Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
er mit mühsamer Beherrschung: „Vielleicht bist du jetzt so liebenswürdig, dein Verhalten zu erklären?“
Dennis runzelte die Stirn. „Was meinst du?“, fragte er etwas schleppend.
„Was ich meine? – Du stehst unter Mordverdacht! Da kannst du nicht einfach irgendwas einschmeißen oder dir irgendein Zeug ins Hirn pusten! Was, wenn dich jemand aus dem Weg räumen will? Der Mörder zum Beispiel?! Wäre doch praktisch – du begehst Selbstmord und zufällig gibt’s noch irgendwo ein Schuldbekenntnis.“
„Jetzt reg dich doch nicht so auf!“, murrte Dennis. Er versuchte noch immer, sich zu erinnern, was eigentlich passiert war.
„Ich ... WAS?“
Dennis hielt sich den Kopf. „Bleib doch mal locker ...“
René glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. „Du machst das immer, oder? Du bist regelmäßig dicht, nicht wahr?“
„Schrei nicht so ...“
Patrick versuchte, René zu beruhigen, aber der war mittlerweile fuchsteufelswild.
„René, jetzt komm mal wieder runter ...“
„Halt du dich raus!“, fauchte René seinen Partner an. Der hob beschwichtigend die Hände.
„Du zwängst deinen Arsch in diese Hose und dröhnst dir den Schädel zu, damit dich nachher irgendein Typ durchnudeln kann. Und weißt du was? – Wenn es nur darum ginge, wäre es mir egal!“ Doch René spürte in diesem Moment, dass das nicht die Wahrheit war. Aber der Zorn siegte.
Dennis’ Gesicht versteinerte, und ein bisschen Lebensenergie kehrte in ihn zurück. „Und heute Nacht wolltest du mich knallen! Denn du fährst auch darauf ab“, fauchte er. „Weißt du was? Du kannst mich mal! Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich entziehe dir den Auftrag!“
„Ich hätte sowieso kein Geld von dir genommen!“
Patrick zog erstaunt die Augenbrauen nach oben, sagte jedoch nichts. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Dennis so plötzlich wieder zum Leben erwachte.
„Ich bin nicht auf deine Almosen angewiesen!“, schrie Dennis erbost.
René drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, doch Dennis schnappte nach dem erstbesten Gegenstand, den er erwischen konnte und warf diesen nach René. Es war eine halb volle PET-Flasche mit Mineralwasser. Sie traf René an der Schulter. Aber weitaus schmerzhafter traf ihn Dennis’ „Flachwichser“.
Er kehrte mit zwei großen Schritten zum Bett zurück und versetzte Dennis eine schallende Ohrfeige. „Du bist nur ein kleines, geiles Arschloch!“
Dann verschwand er endgültig aus dem Zimmer.
Dennis war völlig erstarrt. Vorsichtig berührte er seine knallrote Wange, dabei spürte er, dass Tränen über sein Gesicht liefen. Er wischte sie nicht weg.
Patrick räusperte sich. Er war ein wenig verlegen, weil er diesen privaten Streit mitbekommen hatte. Langsam setzte er sich zu Dennis auf das Bett und legte den Arm um dessen schmale Schultern.
„Ich wollte doch nur ...“, schluchzte Dennis leise. „Ich habe ... die Sachen doch nur für ihn angezogen ...“
„Dennis – er meint das nicht so“, murmelte Patrick. „Er hat sich wohl einfach Sorgen um dich gemacht.“
Dennis wandte den Kopf und sah Patrick aus großen, verheulten Augen an. „Sorgen?“ Er stieß ein kurzes, zynisches Lachen hervor. „Ich bin ihm scheißegal.“
„Du weißt, dass das nicht stimmt.“
„Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so eiskalt ist wie René. – Winter. Der Name ist echt Programm.“ Dennis kramte nach einem Taschentuch und putzte sich die Nase. Dann rutschte er zitternd ganz unter die Bettdecke.
„Ist schon okay, du brauchst nicht ... bei mir zu bleiben. Ich ... ich bin okay. War alles ... nur ein bisschen viel heute ...“
Patrick erhob sich langsam. „Wenn irgendwas ist, meldest du dich aber sofort.“
„Hm.“
Patrick folgte René in die Küche. Er musterte seinen Freund nachdenklich, was René nicht entging. „Warum machst du das mit Dennis?“
„Keine Ahnung, was du meinst“, gab René gefährlich ruhig zurück.
„Du hast echt ein Problem ...“
„Seit wann bist du mein Beziehungsberater? Wusste gar nicht, dass ich einen Therapeuten habe.“
Patrick sah ihn durchdringend an. „Ich wusste, dass diese Geschichte eine Beziehungskiste ist. Aber dass selbst du von Beziehung sprichst ...“
„Beziehung? Klar, alles ist irgendwie Beziehung“, sagte René kalt. „Aber was weißt du schon?“
„Ich weiß mehr, als du denkst, Baby .“
René holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Patricks Nähe belastete ihn im Augenblick. Er wäre lieber allein
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