Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
der Frau. „Wir wissen beide, dass ich Vater nicht umgebracht habe!“, brach es aus ihm heraus. Miriam lachte gekünstelt. „So, wissen wir das? Ihr hattet aber kein besonders gutes Verhältnis miteinander. Du hattest einen guten Grund ihn zu töten, Dennis.“
„Genau wie du!“, begehrte er wütend auf und wischte mit der Bemerkung das Lächeln von ihren überschminkten Lippen.
„Pass auf, was du da behauptest, Junge!“, fauchte sie.
„Du kannst es ruhig zugeben. Jeder weiß doch, dass du ihn nicht aus Liebe geheiratet hast, und du wirst eine beträchtliche Summe durch die Lebensversicherung bekommen, genau wie dieses Haus. Die Polizei geht auch dieser Spur nach.“
Aufgebracht sprang Miriam Siebenlist hoch, drückte die Zigarette aus und steckte sich direkt die Nächste an. „Was du da redest ...“, zischte sie und wanderte nervös im Zimmer umher. Sie war sichtlich erregt. Doch nur allzuschnell fing sie sich wieder.
„Selbstverständlich habe ich ihn nicht getötet! Und außerdem, mein Lieber, bist du immer noch der Hauptverdächtige! Wer weiß ... entweder du hast deinen Vater im Affekt umgebracht, oder es von langer Hand geplant. Wolltest du dich dafür rächen, dass wir dich damals rausgeschmissen haben? Es ist ein offenes Geheimnis, wie du auf der Straße gelebt hast. Aber das konnten wir doch nicht tolerieren! Du hast deinen Vater blamiert!“
Dennis schüttelte resigniert den Kopf. „Glaubst du wirklich, was du da redest?“ Er stand auf und ging zur Tür. „Ich hab ihn nicht auf dem Gewissen. Er war trotz allem mein Vater! Und ich werde beweisen, dass ich es nicht gewesen bin. Falls du es warst, werde ich es heraus finden, Mutter ! Ich gebe nicht auf, den wahren Schuldigen zu finden und zu überführen, du wirst schon sehen!“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten, verließ er das Haus.
Viel hatte das Gespräch ja nicht ergeben. Aber nervös war Miriam geworden, als er ihr mögliches Tatmotiv erwähnte. Nun, Dennis würde mit René darüber sprechen. Hoffentlich war der schon zu Hause.
„Hattest du Erfolg?“, löcherte Dennis René sofort, nachdem dieser ihm die Tür geöffnet hatte.
„Negativ. Wie sieht’s bei dir aus, hat das Gespräch was gebracht?“
„Hm, ich weiß nicht. Sie war ziemlich cool. Aber als ich ihr mögliches Motiv erwähnte, wurde sie sehr nervös. Und sie raucht extrem viel. Mehr als sonst.“
René wirkte nachdenklich. „Das macht den Eindruck, als hätte sie etwas zu verbergen. Ich bleibe am Ball bei ihr. Und du halte dich ein wenig zurück.“
Dennis begehrte auf. „Warum denn?!“
„Wenn du tatsächlich dem Mörder auf die Schliche kommst, wenn auch nur zufällig, bringst du dich in Gefahr mit deiner Fragerei. Er – oder sie – könnte dich aus dem Weg räumen wollen. Also keine Alleingänge, verstanden?!“
Dennis murrte, gab René dann aber Recht.
5
Patrick Cute, Renés Partner, war bereits da, als René das Büro betrat. Sie grüßten sich mit einem kurzen Nicken. Patrick war ein schlanker, durchtrainierter Mann, der mit seinen stahlblauen Augen und den kurz geschorenen Haaren einen massiven Eindruck auf die meisten weiblichen Wesen machte. Und nicht nur auf die ... Er hatte die typisch britischen Gesichtszüge seines Vaters geerbt – zum Glück nicht dessen Zähne!
René und Patrick kannten sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Sie waren jahrelang ein Herz und eine Seele gewesen und hatten schließlich den Entschluss gefasst, zusammen eine Privatdetektei zu gründen. Sehr zum Leidwesen von Renés Eltern, die ihren Sohn schon fest als Juniorchef der Firma eingeplant hatten.
René fiel es noch immer schwer, Patrick lediglich als Freund zu akzeptieren – Patrick war seine erste große – und leider unerfüllte – Liebe gewesen. Und René fand ihn nach wie vor umwerfend.
Er setzte sich an ihren großen, gemeinsamen Schreibtisch, der sich im Hauptraum der Wohnung befand, die sie als Büro nutzten.
„Kaffee?“
René nickte und sah zu, wie Patrick ihm eine Tasse eingoss und den Zucker über den Tisch schob. Er selbst trank den Kaffee schwarz.
René wartete und richtig, der Spruch, auf den er wartete, kam auch.
„Zucker für den Süßen.“
„Ja ja ...“
„Wie läuft der Fall Siebenlist?“ Patricks Tonfall war dabei so süffisant, dass René prompt reagierte. Sie waren eben ein eingespieltes Team – in jeder Beziehung.
„Ist okay, ja, der Kleine steht auch auf Männer. Aber das wussten wir ja schon vorher.“ Er
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