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Cut

Cut

Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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lesbisch, oder sind es bloß Frauen, die dich deiner Meinung nach anmachen?»
    «Sie leben zusammen und halten Händchen und so weiter. Und ich bin mir sicher, dass sie mich anmachen
würden
. Aber sie sind offenbar verliebt.»
    «Und monogam», hörte ich Pat hinter mir sagen. Sie hatte einen dampfenden Becher in der Hand.
    «Und sie sind monogam», wiederholte ich und lächelte Pat zu, damit sie mir nicht ansah, wie peinlich es mir war.
    «Und was ist mit der Kuh?»
    Ich nahm Pat den Becher ab. Es roch wie Kräutertee mit Pfefferminz. «Wie gesagt, das ist eine lange Geschichte.»
    Rauser kicherte. «Ich ruf dich morgen an, Street. Versuch bis dahin, keinen Ärger zu machen.»
    Ich klappte mein Handy zu und schaute hoch zu Pat. «Ich weiß, wie sich das angehört haben muss, aber dieser Freund zieht mich immer auf, weil er glaubt, dass ich glaube, jede Frau würde auf mich stehen, dabei glaube ich das gar nicht. Abgesehen von dieser Kellnerin im Hooters und der Forensikerin, mit der er schläft. Im Grunde mögen mich die meisten Frauen nicht mal. Und ich kenne eigentlich gar keine lesbische Frau, obwohl meine beste Freundin mit einer schläft und Atlanta voll von ihnen ist. Und Decatur erst! O mein Gott. Bist du mal in Decatur gewesen? Das ist eine Art Lesbenhauptstadt, alle tragen kurze Haare und Turnschuhe.»
    Pat lächelte mich nur an.
    «Ich mache alles immer schlimmer, oder?»
    «Lass dir den Tee schmecken. Chris hat ihn gemacht, Pfefferminz aus dem Garten.» Sie hielt inne und schien ihre nächsten Worte abzuwägen. «Schon mal daran gedacht, dass deine Freundin, wenn sie mit einer Lesbe schläft, lesbisch sein könnte?»
    Ich schüttelte den Kopf und lächelte. «Noch nie.»

34
    A m nächsten Morgen traf ich Big Jim in seinem Laden. Er stellte uns Kaffeebecher und Apfelkuchen mit Eiscreme auf einen der Tische vor dem Steinkamin. Dann zog er einen Stuhl heran, setzte sich rittlings drauf und lächelte mich an.
    «Was Besseres kann man zum Frühstück nicht essen», sagte er. Ich hatte kein Problem damit. Seit meinen ersten beiden Stücken gestern war ich versessen auf den Kuchen. «Hier ist die Liste, die Sie wollten. Es sind vor allem Konkurrenten. Und ein paar Leute, denen ich vielleicht in letzter Zeit auf die Füße getreten bin.»
    Ich spülte einen Happen Kuchen und Eis mit Kaffee runter und nahm das Blatt, das er zwischen uns gelegt hatte. Es war eine lange Liste. «Ich hätte nicht gedacht, dass Ellijay so groß ist.»
    «Na ja, ich habe wohl ein besonderes Talent, die Leute hier vor den Kopf zu stoßen.»
    «Mir kommen Sie wie ein ganz netter Kerl vor», sagte ich.
    «Ja, aber das liegt wohl vor allem am Apfelkuchen.»
    Ich lächelte. Ich mochte Big Jim. «Haben Sie auch ein Foto von Sadie mitgebracht?»
    Er nickte und zog ein Bild im Format eines Passfotos aus seiner Hemdtasche.
    «Schöne Kuh», sagte ich, als könnte ich das beurteilen. Big Jims Augen wurden feucht, und er musste wegschauen.
    Ich begann mit dem Cupboard Restaurant im Zentrum von Ellijay. Es war ein großes, offenes Lokal mit Sitznischen, das wie eine Kantine wirkte. Ich wurde zu einer kleinen Nische gebracht, um auf Ida May Culpepper zu warten, der ersten Person auf Big Jims Liste.
    Zwei Kellnerinnen bedienten, beide mittleren Alters und freundlich, beide kannten ihre Gäste beim Vornamen. Ich warf einen Blick auf die Karte und entdeckte Huhn und Knödel, Gemüserollen mit Pfefferessig, gebratene Hühnerleber und eine Menge Apfelgerichte: Apfelpfannkuchen, Apfelbrot, Apfelkuchen, Apfelpastete, Bratapfel, Apfelsalat.
    «Bitte schön, meine Liebe», sagte eine der Kellnerinnen zu mir. Auf dem dicken weißen Teller, den sie vor mir abstellte, war ein riesiges Stück Apfelkuchen. «Möchten Sie einen Kaffee dazu?»
    «O nein. Ich kann nicht. Ich warte nur auf Ida May.»
    «Niemand sitzt im Cupboard, ohne was zu essen. Wie sieht das denn aus? Der Kuchen geht aufs Haus. Ida May wird gleich bei Ihnen sein.»
    Ida May Culpepper war eine winzige Frau Ende fünfzig mit Falten über dem Mund und schwarzgefärbtem Haar. Sie rutschte auf die Bank und strahlte mich an. «Was kann ich für Sie tun, meine Liebe?»
    «Haben Sie diese Kuh schon mal gesehen?», fragte ich so ernst, wie man eine solche Frage stellen kann.
    «O mein Gott.» Ida May lachte. «Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Es geht um Jim Penlands Kuh? Erzählen Sie mir nicht, er hat einen Detektiv angeheuert, um das alte Vieh zu finden.»
    «Leider doch.»
    Sie schüttelte

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