
    Nirrka blinzelte ihre Begleiterin überrascht an. „Natürlich, das ist völlig normal. Ein wenig eng und die meisten riechen unangenehm, aber hier ist man vor Bösewichten sicher, glaub mir.“
    „Natürlich.“
    Nirrka warf einen Blick zu dem Wirt. „Hey, ich brauche ein Zimmer und was zum Beißen!“
    Mandy fuhr fast entsetzt zusammen, in welchem Ton sie die Echse anbrüllte, doch der schien sie zu überhören. Er war lieber damit beschäftigt, die Männer mit Alkohol zu beglücken. „Gehen wir eben, woanders...“
    „Hey, mein Süßer, wenn du antanzt, gibt’s auch ne nette Belohnung. Du wirst doch zwei reizende Damen nicht warten lassen!“
    Mandy wollte ihre Freundin gerade auslachen, verschluckte sich dann aber, als der Wirt tatsächlich kam und sie anblickte.
    „Was wollt ihr, schöne Damen?“
    „Ein Zimmer für zwei und ein bisschen Verpflegung ... für zwei Nächte!“
    „Ihr könnt bezahlen?“
    Der Troll hob plötzlich die kleine Faust und schnaubte. „Hey, wir sind zu Dritt.“
    Nirrka sah ihn lächelnd und zuckersüß an. „Du passt garantiert in ein Schubfach.“ Sie grinste breit, wand sich zum Wirt und sagte: „Natürlich, aber nicht hier, ist mir zu riskant. Also, was ist?“
    Mandy starrte zum ersten Mal auf Nirrkas Bündel, das sie in der Hand hielt. Sie wusste, dass sie nichts zur Bezahlung dabei hatte, ausgenommen den Kristall von Sator.
    Kristall?!
    Erschrocken warf sie einen Blick auf Nirrkas Bündel, das sie in dieser Menge unbesorgt in Händen hielt. Sie sog scharf die Luft ein.
    Der Wirt nickte mit einiger Verspätung und rief nach seiner Assistentin. Die Frau kam herbei gewirbelt und bedeutete den Gästen mit einem Nicken, ihr zu Folgen.
    Der Lärm blieb hinter ihnen zurück. Sie liefen eine schmale, aus Stein gefertigte Wendeltreppe hinauf und gelangten in das zweite Geschoss, wo der Trubel von unten nur noch gedämpft an ihre Ohren drang.
    „Das ist das Zimmer.“ Die Gastgeberin deutete auf die letzte Tür im Gang. „Bezahlen könnt ihr nach den zwei Nächten. Kein Lärm, keine Unordnung und keine Männer!“
    Nirrka grinste. „Selbstverständlich.“
    Die Frau sah sie schläfrig noch zwei, drei Sekunden an, dann machte sie kehrt und ging die Treppe wieder hinunter.
    Mandy sah das Mädchen beschwörend an. „Du bist ganz schön leichtfertig.“
    „Ich weiß, wie man mit denen umzugehen hat“, behauptete Nirrka lächelnd. „Und nun kommt, ich bin verdammt müde. Morgen früh werden wir ein gutes Essen bekommen.“
    „Und wie bezahlen wir?“, fragte Maxot lauernd.
    Nirrka schien einen Moment zu überlegen. „Gewiss mit einer entsprechenden Gegenleistung ... und nun kommt endlich.“ Damit fuhr sie herum und betrat das Zimmer.
    Maxot verdrehte die Augen und sprang von Mandys Arm. „Glaubst du, das geht gut? Ich hatte eigentlich nicht vor, noch mehr Feinde zu haben.“
    Mandy zuckte nur

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