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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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nah vor Charlies Gesicht war. «Ich habe gehört, dass du gut mit einem Messer umgehen kannst, Charlie. Ich will dein Messer sehen.»
    «Können Sie ihm etwas nachweisen?», wollte Stickler wissen. «Ich dachte, Sie hätten etwas in der Hand.» Er zog sein Jackett von der Stuhllehne und legte seine Visitenkarte auf den Tisch. «Wenn Sie weitere Fragen haben, rufen Sie mich an. Gehen wir, Charlie.»
    «Das lief ja großartig», murmelte ich.
    «Der Lieutenant wollte ihn nur ein bisschen verunsichern und sehen, was als Nächstes passiert», meinte Balaki.
    Doch Rauser war noch nicht fertig. Als Stickler und Charlie das Vernehmungszimmer verlassen wollten, stellte sich Rauser Charlie in den Weg. «Ich werde einen Durchsuchungsbefehl für dieses hübsche Reihenhäuschen kriegen», sagte er ganz ruhig, «und dann zerlegen wir es in alle Einzelteile. Wage es nicht, irgendwelches Beweismaterial verschwindenzu lassen. Du bist erledigt, Charlie. Es ist nur eine Frage der Zeit.»
    Damit ließ er die beiden stehen und verließ das Vernehmungszimmer.
    «Kein Geständnis?», meinte Balaki mit einem Grinsen, als Rauser und Williams zu uns kamen.
    «Na ja», brummte Rauser. «Da kommt schon eher Nancy Pelosi hier rein und tanzt auf dem Tisch.»
    «Ja, Baby», sagte Balaki und blähte den Hals auf. «Jetzt kommen wir zur Sache.»
    Wir schauten ihn entgeistert an, eine peinliche Stille trat ein. «Wir werden den Kerl rund um die Uhr überwachen, und zwar in zwei Schichten», sagte Rauser dann. «Eine Schicht übernehmen Velazquez und Bevins.»
    Die Detectives stöhnten. Es bedeutete Zwölf-Stunden-Schichten quälend langweiliger Arbeit. Lange zu arbeiten waren sie gewöhnt. Doch das Herumsitzen und Warten machte die Polizisten verrückt.
    «Dann übernehmen wir die erste Schicht am Abend, okay?», schlug Balaki vor. «Wir brauchen nur einen Moment, um unsere Frauen zu küssen und die Thermoskannen zu füllen.»
    Rauser sah mich an. «Aber wo steckt eigentlich Dobbs?»
    «Sei doch froh.»

25
    W ir waren mit dem Fahrstuhl in die Parkgarage gefahren, wo Rausers Crown Vic stand. Am Wagen angelangt, hörte ich Schritte und drehte mich um.
    «Ach, du Scheiße», sagte Rauser.
    Sie kam schnell durch die Parkgarage auf uns zugelaufen. Ein korpulenter Typ mit Kamera auf der Schulter keuchte hinter ihr her, während sie ihr Mikrophon wie das olympische Feuer in der ausgestreckten Hand hielt.
    «Lieutenant, stimmt es, dass Sie heute einen Verdächtigen in den Wunschknochen-Fällen verhaftet haben?», rief sie.
    Es war Monica Roberts, sie verfolgte öfter Polizisten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, um zu kontrollieren, ob die ihre Arbeit machten. Ich hatte ihre Fernsehberichte gesehen und war auf ihrer Seite. Allerdings nicht jetzt. Bei mir klingelte es sofort. Bei Rauser wohl auch. Jetzt standen wir erneut gemeinsam vor der Kamera. Wenn Chief Connor davon Wind bekam, würde über der City Hall East bestimmt bald ein Wirbelsturm wüten.
    «Kein Kommentar.» Man hatte Rauser sehr deutlich darauf hingewiesen, dass nur Beamte in weit höherer Position mit den Medien über die Wunschknochen-Ermittlung sprechen durften.
    «Aber Sie haben einen Verdächtigen verhört.» Es war keine Frage.
    «Pressekonferenzen finden täglich mittags statt», sagte Rauser und schloss den Wagen auf. «Das wissen Sie doch, Monica.»
    «Können Sie mir erklären, warum Jacob Dobbs, der für diesen Fall von der Polizei Atlantas engagierte Profiler, nicht bei dem Verhör anwesend war?» Sie schaute mich an, und die Kamera folgte ihrem Blick. Ich machte die Tür auf und sank still und leise auf den Beifahrersitz.
    «Kein Kommentar», wiederholte Rauser.
    «Können Sie mir dann erklären, warum die Profilerin, die aus dem Ermittlungsteam
gefeuert
wurde, bei dem Verhör anwesend war?»
    Rauser stieg ein, startete den alten Ford und fuhr los. «Mein Gott», sagte er. «Woher hat die nur ihre Informationen? Wenn sie so viel weiß, dann kennt sie auch schon Charlies Namen.» Er schien einen Moment darüber nachzudenken. «Na ja, etwas mehr Druck auf den guten Charlie kann eigentlich nicht schaden.»
    Er bog vor der Parkgarage nach links auf die Ponce de Leon Avenue und fuhr Richtung Peachtree Street. Zu dieser Tageszeit wirkte die Stadt wie ausgestorben. Die Mittagszeit war vorüber, und bis zum Feierabend, wenn sich die Bürogebäude leerten und die Straßen bevölkerten, dauerte es noch eine Weile. Es war völlig windstill und wolkenlos, nur die sengende Hitze störte.

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