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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Bescheid, dass du da bist. Aber er hat ziemlich schlechte Laune.»
    «Ist was passiert?»
    Danny zuckte mit den Achseln. «Du kennst doch Larry, meine Liebe, er kann innerhalb von Sekunden vom Blödmann zum Arschloch werden. Leider lässt er seit ein paar Monaten das Arschloch raushängen.»
    «Vielleicht kneift ihn die Unterhose», flüsterte ich, und wir lachten beide.
    «Was ist so komisch?», wollte Quinn von seiner Bürotür aus wissen.
    «Mädchengespräche», sagte Danny. «Verstehst du nicht.»
    Quinn lächelte. Er war Anfang vierzig, wirkte aber jünger, ein Blondschopf mit Südstaaten-Slang, den seine ironischenWerbeclips in den Fernsehsendern Atlantas berühmt gemacht hatten.
Scheidungen, Steuerprobleme, Schadensfälle – wir helfen Ihnen auf die Schnelle. Rufen Sie uns, bevor es zu spät ist.
Jeder in der Stadt erkannte Larry. Wenn ich mit ihm zusammen unterwegs war, trafen wir immer auf irgendeinen Idioten, der ihn ansprach und den Slogan nervtötend Wort für Wort aufsagte.
    «Danny, bring mir die Bosserman-Akte, ja? Danke», sagte Quinn, dann gingen wir ins Konferenzzimmer. Seit meinem letzten Besuch waren Jalousien angebracht worden, und es war tatsächlich ein wenig kühler. «Willst du einen Kaffee oder ein Wasser, Keye?»
    «Nein danke. Alles in Ordnung?» Larry wirkte abgespannt. Normalerweise war er ein fröhlicher Typ, der gerne Witze machte und immer ein schelmisches Funkeln in den Augen hatte.
    Er öffnete eine Wasserflasche, setzte sich hin und glättete seine violette Krawatte. «Man merkt es, was? Der Finanzmarkt säuft ab. Mich hat’s voll getroffen. Versteh mich nicht falsch. Mir geht’s gut. Aber alles, was ich besitze, ist nur noch die Hälfte wert. Weißt du, was ich meine?»
    «Jeder weiß, was du meinst.»
    Danny reichte Larry die Akte und schloss auf dem Weg hinaus leise die Tür. Larry warf einen Blick auf die Papiere. «Die Aussage der Klägerin ist folgende: Sie geht zu einer Laserbehandlung im Südosten Atlantas, um sich die Haare über der Oberlippe entfernen zu lassen. Der Behandelnde bedient die Gerätschaften unsachgemäß und stellt sie so hoch ein, wie man es normalerweise bei weniger empfindlichen Stellen wie den Beinen tut. Das Ergebnis sind Verbrennungen zweiten und dritten Grades zwischen Lippe und Nase.»
    Mich schauderte. «Und jetzt hat sie einen eingebrannten Schnurrbart, oder was?»
    Zum ersten Mal breitete sich auf Larrys Gesicht sein typisches Lächeln aus. «Ich schwöre bei Gott, Keye, sie sieht jetzt aus wie mein Onkel Earl.»
    Einen Moment erfreuten wir uns am Unglück seiner Mandantin. Das gehörte sich natürlich nicht, aber Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude. «Und jetzt willst du mehr über das Behandlungszentrum und den betreffenden Mitarbeiter wissen, richtig?»
    Larry nickte. «Ich will wissen, ob es schon früher Beschwerden gab, wenn ja, welche, und ob dieser Typ darin verwickelt war. Ich brauche Aussagen der Geschädigten, Gerichtsprotokolle und jedes Urteil, das du auftreiben kannst. Danny wird dir eine Kopie der Akte geben.»
    Als ich hinausging, starrte Quinn auf sein Handy. Ich fühlte mich gut mit der Akte unter dem Arm. Es war ein anständiger Auftrag, der zur Abwechslung mal etwas weniger Aufregung und dafür eine Menge abrechenbarer Stunden versprach.
    Neil saß wie üblich vor seinem Computer, als ich in unser Büro kam. Mir fiel sofort ein ungeheuer großer Obstkorb auf dem Konferenztisch auf, an dem wir uns manchmal mit Klienten berieten, meistens aber zum Essen oder Spielen saßen.
    «Was ist das?», fragte ich blöderweise. Neil antwortete nicht. Zwischen ein paar Früchten entdeckte ich eine teure, geprägte Dankeskarte für einen gut ausgeführten Auftrag. Die Karte war von Margaret Haze unterzeichnet, meiner ersten großen Klientin, die mittlerweile meine renommierteste Referenz ist. Manche Kanzleien und Agenturen für Kautionseintreibung nahmen meine Dienste allein aufgrund einer raren Empfehlung von Guzman, Smith, Aldridge und Haze in Anspruch.
    Bald würde ich einen Mitarbeiter engagieren müssen. Ich brauchte Hilfe für die langwierigen Überwachungen, bei denenman sich nur mit viel Kaffee und furchtbaren Hörbüchern wach halten kann, ich brauchte jemanden, der Botengänge, Recherchen und Terminaufträge übernahm, jemanden, der am Telefon wirklich freundlich mit neuen Klienten umging, was im Moment nicht immer der Fall war. Doch es behagte mir nicht, einen neuen Menschen in meine Arbeitswelt und in mein

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