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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
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Jahrzehnte nach Überbringung der Lehre von Rothul, die dieser segensreiche Zeit für alle Menschen auf Cubuyata begründete und nach vielen Debatten außerhalb und innerhalb der Kirche, kehrt heute die höchste Heiligkeit unserer Glaubenslehre nach Hause."
    Erneut raste das Publikum. Ein dunkelrotes Fahnenmeer brandete hinter und neben den Journalisten auf. Auch die Riege an Prominenten direkt hinter der Pressetribüne sprang auf und klatschte Beifall.
    Zorn stieg in Jinglei empor. Was hat er für euch getan, dachte sie. Christopher Harmon beäugte sie skeptisch. Offenbar trug sie ihre Gedanken im Gesicht. Sie bemühte sich um einen gleichgültigen Ausdruck, was ihrem Begleiter zu genügen schien. Er wandte sich Richtung Feng, der mit Gesten das Publikum beschwichtigend mit der Messe fortfuhr.
    "Ja, es ist wahr. In seiner unendlichen Güte, seinem unermesslichen Mitgefühl, tritt er in unsere Mitte um unseren Glauben zu bestätigen und zu erneuern. Verehrte Gemeinde, unser Licht in der Dunkelheit, der Finger, der auf den Mond zeigt ist unter uns. Rothuls Prophet, Varlas!" Der letzte Satz war ein euphorischer Schrei, den die Massen mit gleicher Intensität beantworteten.
    Der chorale Gesang setzte erneut ein. Jinglei kannte das Stück, so wie die meisten Anwesenden auf dem Platz, widerstand aber dem Impuls mitzusingen. Ihre Mutter war mit ihr als Kind häufig zur Messe gegangen. Sie hatte kein Interesse an Politik oder an den Verfehlungen der Organisation der Kirche gehabt. Sie war eine einfache, fromme Frau gewesen, die den in der rothulanischen Lehre begründeten, privilegierten Status der Erstbesiedler als gegeben hingenommen hatte. Sie hätte sich über Jingleis heutige Ansichten gewundert.
    Die Massen sangen noch immer aus voller Kehle, als ein kleiner schwarzer Punkt über den Köpfen der Menschen erschien und mit hoher Geschwindigkeit näher kam. Jinglei erkannte eine kleine Gleitscheibe, auf dem ein Wimpernschlag später eine humanoide Gestalt zu erkennen war. Die Fahrt verlangsamte sich, die Menschen erkannten Varlas und jubelten. Er ist es tatsächlich, dachte Jinglei.
    "Ist er das? Ganz schön großer Geselle", sagte Harmon. Jinglei gab ihm Recht. Varlas war nun fast auf Höhe der Kanzel und bot einen beeindruckenden Anblick.
    Die heiligen Bücher von Rothul und die wenigen Videotagebücher von Feng dem Ersten zeigten und beschrieben Varlas als schlank und groß mit einem "so vertrauten, obgleich andersweltlichen Antlitz". Er ähnelte einem Menschen westlicher Abstammung bis auf die rötlichere Haut und einem beinah ins groteske reichenden, ebenmäßigen Gesicht. Jinglei verschlug es nun vollends den Atem, auch Harmon schien von der Erscheinung auf der Kanzel gebannt zu sein. Niemand im Publikum saß.
    Varlas stieg von der Gleitplattform auf die Kanzel. Großmeister Feng der Dritte fiel auf die Knie und senkte sein Haupt. Varlas lächelte und bedeutete ihm aufzustehen. Er legte ihm seine rechte Hand auf das Haupt, hielt die Linke mit der Handfläche den Zuschauern entgegen und schloss die Augen. Nach der Segnung trat Feng langsam und gebeugt in den Hintergrund.
    Varlas wandte sich den jubelnden Menschen zu.
     
    Kapitel 3
    Wus Männer standen zu weit in der Mitte, schon wieder. Markus ermahnte ihn erneut. Unzuverlässigkeit war an einem Tag wie diesem nicht duldbar, und das wusste auch Wu. Das schwächste, aber nicht das einzig schwache Glied, dachte Markus. Und er befehligte hundertachtzig Männer. Hoffentlich würde es am westlichen Rand keine Probleme geben. Verdammter Wu.
    Er sah von seiner erhobenen Kommandostelle aus ein Menschenmeer, eingezwängt in einer gewaltigen Grube, deren Wand die Kathedrale und die umliegenden Bürogebäude darstellten. Wie ein tosendes Meer, bei dem er verhindern sollte dass es sich in einen Tsunami verwandelte oder über die Ufer trat. Ohne seine großen Überwachungsschirme und die Augmentierungen auf der Glasscheibe hätte er selbst seine eigenen Männer nicht lokalisieren können. Die Anzeige füllte den Großteil einer Wand in dem Überwachungsraum des Polizeiturms, der den Messplatz am Rand in zwanzig Metern Höhe überragte. Nur durch die grünen, aufprojezierten Ringe um die Gruppenleiter auf der Glasscheibe behielt Markus die Übersicht.
    Der Schnee hatte aufgehört zu fallen. Unter den Füßen der Besucher hatte sich eine schwarze, glitschige Masse auf dem Boden breit gemacht, die auch seinen Männern die Standfestigkeit raubte, wie er anhand der Flüche über den

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