Cut

Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams

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Keye. Das war ich immer», konnte ich seine Erektion spüren. Er fragte nicht, warum ich gepackt hatte, als wir ins Schlafzimmer schwankten, sondern schob einfach meinen Koffer vom Bett.
    Dan ist ein folgsamer Liebhaber, einfühlsam und zärtlich und ausdauernd. Er küsst gerne. Er lässt sich gerne ausziehen. Er lässt sich gerne beherrschen. Er lässt mich machen, was auch immer ich tun will, solange ich nur meinen Spaß habe.Er liegt gerne unten. Auch deswegen begehrte ich ihn. Wenn wir uns lieben, hat er etwas Jungenhaftes und Verletzliches an sich. Er ist aufgeschlossen und offen, aufmerksam und mir völlig ergeben – genau so, wie ich ihn gerne in allen Lebenslagen gehabt hätte.
    Nachdem wir uns geliebt hatten, schwiegen wir eine Weile. Mein Kopf lag auf seiner Brust, seine Finger fuhren sanft über meine nackte Schulter. «Bist du wach?», fragte er schließlich, doch ich antwortete nicht. Ich wollte nicht reden. Ich wollte einfach so liegen bleiben und den Moment genießen.
    Er gab nicht auf. «Was ist mit dem Koffer?»
    Ich küsste seinen Hals und legte ihm einen Finger auf die Lippen. Draußen dämmerte es bereits, und ich war müde. White Trash sprang aufs Bett und begab sich sofort auf Dans behaarte Brust. Sie blieb kurz stehen, um an meinen Wimpern zu schnüffeln, streckte mir dann den Hintern entgegen und ließ sich auf ihm nieder. Das Telefon begann zu klingeln. Das war’s dann mit dem schönen Moment.
    «Willst du eine Vorladung zustellen?» Es war Tyrone von Tyrones Kautionsbüro. «Gutes Geld», meinte er. «Fett.»
    Tyrone konnte Worte wie
fett
benutzen und trotzdem cool klingen. Ich stützte mich auf den Ellbogen. «Worum geht’s?»
    «Körperverletzung, bewaffneter Überfall.»
    Ich hatte mich nicht gerade um neue Aufträge bemüht. Ich hatte genug mit der Wunschknochen-Ermittlung zu tun und mich außerdem um den Mist kümmern müssen, der für gewöhnlich meine Zeit verschlingt, wie Nachforschungen, Gerichtsdienste und die Überprüfung von Hunderten von Anträgen für Rapid Placement, der Arbeitsagentur, die mir dafür ein paar tausend Dollar monatlich überweist. Ich brauchte diese Arbeit, doch sie war so langweilig, dass ich sie immer bis zur letzten Minute aufschob, um dann sonntagnachts übermeinem Computer einzuschlafen und meine Berichte montagmorgens völlig erledigt abzugeben.
    Ich antwortete, dass ich die nächsten Tage nicht verfügbar wäre. Tyrone nahm die Nachricht gut auf, schließlich kannte er eine Menge anderer Detekteien, die Arbeit brauchten. Mich hatte er zuerst angerufen, weil er mich mag. Jedenfalls sagt man das. Tyrone ist schwer zu durchschauen.
    Ich kroch wieder zu Dan und der struppigen weißen Katze, die mich nicht mehr zu beachten schien. «Eine Geschäftsreise», sagte ich, bevor er erneut fragen musste. «Vielleicht für ein paar Tage. Ich weiß es noch nicht genau.»
    Er stöhnte ein bisschen, küsste mich auf den Kopf und zog mich näher heran. «Gerade jetzt, wo wir so gut miteinander klarkommen.»
    Ich lächelte. «Das ist der leichte Teil, weißt du nicht mehr?»
    «Nein, stimmt nicht. Wir merken, wie sehr wir uns brauchen, und später bringt es mich um, Keye. Ich sehne mich nach dir. Wirklich. Warum kann es nicht immer so sein?»
    Vielleicht war er ehrlich. Vielleicht war es eine Zeile aus einem Theaterstück. Vielleicht drehte er wieder Fernsehserien. Ich konnte es nicht mehr auseinanderhalten. Ich war mir auch nicht sicher, ob er es konnte. Er war seit so vielen Jahren Schauspieler, hatte eine Rolle nach der anderen einstudiert und immer auf die große Rolle gewartet, die ihn endlich berühmt machen würde.
    «Sag mal, was hältst du davon, wenn ich hier wohnen würde?», fragte er aus heiterem Himmel. Ich sah ihn wahrscheinlich völlig entgeistert an, denn er fügte hastig hinzu: «Ich meine, nur für eine Woche oder so. In meinem Haus ist eine Gasleitung kaputt. Jeder wurde rausgeschmissen. Die ganze Straße wird aufgebuddelt.»
    Ich stand auf und zog mir den Bademantel an. White Trash spürte die schlechte Stimmung sofort, sie sprang von Dans Brust auf den Boden und hatte Mühe, auf den glatten Dielen das Gleichgewicht zu halten. Sie verschwand unter dem Bett.
    «Deshalb bist du also mit Blumen und dem ganzen Gewäsch von ‹Ich war so ein schlechter Ehemann› hier aufgetaucht. Das war nur ein verdammtes Vorsprechen.» Ich knallte mir die flache Hand gegen die Stirn. «Du Scheißkerl. Ich wette, du hast den gepacken Koffer schon im Wagen liegen.