Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
durchgesprochen und in Trockenübungen verprobt. Nun, da die Aktion startete, fühlte sich Mamoru aber alles andere als vorbereit. Seine schwitzigen Hände krallten sich in das Lenkrad seines Gabelstaplers, als er Kurs auf Miyazakis Arbeitsstelle nahm und den Gabelstapler parkte. Mit einer kleinen, nutzlosen Box voller Lagerabfällen stand er vor der Tür und klingelte.
Die Tür sprang auf und vor ihm stand ein kleiner, blonder Mann mit Glatze und Brille, den Mamoru vom Sehen kannte. Scheisse, dachte er. Wo zum Teufel ist Miyazaki?
"Ja bitte?"
In seinem Kopf fühlte es sich an, als würde sein Gehirn gegen die Schädeldecke pochen.
"Ich habe eine Sendung für Miyazaki."
Eine schwache Lüge, aber so auf die Schnelle war ihm nichts Besseres eingefallen. Wo trieb sich nur sein verdammter Komplize rum? Schließlich war das ganze seine Idee.
Mit skeptischem Blick musterte ihn der wissenschaftliche Mitarbeiter. Er streckte seine Hände aus.
"Geben sie her. Wir warten schon seit heute Morgen auf das Versuchsplutonium. Aber welcher Schwachkopf verpackt das in eine Stahlbox?"
Er riss Mamoru die Pseudolieferung aus den Händen und fummelte am Verschluss herum. Panik stieg in Mamoru auf. Die gefälschte Box sollte frühestens morgen auffliegen, nicht bereits vor Start ihres Unternehmens,
"Hören sie, das ist..."
"...für mich", sagte Miyazaki, der herbeigeeilt war und seinem älteren Kollegen die Box abnahm. Das brachte ihm einen unfreundlichen Blick ein, der kleine blonde Mann verschwand aber zu Mamorus Freude hinter Miyazaki in einem Büro. Miyazaki deutete Mamoru an, das er ihm folgen solle.
Mamoru hatte das Labor noch nie zuvor betreten. Er arbeitete bereits seit sechs Jahren in der Halle, die direkt an die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung grenzte, als Arbeiter genoss er aber keine entsprechenden Privilegien, die ihn jemals in diese seltsam weißverkleideten Räume geführt hätten.
Sie ließen mehrere geöffnete Eingänge in kleinere Räume mit allerlei wissenschaftlichem Krimskrams, Gläsern, Computerdisplays und Langweiler mit weißen Kitteln hinter sich und traten in eine unscheinbare Abstellkammer. Miyazaki schloss die Tür.
"Verdammt, Mamoru. Du warst zwanzig Sekunden zu früh."
Mamoru schaute auf seine Uhr und hielt sie neben jene von Miyazaki. In der Tat ging seine zwanzig Sekunden nach. Oder wahrscheinlich ging Miyazakis zwanzig Sekunden vor. Dann fiel es ihm ein. Er hatte heute Vormittag mehrere Paletten mit starken Magneten transportiert. Das hatte wahrscheinlich seine Uhr beeinflusst.
"Wie schwer wäre es gewesen, eine halbe Minute vorher an der Tür zu stehen?", sagte Mamoru verärgert.
"Wir gehen vor wie besprochen. In einer halben Stunde beginnen die Vorbereitungen für die Putzkolonne", sagte Miyazaki den verbalen Angriff ignorierend und zeigte auf das einzig nur halb befüllte Regal unter der Vielzahl weiterer, die die Wände des für Lagerverhältnisse kleinen Raums vollständig bedeckten. Miyazaki zog es einen mannbreiten Spalt nach vorne und griff an die Betonwand dahinter. Erst von nahem erkannte Mamoru, dass Miyazaki einen fotobedruckten Vorhang in Händen hielt.
"Ich musste sämtliche Regale um einige Zentimeter nach vorne ziehen und den Raum der Länge nach mit der Hängewand verkürzen, damit wir über ausreichend Platz verfügen", sagte Miyazaki, bevor er in die angesprochene Nische stieg.
"Ich wusste doch, dass ihr Weißkittel nichts arbeitet", sagte Mamoru und folgte ihm. Anschließend zog Miyazaki an einem Metallrohr das Regal zurück in seine ursprüngliche Position.
Die Aussparung bot gerade genug Platz für zwei aufrecht stehende Männer. Mamoru hoffte, dass der Renigungstrupp die Boxen bald einlagerte, die Enge zwischen Vorhang und Mauer schnürte ihm den Brustkorb zu.
Miyazaki prognostizierte das Erscheinen der Kolonne in einer Viertelstunde. Mamoru war glücklich darüber, dass Miyazaki zumindest einen kleinen Spalt an den Seiten für Frischluft ausgespart hatte, kam sich aber mittlerweile vor wie in einer sauerstoffarmen Sauna.
Er glaubte gerade, nicht mehr länger in der stickigen kleinen Höhle stehen zu können, als sich die Tür öffnete geschätzt zwei oder drei Personen den Lagerraum betraten. Er konnte sie nicht sehen und vertraute daher seinen Ohren.
Die Regale vor dem Vorhang knarzten und quietschten, als die Arbeiter die Metallboxen auf das Metallregal stellten. Für die Verstauung benötigten sie wenige Minuten. Nachdem sie den Raum verlassen
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