Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
täglichen Sporteinheiten lediglich verlangsamend entgegen.
Er spürte sein Herz unter Sauerstoffmangel pumpen, Schweiß lief seinen Rücken herunter, selbst seine Füße begannen in den neuen Schuhen mit jedem hämmernden Tritt auf den Asphalt zu schmerzen. Der Schütze bog in eine Seitenstraße ein, der junge Mann keine zehn Meter dahinter, Markus folgte wenige Sekunden später.
Die Straße war eng und überfüllt. Er rannte gegen eine Menschenwand und stieß Kunden vor kleinen Obstläden um, stolperte über Eimer, Körbe und Gemüsestände. Alle paar Meter beschwerte sich ein anderer Händler über die drei Störenfriede, die aufgrund der Menge an Menschen mit vermindertem Tempo an ihnen vorüberstürmten. Der Schütze hatte sich das einzige ärmere Zweitbesiedlerviertel der Innenstadt für seine Flucht ausgewählt. Markus kannte sich hier aufgrund seiner Zeit als Straßenpolizist im Drogendezernat gut aus. Er war hier bereits seit Jahren nicht mehr gewesen, während seines Sprints kam ihm dennoch alles vertraut vor. Adrenalin schwemmte die Details aus seinem Verstand. Seine Oberschenkel schmerzten.
Er beobachtete, wie der Flüchtende über an der Wand stehende Kisten einen Satz auf die Feuerleiter der gegenüberliegenden Häuserfront machte, die Sprossen ergriff und an ihnen empor stieg.
Der junge Mann folgte ihm etwas ungelenk, verpasste beim Sprung fast die Leiter, hielt sich aber gerade noch mit einer Hand fest, zog sich hoch und folgte ihm.
Markus versuchte dem waghalsigen Sprung zu umgehen, indem er die kleine Kneipe unter der Feuerleiter betrat und durch ein Hinterzimmer in das mit verdreckte Treppenhaus hetzte. Erster, zweiter, dritter Stock, aufs Dach. Durch die Abkürzung über die Leiter hatten die beiden anderen erneut einen Vorsprung herausgelaufen.
Auf dem Dach angekommen, sah er wie der Schütze auf dem Haus gegenüber unter aufgehängter Wäsche hindurch schlüpfte. Der Zivilist in der grauen Jacke stand gerade von dem Sprung zwischen den Dächern auf, bei dem er sich wohl abgerollt oder das Gleichgewicht verloren hatte.
Markus ignorierte den Schmerz in den Beinen und sprintete in Richtung benachbartes Haus, erreichte den Dachrand und machte einen Satz. Verdammt weit, schoss es ihm während des kurzen Moments in der Luft durch den Kopf. Nur mit Mühe landete er mit dem Oberkörper auf dem mit Split bedeckten Dach, das ihm beim Aufschlag sämtliche Luft aus den Lungen presste. Der kantige Randstein drückte in seinen Bauch. Benommen zog er den Rest seines Körpers nach, stand auf und schwankte weiter. Er ignorierte das Flimmern vor seinen Augen. Die beiden nächsten Dächer standen glücklicherweise etwas weniger voneinander entfernt. Dennoch vergrößerten die beiden Männer vor Markus ihren Abstand zu ihm kontinuierlich.
Gerade als er schon die Verfolgung abbrechen wollte, tauchten die zehn angeforderten Männer auf Gleitscheiben neben den Dächern auf, was Markus letzte Kräfte mobilisierte. Kaum da die Polizisten den Schützen umkreisten und mit ihren Handlaserwaffen auf ihn feuerten, entstand um ihn ein leicht hellblauer, leuchtender Schutzschirm. Die Laserstrahlen prallten an ihm ab, Querschläger trafen zwei Polizisten. Sie fielen von ihren Gleitscheiben und verschwanden hinter dem Dachrand.
Der junge Mann in der grauen Jacke warf sich einige Meter vor dem Schutzschirm zu Boden und blieb dort liegen. Die hellblaue Kuppel waberte wie eine gigantische Schneekugel über dem Schützen. Markus stand auf dem benachbarten Dach und rang nach Atem. Seine Hände auf die Knie gestützt wies er die acht verbliebenen Polizisten an, auf dem Dach zu landen um den Schützen festzunehmen. Kaum dass diese gelandet waren, verschwand der blaue Schirm und mit ihm der Schütze. Markus Männer standen vor einem schneefreien Kreis.
Markus fluchte und trat gegen das Blech des Schornsteins, der sich unter der Wucht ausbeulte. Er instruierte seine Gruppenleiter verstärkt nach dem in schwarz gekleideten Mann zu suchen, wusste aber, dass sie ihn in dem durch den Anschlag ausgelösten Chaos selbst mit einer detaillierteren Beschreibung nicht finden würden. Nano-Teleportertechnik, mutmaßte Markus. Sehr teuer, sehr selten.
Einer der acht unverletzten Polizisten auf dem Dach nebenan schickte ihm eine Gleitscheibe, mit der er zu seinen Männern und dem jungen Mann aufschloss, der mittlerweile wieder stand und seine grüne Jacke vom Schmutz des Dachs befreite.
"Markus Jackson, Cubuyata City Police. Ich hätte
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