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Curia

Curia

Titel: Curia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oscar Caplan
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Golf von Aqaba vorbei und kamen an die Grenzkontrollstation in Taba-Eilat, wo sie sich in eine lange Autoschlange einreihten.
    Eine junge Israelin in blauer Uniform ließ sich ihre Pässe zeigen und prüfte Théos Visum für Saudi-Arabien besonders eingehend. Misstrauisch musterten ihre kohlschwarzen Augen ihn und Khalid. Sie ging einmal um den Landrover herum und stellte ihnen eine Menge Fragen über den Zweck ihrer Reise. Nach einer Stunde Durchsuchungen und Fragen stempelte sie endlich ihre Pässe ab und sagte mit tonloser Stimme: »Willkommen in Israel.«
    Die Warteschlange am Grenzposten Arava zwischen Eilat und Aqaba war nur halb so lang wie die an der Grenze zwischen Ägypten und Israel. Der jordanische Polizist stempelte ihre Pässe, ohne Fragen zu stellen.
    Sie stiegen wieder ins Auto. Auf einem Schild mit einem nach Süden weisenden Pfeil stand »Saudische Grenze 19 Kilometer«. Khalid fuhr auf das schwarze Asphaltband, das durch die rote Sandwüste lief.
    Der Cherokee-Jeep überholte den Toyota und raste auf die saudische Grenze zu.
    An der Grenzstation zu Saudi-Arabien in Haql war kein Mensch zu sehen. Eine weiße Moschee mit Minarett hob sich gegen das Rot der Hügel ab. Als Théo ausstieg, überströmten ihn eine Welle glühend heißer Luft und blendendes Licht. Der Wind pfiff, Sandkörner stachen ihm ins Gesicht.
    Der saudische Grenzbeamte mit karierter Guthra, in der Hand eine rosenkranzähnliche Perlenkette, blätterte in Khalids saudischem Pass. Nachdem er einen Blick auf Théos Papiere geworfen hatte, bedeutete er ihnen zu warten und verschwand in einem Büro. Khalid und Théo wechselten einen Blick.
    Draußen näherte sich ein Wächter mit einer Kalaschnikow über der Schulter dem Toyota. Er blickte sich nach allen Seiten um, dann zog er einen Behälter aus glänzendem Metall, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, aus der Tasche. Mit einer blitzschnellen Bewegung bückte er sich und schob ihn unter den linken Kotflügel. Darauf schlenderte er mit gleichgültiger Miene zurück auf seinen Wachtposten.
    Der Kontrolleur kehrte in Begleitung des Zollaufsehers zurück, eines schleimigen Mannes, der einen überquellenden Bauch vorstreckte. Mit einer angedeuteten Verbeugung gab er ihnen die Pässe zurück. Zu Théo gewandt, erklärte er, es sei ihm eine Ehre, sie im Königreich willkommen zu heißen. Bei einem Gast Ihrer Majestät, des Prinzen Zoltan, sei keine Durchsuchung erforderlich, sagte er in pompösem Ton.
    Sie stiegen wieder in den Toyota und fuhren in die saudische Wüste. Am Horizont flog ein Geier mit trägem Flügelschlag über die stillen, unter einer erbarmungslosen Sonne kochenden Dünen.
    Aus dem Lautsprecher eines Minaretts erscholl die Stimme des Muezzin, der die Gläubigen zum Abendgebet rief: » Allâhu akbar! Allâhu akbar! Lâilâha illallâh !« Das Gebet verlor sich in der Ferne.

    Monsignore Guzman und Al Kaddafi kamen aus dem Büro des Grenzpostens heraus und blickten dem Toyota Land Cruiser nach, der in Richtung Süden fuhr.
    »Hast du Riad benachrichtigt?«
    »Bis heute Abend werden alle Grenzkontrollstellen, Flughäfen und Seehäfen des Reiches die Mitteilung erhalten haben.« Al Kaddafi umklammerte den Griff des Dolches, der aus seinem Gürtel hervorschaute. »Der Archäologe und der Ägypter werden über keine unserer Grenzen mehr kommen. Nicht auf ihren eigenen Beinen.«
    »Schnell, sonst verlieren wir sie.«
    »Keine Sorge. Ich weiß, wo sie hinwollen.«
    Auf Befehls des Innenministers habe der Scheich des Stammes Beni Sakhr, Cousin des Prinzen Zoltan, dem Emir von Tabuk den für drei Tage geplanten Aufenthalt zweier Gäste gemeldet: Théo St. Pierre und Khalid Shouman. »Der Scheich hat sein Lager in der Oase Al-Bad, ein paar hundert Kilometer südlich von hier.«
    »Es ist trotzdem besser, sie nicht aus den Augen zu verlieren«, sagte Guzman.
    Der Monsignore und Al Kaddafi eilten in den Hof der Moschee, wo der Cherokee-Jeep und ein Range Rover mit einer langen Radioantenne auf dem Dach parkten. Sie stiegen in den Range Rover.
    Al Kaddafi ließ den Motor an. Auf dem Armaturenbrett befand sich ein Apparat mit einem Display. Als er auf einen Knopf drückte, leuchtete der Bildschirm grün, und ein heller Punkt blinkte zwischen den nummerierten Kreisen eines Fadenkreuzes auf. Aus dem Gerät kam in Abständen ein Piepton.
    »Wie groß ist die Reichweite?«
    »Acht Kilometer.«
    Mit quietschenden Reifen bog der Range Rover in die Wüstenstraße ein. Der Lautsprecher

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