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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
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Zendo. Die anderen würden sich noch Kinhin, Geh-Meditation widmen, sie selbst wollte aber pünktlich zu ihrem Termin erscheinen. Sie musste über den Informanten herausfinden, ob die Anklagen gegen die Revolutionäre berechtigt waren. Sie bekam schreckliche Angst vor der Wahrheit.
     
    * * *
     
    Makoto erschien pünktlich um Viertel nach Eins. Das Utamakura besuchten zu dieser Zeit nur wenige Gäste: Jayun-Büroameisen belegten lediglich zwei Tische, auf einem dritten hatte ein optimistischer Mensch seine Sachen unbeaufsichtigt offen herumliegend zurückgelassen, inklusive eines PD. Die anderen Plätze warteten auf Gäste.
    "Ist eine Weile her." In seiner heiseren Stimme klang kein Vorwurf mit.
    "Meine Arbeit... Ich hatte viel zu tun." Sie wich seinem Blick aus und trank heißen Senchatee.
    "War das nicht immer so?" Er lächelte gequält. "Wie geht es Chieko?"
    Auch nach all der Zeit war es für sie unangenehm, mit ihm über ihre gemeinsame Tochter zu sprechen.
    "Sie geht mittlerweile in die Vorschule. Sie entwickelt sich prächtig, auch ohne Vater." Es sollte vorwurfsvoll klingen.
    "Weswegen wolltest du dich mit mir treffen, Ji?". Er lehnte sich zurück und schätzte sie mit Blicken kühl ab.
    "Was habt ihr damit zu tun?", fragte sie ihn.
    Makoto musterte sie. Sie wusste, dass ihm bewusst war, dass er sie nicht anlügen könnte, ohne dass sie es bemerkte.
    "Wovon sprichst du?", fragte er mit gespielter Überraschung.
    "Was habt ihr damit zu tun?", fragte Jinglei erneut, leiser als zuvor. Er starrte sie sekundenlang regungslos an, entspannte dann seine Körperhaltung.
    "Nichts, wirklich. Das waren wir nicht."
    Jinglei wandte ihren Blick nicht von ihm ab. Sie spürte, dass er ihr etwas verheimlichte. Das hatte sie immer schon gekonnt. Ein Relikt aus vergangenen, gemeinsamen Zeiten.
    "Es gab eine Abstimmung, ja." Er lehnte sich über den Tisch und flüsterte. "In der Führungsspitze. Es ging um invasive Maßnahmen der Wahlbeeinflussung durch die Ankunft Varlas. Der orthodoxe Flügel forderte ein, sagen wir, klares Zeichen aus den Reihen der Revolutionäre. Dagegen haben sich die Reformer gewehrt und in der Abstimmung gewonnen."
    "Seid ihr mittlerweile derart stark?"
    "Durch die guten Umfragen für Geeintes Cubuyata, sogar in guayun Vierteln, halten immer mehr bei uns auch eine friedliche Lösung der Kastenfrage für möglich."
    "Ihr rückt aber nicht von der Forderung nach Führungsanspruch für jayun ab?"
    "Niemand benötigt ein zweites Geeintes Cubuyata." Sein ernster Gesichtsausdruck lockerte sich, er sprach sanft. "Wir sind mehr als die, Ji. Die guayun begründen ihre Führungsrolle über die frühere Ankunft auf Cubuyata und nutzen Rothuls kranke, darauf passende Dogmen als Rechtfertigung für alles. Sie hatten ihre Zeit. Unter unserer Führung geht es ihnen besser als uns unter der ihren."
    Er hatte sich nicht geändert. Reformerrevolutionäre, die Tauben unter den Falken. Sie kämpften dafür, dass sich die führende Klasse ohne jeden Widerstand unter ihre Führung stellte. Und sie hielten die Anhänger von Geeintes Cubuyata für Traumtänzer.
    "Versucht du noch immer, mich zu überzeugen? Das kann nicht dein Ernst sein, Makoto. Was hatte die Abstimmung zum Inhalt?"
    "Wie gesagt, die Führung hat den Antrag abgelehnt."
    "Makoto."
    "Varlas, Herrgott. Haruto wollte Varlas tot sehen! Am Tag der Messe, so wie es dann auch geschah. Aber die Entscheidung fiel eindeutig aus, niemand unter den Revolutionären hätte sich dagegen gestellt. Zumindest empfinde ich es als schwer vorstellbar. Die Führung ist sich hingegen nicht sicher, noch am Abend des Attentats initiierte Haruto persönlich eine interne Untersuchung."
    "Möglicherweise zur Deckung?"
    "Nein. Haruto mag orthodox und extrem sein, er erkennt die von ihm mit aufgestellten demokratischen Prozesse innerhalb der Gruppe aber ausnahmslos an. Er würde sich niemals gegen eine gemeinsame Entscheidung der Führungsspitze stellen. Wenn überhaupt, dann ist ein mit dem Entschluss unzufriedenes Mitglied durchgedreht. Falls dem so ist, finden wir das in wenigen Tagen heraus, wir sind nach wie vor eine überschaubare Gruppierung. Und Haruto verfügt über entsprechende Mittel und Wege."
    "Weißt du inwieweit die Annäherung von euch an die Partei gediehen ist? Auf Bezirksebene hören wir nur Positives aus der Zentrale, ich bin mir aber nicht sicher inwieweit ich den Informationen trauen kann."
    "Haruto und Matsuo treffen sich seit einigen Monaten in unregelmäßigen

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