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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Dobbs. Sein Bedürfnis, seine Phantasien zu nähren, wird stärker. Es ist stärker als sein Selbsterhaltungstrieb. Er nimmt Risiken in Kauf. Seine Krankheit entwickelt sich.»
    «Und das bedeutet, er wird unvorsichtiger», meinte Rauser. «Loutz hat eine Faser sichergestellt. Deshalb bin ich in der Leichenhalle. Er glaubt, es handelt sich um eine Teppichfaser. Ich war in Dobbs’ Hotel und habe Teppichproben genommen. Sie stimmen nicht überein. Ich versuche, einen Durchsuchungsbefehl für Charlies Haus zu kriegen, um dort Proben zu nehmen. Fasern sind vielleicht das Einzige, was wir noch finden, wenn wir endlich reinkönnen. Ich habe das Gefühl, dass der Irre das Messer und die Bilder und alles, was er sonst noch aufheben wollte, längst weggeschmissen hatte, als wir ihn heute Morgen verhaftet haben. Das hätte ich jedenfalls gemacht, wenn ich gerade einen Promi umgebracht hätte.»
    Ich dachte an Charlies Reihenhaus und erinnerte mich an den Kamin im Erdgeschoss. Sehr praktisch, um Fotos zu vernichten. Sie von einem Handy oder einer Digitalkamera zu löschen war noch einfacher. Und einem Fahrradkurier sollte es nicht schwerfallen, ein Messer loszuwerden. Die Polizei konnte unmöglich jeden seiner Schritte überwachen. Charlie kam täglich durch unzählige Bürogebäude, Einkaufszentren und öffentliche Toiletten. Vermutlich hatte Rauser recht, und die Beweise waren längst verschwunden.
    «Was hast du noch über Dobbs erfahren?»
    «Die Verletzungen passen zu dem Messer, das auch in den anderen Fällen benutzt wurde. Aber es gibt keine Bissmarken, keine einzige.»
    «Die Zeit reichte nicht für die Rituale», überlegte ich laut. «Ein Wohnviertel, eine Menge Passanten.»
    «Dachte ich mir auch», antwortete Rauser. «Keye, eine Sache habe ich dir noch nicht erzählt. Das da im Auto, also das war wirklich ein ziemlich schlimmes Gemetzel.»
    Ich erinnerte mich, wie sich Rauser am Tatort in den Wagen gebeugt hatte und mir seine Reaktion aufgefallen war. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst.
    «Dobbs’ Hosen waren runtergezogen», sagte er. «Und, äh   … sein Schwanz ist weg.»

26
    W ie sich herausstellte, stammte die winzige schwarze Faser, die der Gerichtsmediziner aus einer von Dobbs’ Wunden gezogen hatte, vom Bodenbelag eines Autos. Rauser und ich vermuteten, dass der Mörder das Messer wahrscheinlich in seinem Wagen liegen hatte, bevor er Dobbs damit angriff. Ein paar Fasern waren an der Klinge haften geblieben, und als sie Dobbs in die Kehle gestoßen und wieder herausgezogen wurde, hatte sich ein minimaler Rest in der Wunde festgesetzt. Im gerichtsmedizinischen Institut waren die charakteristischen Merkmale der sichergestellten Faser in die Datenbank des FBI eingegeben worden, in der über siebenhundert Proben von Bodenbelägen neuer und gebrauchter Fahrzeuge gespeichert sind. Die Herkunft der Faser konnte auf fünfzehn Modelle eingeengt werden. Leider gab es in der Datenbank nicht genügend Proben, um das Herstellungsjahr zu bestimmen. Es hätte ein Jeep Wrangler, ein Chrysler Lebaron, ein Dodge Challenger oder ein Toyota Camry sein können, und damit hatte die Liste noch kein Ende. Noch war das Raster zu groß, doch die Faser stellte das erste handfeste Beweismaterial dar, das an einem Tatort des Wunschknochen-Mörders gefunden werden konnte. Und Frank Loutz stieg über Nacht in Rausers Achtung.
    Die schlechte Nachricht für Rauser war, dass bei der Kfz-Behörde kein Fahrzeug auf den Namen seines HauptverdächtigenCharlie Ramsey zugelassen war. Charlie hatte zudem keinen Führerschein, den er aber benötigt hätte, um einen Wagen zu leihen. Rauser blieb unbeeindruckt. Sein Gefühl sagte ihm, dass Charlie der Richtige war, und er würde nicht ruhen, ehe er es bewiesen hatte. Wenn Charlie nicht irgendwo einen eigenen Wagen versteckt hatte, dachte Rauser, dann hatte er wahrscheinlich einen gestohlen. Ein paar Beamte gingen alle Meldungen von Autodiebstählen durch und verglichen die Fälle mit der Liste der möglichen Modelle, deren Bodenbeläge zur Faser passten.
    Rauser hatte mich gebeten, bei meinen Eltern zu wohnen, bis er den Täter verhaftet hatte. Er befürchtete, dass mein nächster Kontakt mit Wunschknochen nicht mehr so glimpflich verlaufen würde wie der Erhalt einer E-Mail oder eine Rangelei in meinem Büro oder ein Unfall auf der Interstate. Es gab eine Vielzahl von Gründen, warum er wollte, dass ich aus dem Blickfeld verschwand. Ich hatte keine Sekunde in Erwägung gezogen, zu

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