Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
Dennis sich zu ihm hingezogen gefühlt. Auch wenn er ihn gleichermaßen gefürchtet hatte. Vielleicht war Furcht nicht der richtige Ausdruck. Furcht, Respekt, Vorsicht. Verdammt, vorsichtig sollte er tatsächlich sein. Aber dieses Kribbeln in seinen Eingeweiden hatte die dumme Angewohnheit, seinen Verstand abzuschalten. Nun, ganz so schlimm war es nicht, aber ...
„Wann treffen wir uns mit Maurer?“, unterbrach René Dennis’ Gedanken.
2
Wieder und wieder sah er sich den Film an. Der Junge hatte Qualitäten, das musste man ihm lassen. Als er sich bewegte, spürte er den Schweißfilm zwischen seiner nackten Haut und dem glatten Leder des Sessels. Die Erinnerung an die Gefühle, die er empfunden hatte, die Macht, alles mit diesem kleinen Stricher zu tun, war unbeschreiblich gut. Er unterdrückte ein Lachen und ließ den Film ein letztes Mal ablaufen. Er brauchte kein Geld, aber er wusste, dass dieser Film eine gute Summe bringen würde. Die kleinen Honorare, die er an seine Darsteller zahlte, fielen wirklich nicht ins Gewicht und machten die Erniedrigung perfekt. Vielleicht würde es ein nächstes Mal geben? Vielleicht konnte er seinen kleinen Pornostar ein weiteres Mal überzeugen? Er wusste schließlich genug über ihn ... Er wusste soviel, dass er ihn hätte auf den Strich schicken können. Dieses Wissen ließ ihn erregt erschauern.
3
„Äh, René ... das ist Til Maurer.“
René musterte den jungen Mann mit seinen eisgrauen Augen. Til Maurer war groß und breitschultrig, seine Glatze war frisch rasiert, seine Ohren und seine linke Augenbraue gepierct. Mit Sicherheit hatte er die eine oder andere Tätowierung.
Er starrte René intensiv an, als versuchte er, ihn einzuschüchtern.
Über Renés Gesicht glitt ein Lächeln. „Hey, bist du im Ortsverband Rosa Glatzen e.V.?“
Wütend machte Til einen Schritt auf ihn zu. „Willst du Ärger?“
Sofort war Dennis dazwischen. „Also, können wir reinkommen, Til?“
Überrascht sah René, wie Til beiseitetrat, um sie vorbeizulassen. Er hätte sich nicht gewundert, wenn Maurer ihn von hinten angegriffen hätte. Warum war Dennis überhaupt mit so einem Typen befreundet? Die Zwei hatten absolut nichts gemeinsam! Til wirkte wie jemand, der seine Fäuste mit wachsender Begeisterung in anderer Leute Ärsche versenkte.
„Können wir uns setzen?“, fragte Dennis aus dem Wohnzimmer.
René sah sich um, die Wohnung von Til Maurer wirkte kalt und sehr ordentlich. Mit einem misstrauischen Blick ließ er sich auf dem Metallsofa nieder. Alle Möbel bestanden aus Metall, René stellte sich unwillkürlich vor, dass sicher öfter Kerle in Lederchaps mit Handschellen an dieses Sofa gefesselt waren. Aus den Augenwinkeln hielt er Ausschau nach den Handschellen.
„Was wollt ihr Nasen?“, fragte Til. „Erst nerven die Bullen und jetzt kommt ihr auch noch daher!“
„Na, hör mal!“, regte sich Dennis auf. „Ich stehe unter Mordverdacht! Da werde ich ja wohl nachforschen dürfen!“
„Ja, reg dich ab“, versuchte Til zu beschwichtigen. „Was wollt ihr wissen?“
„Erzähl mir doch mal, wie es zu diesem Streit zwischen dir und Dennis’ Vater gekommen ist“, mischte sich nun René ein.
Til stöhnte genervt auf. „Wer hat davon überhaupt was erzählt?“, ärgerte er sich. „Du?“
Dennis schüttelte verstört den Kopf. „Nein, das muss Miriam gewesen sein. Sie hatte das doch mitbekommen ...“
„Wenn dein Alter auch so unverschämt ist, mir so etwas ins Gesicht zu sagen ...“ Til zuckte mit den Schultern. Siebenlists Tod schien ihn nicht sonderlich zu berühren.
„Was hat er denn gesagt?“
Til warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. Er setzte sich gelangweilt in einen der modernen Sessel und starrte sekundenlang auf seine Finger, bevor er sagte: „Ich wollte Dennis damals nur besuchen. Er schuldete mir noch was ...“ Ein kurzer Blick zu Dennis, der einen roten Kopf bekam. „Ich war dann doch länger bei Dennis, als ich geplant hatte. Als ich fahren wollte, bin ich im Flur auf Siebenlist gestoßen. Der hat gleich angefangen, mich zu beschimpfen. Wollte wissen, was ich bei seinem Sohn gemacht hätte. Der alte Nazi! Ist doch gut, dass er abgekratzt ist! Einer weniger von denen.“
René runzelte die Stirn. „Wieso Nazi? Ich habe ihn nicht so eingeschätzt.“
Til sah so aus, als wolle er auf den Boden spucken. Wahrscheinlich hätte er dies auch getan, wenn er sich nicht in seiner eigenen Wohnung befunden hätte.
„Der alte Sack hat einen
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