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Curia

Curia

Titel: Curia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oscar Caplan
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habe niemanden getötet und das Opus Dei auch nicht. Die Kirche hat nichts damit zu tun.«
    »Ach ja? Wer denn dann? Raus mit dem Namen!«
    »Sagt dir der Name Bilderberg etwas?«
    »Bilderberg? Schon mal gehört … warum?«
    »Stell erst diesen Aschenbecher wieder hin, dann setz dich, und ich erzähle es dir.«
    Die Stewardess brachte Théo einen Eisbeutel, und er legte sich mit dem Beutel auf dem Kopf hin. Kassamatis’ Worte kämpften sich durch einen stechenden Kopfschmerz.
    »Den Auftrag zum Mord an deinem Bruder hat Fitzwilliam gegeben. La Fontaine und der Präfekt des Geheimarchivs waren eingeweiht«, schloss Kassamatis seine Ausführungen. »So war es auch bei allen anderen: Pater Cerri, deinem Freund Konstantine, dem Numerarier des Opus Dei und Mayo. Und auch die Schießerei im Louvre ging auf das Konto des Killers von Fitzwilliam.«
    »Für wie blöd hältst du mich? Du sitzt in ihrem Beratungskomitee! Und willst von allem nichts gewusst haben?«
    »Es ist die Wahrheit. Das Komitee wusste von gar nichts. Die beiden haben alles allein unternommen. Natürlich wusste ich von den Beschattungen und abgehörten Telefonaten, aber mehr auch nicht. Ich habe erst begriffen, was los ist, als wir beide uns auf Ikaria getroffen haben. Ich mag ja vieles sein, aber ein Mörder bin ich nicht.«
    Ächzend setzte Théo sich wieder auf. Raisa.
    »Wo ist Raisa jetzt?«
    »Vor acht Tagen ist sie wieder verschwunden, gleich nachdem sie den Killer getötet hat. Eine außergewöhnliche Frau.«
    »Und Dominici?«
    »Zum Polizeipräsidenten in Triest befördert. Kapierst du jetzt, mit wem du es zu tun hast?«
    »Mich kann man jedenfalls nicht versetzen.« Théo nahm sich den Eisbeutel vom Kopf. »Ich weiß, was ich zu tun habe, sobald ich in Paris bin.«
    »Willst du sie anzeigen? Mit welchen Beweisen?«
    »Ich werde alles erzählen. Am Ende werden der Präfekt und dieser Kowalski gestehen. Und wenn Anzeigen nicht genügen, werde ich mich an die Medien wenden.«
    »Der Präfekt ist vatikanischer Staatsbürger, womit alles gesagt ist. Und was Kowalski betrifft, der hat schon keinen Überblick mehr, wie viele Pässe er besitzt.« Kassamatis grinste böse. »Gerichte und Zeitungen? Gegen die Bilderberg-Gruppe? Mach dich doch nicht lächerlich.«
    »Ich denke an dein Bildchen mit dem Frost-Zitat. Du hast dein wahres Gesicht gezeigt, als du Guzman den Papyrus überlassen hast. Der nicht begangene Weg? Du?«
    »Ich habe die Welt nicht so gemacht, wie sie ist.«
    »Wenn ich dir nachgebe, würden Raisa und ich den Rest unseres Lebens damit verbringen, abwechselnd auf Kowalski zu warten. Schöne Aussichten.«
    »Als du ohnmächtig warst, habe ich Fitzwilliam angerufen und ihm gesagt, wenn noch mehr ›Unfälle‹ passieren, werde ich ihm persönlich eine Kugel zwischen die Augen jagen. Ihr könnt ganz beruhigt sein, du und Raisa. Du hast mein Wort. Im Übrigen ist das Grab zerstört, und in New York haben sie eine Probe von dem Staub.«
    Die Stewardess stellte zwei Tabletts mit dem Frühstück auf das Tischchen. Théo goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Das Motiv für den Mord an Vanko war das Geheimnis um den Exodus. Und die anderen? Mit dieser Tarotkarte, die ihr als Warnung geschickt habt, ist ein neues Motiv aufgetaucht. War es wegen des Pulvers? Was hast du im Wadi Hurab gesucht?«
    »Fitzwilliam und La Fontaine – ich übrigens auch – waren überzeugt, dass du nicht nur das Grab gesucht hast, sondern etwas, was darin versteckt war und mit dem Pulver zu tun hat. Außerdem kannst du Hieroglyphen lesen, darum war deine Anwesenheit unerlässlich.«
    »Warum interessiert euch das Pulver so?«
    »Seit vierzig Jahren arbeiten die Bilderberg-Gruppe und die amerikanische Regierung an einer hochgeheimen Sache, dem Falcon-Projekt des Brookhaven National Laboratory auf Long Island.« Kassamatis trank seinen Kaffee. »Na, ich glaube, ich muss dir einiges darüber verraten, und sei es nur, weil ich den Schlag auf den Kopf wiedergutmachen muss. Bei dem Falcon-Projekt geht es darum, die vierte Dimension zu durchbrechen.«
    »Die vierte Dimension durchbrechen? Du meinst die Zeit?«
    »Hast du schon mal von Parallelwelten gehört?«
    »Ich habe das immer für Unfug à la Stargate gehalten.« Théo strich Butter auf eine Scheibe Toastbrot.
    »Du irrst dich. Wenn du verstehen willst, was ich meine, müssen wir einen Sprung in die Vergangenheit machen, in die Zeit Newtons. Newton war einer, der sonntags in die Kirche ging, grundanständig und

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