CUT
Fahrzeugpapiere. Haben Sie Alkohol getrunken?“, fragt er. Oh Gott...
Steven, der Restalkohol ist hoffentlich nicht mehr vorhanden!
Steven reicht den beiden seinen
EU-Führerschein.
„Wegen der Fahrzeugpapiere muss ich
leider passen. Da müssen Sie den Herrn auf dem Beifahrersitz fragen“, lächelt
er den Beamten an.
„Schau mal in die Papiere“, fordert der
seinen Kollegen auf, der mich auch prompt auffordert, ihm diese vorzulegen. Und
jetzt wird’s richtig blöd, denn dieser Dienstwagen hat ein Wechselkennzeichen,
demzufolge existiert auch kein Fahrzeugschein, sondern nur eine
Registrierkarte, und die steckt nicht da, wo sie hingehört, nämlich in der
Lasche auf der Sonnenblende an der Beifahrerseite. Hat Horst das Ding etwa
mitgenommen?
„Die finde ich gerade nicht“,
entschuldige ich mich bei dem Kollegen.
„Aha... Zeigen Sie mir bitte mal Ihren
Ausweis“, fordert der mich auf. Ich reiche meinen Personalausweis aus dem
Beifahrerfenster, und der Kollege reicht ihn an die Anwärterin weiter, die mit
dem Funkgerät ein paar Meter von uns entfernt steht.
„Hatten Sie schon mal was mit der Polizei
zu tun?“, fragt mich der Kollege.
„Ja, laufend“, antworte ich.
„Waren Sie schon mal im Gefängnis?“,
fragt er weiter.
„Lassen Sie mich überlegen“, antworte ich
und ziehe die Stirn in Falten.
„Mehrfach... ich glaub, so um die achtzig
Mal in den letzten neun Jahren“ gebe ich wahrheitsgemäß zur Antwort.
Der Kollege neben mir zieht seine Waffe.
„Steigen Sie aus und halten Sie Ihre
Hände so, dass ich sie sehen kann... und machen Sie keine schnellen Bewegungen“,
rät er mir. Auch Steven wird aufgefordert, auszusteigen. Wir stehen neben den
Autos und machen den „Adler“, werden abgetastet. Dann setzt sich einer der
beiden Polizisten hinter das Lenkrad, um den Motor abzuschalten und den
Schlüssel einzustecken. Er kommt mit mehr als nur misstrauischem Gesicht wieder
nach draußen.
„Was ist das für ein Gerät unter dem
Radio?“, herrscht er mich an.
„Ein Funkgerät, ein Toaster sieht anders
aus“, antwortet Steven frech.
„Wofür brauchen Sie ein Funkgerät?“,
fragt er zurück.
„Zum Funken natürlich, ich koche nämlich
zu Hause“, gebe ich trocken zurück. Inzwischen nähert sich die Anwärterin mit
fragender Miene.
„Thomas, ich hab da ein Problem“,
stammelt sie.
„Was ist denn?“ Der Beamte, der mich
kontrolliert hat, geht zu ihr, spricht mit ihr, und kommt dann zu mir zurück.
„Ich glaube, wir reden mal auf dem
Präsidium weiter“, beschließt er und legt mir Handschellen an.
„Das ist prima, da wollten wir sowieso
gerade hin“, kommentiere ich und steige in den Polizeiwagen. Inzwischen ist
noch eine weitere Streife eingetroffen, in die Steven bugsiert wird, dann geht’s
auf direktem Weg ins Präsidium. „Thomas“ gibt der Anwärterin noch unseren
Autoschlüssel, sie soll unseren Wagen überführen. Dann fahren wir wieder auf
die Bundesstraße.
Im Polizeipräsidium werden wir erst
einmal in getrennte Zellen geführt und dann bringen mich zwei Kollegen in einen
Vernehmungsraum. Durch die Glasscheibe kann ich Steven sehen, der im
Nachbarraum alleine an einem Tisch sitzt. „Thomas“ stellt sich als
Polizeikommissar Thomas Becker vor und befragt mich, wie ich es mir erklären
könne, dass zu meinem Namen und Geburtsdatum keine Personalien in deren
Computer hinterlegt seien. Als ich gerade zu einer Antwort ansetze, kommt die
Anwärterin ziemlich verdattert in den Raum gestürzt. In der Hand hält sie die
Registrierkarte, die ich vorhin gesucht habe.
„Guck mal, was ich gefunden habe“, stößt
sie hervor. Kollege Becker wirft einen Blick auf die Karte, dann mustert er
mich misstrauisch.
„Bleiben Sie mal einen Moment hier. Frau Fischer, Sie passen auf, dass er
keinen Blödsinn macht.“ Mit diesen Worten verlässt er das Vernehmungszimmer.
Frau Fischer sieht aus, als wäre sie mit dieser Aufgabe überfordert, sie schaut
mich scheu an.
„Auf welcher Polizeischule sind Sie denn?“,
frage ich sie, um ein Gespräch in Gang zu bringen.
„In Saarbrücken“, antwortet sie.
„Ist da immer noch Herr Himbert der
Hausmeister?“, offenbare ich intimste Kenntnis der Materie.
„Ähm... kennen Sie den?“, fragt sie mich.
„Klar, der hat mir mal aus einer ziemlich
üblen Misere raus geholfen. Da wäre ich beinahe ins Gefängnis gewandert, wenn
der Herr Himbert mich nicht gekannt und den Kollegen Bescheid gesagt hätte...
das war noch zu
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