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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Annes Privatleben blieb ein großes Fragezeichen. Wenn die Mordserie in Florida begonnen hatte, dann musste es einen Grund dafür geben. Chambers schien keine Verbindung mit dem Justizapparat zu haben. Sie war diejenige, die mit der größten Grausamkeit und der heftigsten Wut traktiert worden war. Vor fünfzehn Jahren war diese junge Frau brutal ermordet und sexuell verstümmelt worden. Aus welchem Grund auch immer, dort hatte alles begonnen. Ich musste wissen, weshalb.
    Als es an der Wohnungstür läutete, verschlechterte sich White Trashs Laune noch. Sie huschte unters Bett. Ich ging barfuß in Shorts und einem alten T-Shirt zur Tür. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um durch den Spion zu spähen, und sah meinen Exmann, Dan. Mir war, als hätte ich meinen Finger in eine Steckdose gehalten, so sehr fielen mir die Augen aus dem Kopf.
    Nicht ein einziges Mal während unserer Beziehung hatte ich nichts gespürt, wenn ich Dan angeschaut hatte. Er berührte immer etwas in mir. Nicht immer positiv, aber immer ungemein heftig. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter und machte die Tür auf.
    «Kalt?», fragte er, und als er mich mit seinem unglaublich erotischen Lächeln musterte, wurde mir mit großem Unbehagen bewusst, dass meine Brustwarzen gerade gegen alle Vernunft rebellierten.
    Er reichte mir den Strauß, den ich hinter seinem Rücken bereits entdeckt hatte, frische Schnittblumen mit hellgelben, violetten und roten Blüten ohne überflüssiges Grünzeug. Dankennt sich tatsächlich mit Blumen aus, wahrscheinlich hatte er jede einzelne persönlich ausgesucht und auch das Arrangement kritisch beobachtet. Während unserer Ehe brachte er jedes Mal Blumen mit, wenn er untreu gewesen war. Blumen waren zu einer Art Nebenspezialität von ihm geworden; seine eigentliche Spezialität war nämlich Scheißebauen.
    Ich verschränkte meine Arme vor den ungehorsamen kleinen Verrätern, sah ihn an, sah die Blumen an, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Schlafzimmer.
    «Keye, hör zu, ich weiß, dass ich dir kein guter Ehemann gewesen bin.» Er folgte mir nicht. Er hob aber seine Stimme, damit ich ihn hören konnte.
    «Du hast irgendwas Schlimmes gemacht, stimmt’s?», fragte ich, und ich meinte es nur halb im Spaß.
    «Nein, nein. Das ist es nicht. Ich habe einfach über ein paar Dinge nachgedacht. Keye, ich weiß, dass ich nicht für dich da gewesen bin. Ich war ein mieser Ehemann und ein noch mieserer Freund. Herrje, mein halbes Leben hatte ich Probleme, einfach ein anständiger Mensch zu sein.»
    Ich schwieg und wartete, auf der Hut, so wie ich es bei Dan immer bin. White Trash dagegen war unerschrocken. Kaum hörte sie seine Stimme, kam sie unter dem Bett hervor, streckte und rekelte sich. Sie liebte Dan. Als ich kurz darauf ins Wohnzimmer kam, kniete Dan auf dem Boden und streichelte sie. Er trug Bootcut Levi’s, die perfekt saßen. Seine Haut war sonnengebräunt. White Trash hatte sich lang ausgestreckt und reckte ihren Hintern in die Luft.
    Dan erhob sich langsam. Selbst mit seinen Cowboystiefeln war er gerade mal eins fünfundsiebzig groß. «Sie hat mich vermisst», sagte er.
    Ich verdrehte die Augen. «Du riechst wahrscheinlich nach Fisch.»
    Er lächelte sanft. «Ich habe mich geändert, Keye. Ich bemühe mich wirklich, mein Leben umzukrempeln und alles richtig zu machen.»
    Ich ging nicht darauf ein. «Warum mögen Katzen eigentlich Fisch? In freier Wildbahn fischen sie ja auch keine Forellen. Oder hast du mal eine Katze beim Fischen in einem Fluss gesehen?»
    Dan ließ sich nicht beirren. «Ich weiß nicht, ob du mir verzeihen kannst, wie ich dich behandelt habe, aber wenn du es nur versuchen würdest, würde ich dich dieses Mal nicht enttäuschen.»
    Aber sicher. So ist es immer. Wir machen uns Versprechungen, er bricht sie, ich bin verletzt und genervt. Dann geht alles von vorne los. Krank, ich weiß, aber plötzlich war es mir egal. In diesem Moment war ich nur scharf auf ihn. Ich streckte mich zwar nicht der Länge nach aus und reckte ihm meinen Hintern entgegen, aber auf irgendeine animalische Weise hatte ich ihm wohl etwas signalisiert, denn er kam zu mir, hob mein Kinn und küsste mich. Sein Mund schmeckte nach Starburst
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Fruchtgummis, den orangen, die er am liebsten mochte und von denen wahrscheinlich eine Tüte in seinem verbeulten alten Wagen lag.
    Er roch nach frischgewaschener Wäsche und Seife, und als er sich an mich schmiegte, als er flüsterte: «Ich bin verrückt nach dir,

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