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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
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wissenschaftliche Sekundärliteratur aufteilte. Seitdem verdiente ein Heer an seriösen Autoren aus dem Bereich der Varlas- und Rothulforschung ihren Lebensunterhalt mit der Veröffentlichung populärwissenschaftlicher Bücher.
    Jinglei registrierte geringes Interesse bei Harmon bezüglich dieser Thematik, aber er würde für seinen Varlas-Artikel deutlich mehr Hintergrundinformationen brauchen als er bislang recherchiert hatte. Jinglei fürchtete, ihn mehr unterstützen zu müssen als ihr lieb war.
    "Wie genau ist denn der Ablauf? Varlas spricht zu den Gläubigen? Gibts ein konkretes Programm?", fragte Harmon. 
    "Haben sie denn irgendeine von Wang Duns Informationen gelesen? Die Kirche hat nur grobe Eckpunkte veröffentlicht. Ansprache von Feng, Ansprache von Varlas, anschließende Messe. Von Varlas selbst ist die letzten vier Tage nach seiner Wiederankunft nichts mehr gesehen und gehört worden."
    "Wie genau lief das ab? Kam er einfach aus dem Wald oder aus den Bergen in die Stadt, klopfte bei Feng in der Kathedrale an die Tür und sagte 'Hier bin ich wieder'? Und wie kann es sein, dass er noch lebt? Ist das tatsächlich der gleiche Varlas, der vor über hundert Jahren mit Fengs Großvater sprach?"
    "Von den Begegnungen zwischen Feng dem ersten und Varlas existieren viele Bild-, Video- und Tondokumente sowie DNA-Proben. Sowohl die Kirche als auch unabhängige Experten wiesen nach, dass es sich um ein und denselben Varlas handelt. Und er ist kein Mensch."
    Die Veröffentlichung der DNA-Analysen hatte vor zwei Tagen für einen medialen Aufschrei gesorgt, von dem Jinglei angenommen hatte, dass er bis zur Erde gedrungen sei. Zwar expandierte die Menschheit seit einem halben Jahrtausend in die Weiten der Galaxien, die Suche nach intelligentem Leben blieb bislang aber erfolglos.
    Sie sahen nun etwa fünfzig Meter vor sich die Abgrenzung zu dem Messplatz, dahinter zogen gigantische Menschenmaßen vorbei. Polizisten wiesen die sich zwischen den Passanten entlangschleichenden Fahrzeuge auf Parkmöglichkeiten zur Linken ein. Jinglei stellte sich an der langen Schlange an.
    "Nach allem was die Kirche verlauten ließ, bekamen sie vor einer Woche eine digitale Nachricht von Varlas, der sein Kommen ankündigte. Vor vier Tagen schließlich landete er mit einem fremdartigen Gleiter in dem Kathedralengarten und ersuchte eine Audienz mit Feng dem Dritten, die er sofort bekam. Er soll sich etwa eine Stunde alleine mit ihm unterhalten haben. Anschließend akzeptierte er wortlos sämtliche Authentizitätstests der Kirche und der bereits im Vorfeld informierten Humanbiologen der freien Universität von Cubuyata, die nicht im Verdacht der Kirchennähe stehen."
    "Feng und der rothulanischen Gemeinde war klar, dass sie starke Argumente benötigten, damit alle Schäfchen und sonstige relevanten Bewohner Cubuyatas auch tatsächlich glauben, dass es sich um Varlas handelt, nehme ich an?", sagte Harmon.
    "Nächste Woche ist Wahl. Die Oppositionsparteien knirschen mit den Zähnen ob der Publicity für die Kirche und damit ihren politischen Arm, halten bislang aber die Füße still. Die zuletzt positiven Umfragen für Geeintes Cubuyata verschlechterten sich nach den ersten Nachrichten über Varlas zugunsten der Rothulanerpartei. Harutos Gefolgsleute vermuten einen Riesenschwindel oder ein abgekartetes Spiel. Allerdings verfolgen sie ohnehin keinen politischen Wechsel auf demokratischem Wege."
    Der Verdacht des Schwindels liegt natürlich nahe, dachte Jinglei. Ein Prophet kehrt in der Woche vor einer Parlamentswahl an den spirituellen Tatort zurück und bringt damit den politischen Arm seines eigenen Vermächtnisses wieder ins Gespräch. Vielleicht hätte es ohne ihn einen Wechsel gegeben. Er wäre so wichtig.
     
    * * *
     
    Ihre Presseausweise beschleunigten den Sicherheitscheck vor der Kathedrale. Die Polizisten wiesen sie in die Pressezone ein, zur Überraschung Jingleis direkt hinter der VIP-Zone, keine fünfzig Meter weg auf der rechten Seite von Kanzel und Bühne. Dort befanden sich bereits etwa achtzig weitere, meist internationale Journalisten. Ein gutes Dutzend davon kannte Harmon nach eigenem Bekunden von der Erde, er stellte Jinglei jeden einzelnen vor. Nur vier von ihnen zeigten sich erfreut von seiner Anwesenheit, was Jinglei nicht verwunderte. Immerhin hat er Manieren, dachte sie. Wie er mit seiner bislang gezeigten Arbeitsweise allerdings diese großartigen Artikel hatte verfassen können... Jinglei hatte ihn sich anders

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