Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
da ein paar Fragen."
"Christopher Harmon, Journalist der Metropolitan Times. Mit den Fragen geht es ihnen wie mir"
"Sind sie sich sicher, dass wir den richtigen Mann verfolgt haben? Was genau haben sie gesehen?" Der junge Mann zeigte ein nachdenkliches Gesicht auf.
"Ich stand mit meiner Begleiterin im Pressebereich und wartete auf die ersten Worte von ihrem Propheten. Da sah ich, wie höchstwahrscheinlich hunderttausende andere, einen hellblauen Blitz, der eine feine Linie zu Varlas zog. Glücklicherweise hatte ich für ein Panoramafoto meine 360-Grad-Kamera aufgebaut und wollte die ersten zehn Sekunden von Varlas Auftritt tausende von Bildern schießen, das Beste davon sollte dann meinen Artikel zieren." Er packte eine Kamera aus seinem Rucksack und zeigte Markus ein Bild auf dem riesigen Display. Aufgrund der Helligkeit des Laserstrahls war das andere Ende nicht eindeutig zu erkennen. Auf das Gebäude, aus dem der Maskierte gelaufen kam, ließ es sich aber einschränken. Christopher übergab die Kamera direkt an den überraschten Markus.
"Keine Sorge, ich habe immer ein Backup."
Markus setzte sich erneut mit seinen Gruppenleitern in Verbindung und forderte neue Informationen ein. Es hatten sich bereits hunderte Zeugen gemeldet, deren Aussagen seine Männer in den einzelnen Einsatzgruppen derzeit festhielten.
Vielleicht vier Monate, nur verdammte vier Monate ohne Vorkommnisse hätte ich gebraucht, dachte Markus. Und ausgerechnet an diesem Tag mit diesem...Mann, Propheten,... was auch immer, musste so etwas geschehen. All die Verletzungen von den waghalsigen Razzien, die aufgeplatzten Händerücken von den Verhören, Maria... Er hatte zu viel investiert um jetzt kläglich zu scheitern. Er musste den Schützen finden.
Der Journalist führte ein kurzes Gespräch mit seiner Assistentin, während Markus sich nach den beiden abgestürzten Polizisten erkundigte - sie lebten beide, einer schwebte noch in Lebensgefahr - und die über die Helmkameras aufgenommenen Videos betrachtete. Sein PD rechnete aus den acht Aufzeichnungen eine frei drehbare, dreidimensionale Wiedergabe, auf der der Verdächtige für einige Sekunden gut zu erkennen war. Ein Abgleich mit den Polizeiakten blieb aber erfolglos.
Markus ordnete über die Zentrale die Spurensicherung für das Hochhaus und die Kanzel an und fuhr mit einem kleinen, viersitzigen Polizeigleiter mit Christopher und zwei der Verstärkungspolizisten zum Hochhaus zurück. Der frische Fahrtwind klärte seine Gedanken.
Einige der dortigen Bewohner standen bereits vor dem Eingang des edlen Gebäudes. Aufgrund von Platzmangel wohnten in der teuren Innenstadt Cubuyatas selbst die reichsten guayun in verhältnismäßig kleinen Wohnungen, wenn auch Herkunft und Vermögen der Eigentümer bereits an dem elitären Art-Deco-Stil der Fassade erkennbar war. Suchende aus den reichen Vorstadtvierteln standen bereit, ein Vermögen für eine zentrale Wohnung zu bezahlen, auf dem Markt kursierten aber ausschließlich Nachlassobjekte Verstorbener ohne Erben. Niemand zog hier freiwillig aus.
Harmon versuchte, mit einem Notizbuch bewaffnet, ein Interview mit einer ältere Dame in einem dunkelblauen Kostüm mit eingestickten Goldaccessoires zu beginnen, was Markus sofort unterband. Anschließend sprach Markus dieselbe Dame an, erfuhr von ihr aber nichts Brauchbares.
"Wer von ihnen hat denn etwas beobachtet?", fragte er schließlich in die Runde. Ein hagerer Greis in einem abgewetzten Anzug trat hervor.
"Das war ein Riesenkrach. Ein Riesenkrach. Ich habe noch gute Ohren, wissen Sie?"
"Was genau haben Sie denn gehört?", fragte Markus. Zu seiner Verärgerung zückte Harmon erneut sein mittelalterliches Notizbuch.
"Ein Zischen, ein Schreien, umfallende Schränke, was weiß ich. Ich habe noch gute Ohren, wissen Sie?" Die Lautstärke seiner Ausführung lies Markus an ihrem Inhalt zweifeln, er fragte dennoch: "Und was haben Sie dann gemacht?" Muss ich hier dem jedem alles aus der Nase herausziehen, Varlasnocheins.
"Ich bin gleich aufgestanden und rüber zur Nachbarstür. Für gewöhnlich ist es dort immer ausgesprochen still. Eine ältere Dame wohnt dort. Kein Pieps, Tag und Nacht. Und ich würde das ja mitbekommen..."
"Sie haben ausgezeichnete Ohren, ich weiß."
"Richtig. Jedenfalls... Wo war ich?" Markus knirschte mit den Zähnen.
Harmon sprang für ihn ein: "Sie gingen zur Nachbarswohnung."
"Habe ich ja gesagt. Und ich wollte gerade klopfen, als die Tür aufsprang und mich ein Mann mit
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