Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
gewesen. Dass ausgerechnet Pat diese Eskalation miterleben musste, schmeckte ihm nicht.
„Setz dich, wir müssen reden.“
„ Du brauchst mir ja wohl überhaupt keine Tipps zu geben. Sieh lieber zu, wie du die Sache mit deiner Frau auf die Reihe kriegst!“, bellte René, aber Patrick packte ihn an den Schultern und zwang ihn auf einen Sessel.
„Jetzt hörst du mir mal zu, René Winter! Ich weiß, dass du mir irgendwie die Schuld gibst, weil es dir mies geht und dass du niemanden an dich heran lässt – außer zum Vögeln. Aber ich bin nicht dafür verantwortlich! Du fühlst dich hintergangen, weil ich deine Gefühle nicht erwidere. – Aber weißt du was? Das, was wir haben, ist soviel mehr wert! Du bist mein bester und engster Freund, und ich habe verdammtnochmal ein Recht, dir meine Meinung zu sagen!“
René setzte ein zynisches Lächeln auf. „Weiß zwar nicht, was das jetzt damit zu tun hat, aber bitteschön, sag deine Meinung. Wir leben schließlich in einem freien Land.“
Patrick holte tief Luft. „Wenn du noch immer wütend bist auf mich, dann lass es an mir aus. Aber nicht an dem Jungen! Der ist total verknallt in dich, und du behandelst ihn wie den letzten Dreck!“
„Er hat sich wie ein Idiot benommen ...“, warf René ein. Er hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle. „Das hätte ihn vielleicht das Leben kosten können.“
„Warum sagst du ihm dann nicht, dass du dir Sorgen gemacht hast? Warum demütigst du ihn statt dessen?“
René zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck Bier. Er hatte keine Lust auf dieses Gespräch, aber Patrick ließ nicht locker.
„Mann, René, wir kennen uns schon so lange!“
„Und?“
Patrick setzte sich ihm gegenüber auf die Couch. „Sag mal – stehe ich dir irgendwie im Weg?“
„Du sitzt doch gerade“, sagte René ätzend ruhig.
„Weißt du nicht, was ich meine?“, fragte Patrick ironisch. „Du weigerst dich, solange ich dich kenne, feste Beziehungen einzugehen. Und ich kenne dich, seit wir 10 oder 11 sind. Und weißt du, was ich mittlerweile glaube? – Ich bin der Grund für deine ... ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Beziehungsunfähigkeit?! Du lässt jeden abblitzen, der dir zu nahe kommt. Das ist echt schon krankhaft.“
„Kümmer’ dich um deinen Scheiß.“
Patrick lachte humorlos. „Ich kümmere mich schon um meine Sachen, keine Angst. Aber darum geht es hier nicht. Es geht um dich! Und um den Jungen, der sich nebenan in den Schlaf heult.“
René schwieg.
„Weißt du, René, wenn das wirklich dein Problem ist, dann lass uns miteinander in die Kiste steigen. Das wird zwischen uns nichts ändern, aber vielleicht bist du dann ja bereit, dich auf was Neues einzulassen.“
Jetzt war René doch verblüfft. Hatte er richtig gehört? Hatte Patrick ihm tatsächlich angeboten, mit ihm zu schlafen? Er musterte ihn vorsichtig, darauf bedacht, äußerlich völlig reglos zu bleiben. War es das, was er wollte? Hatte Pat recht?
„Du spinnst“, sagte er schließlich.
Patrick starrte ihn an. „Wenn du meinst, ich mache einen Rückzieher, hast du dich getäuscht.“
„Ich bin nicht mit dem kleinen Pisser nebenan zusammen“, erklärte er in einem letzten Versuch auszuweichen.
Patricks durchdringender Blick brannte auf seinem Gesicht. „Das ist deine Sache. Ich habe alles dazu gesagt, was gesagt werden musste.“
Nachdenklich betrat René das Schlafzimmer noch einmal. Dennis hatte das Licht nicht ausgeschaltet, aber er lag unter der Decke versteckt und war mittlerweile eingeschlafen.
René sah auf ihn hinunter. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. So hatte er sich den Abend und vor allem die Nacht nicht vorgestellt. Aber Dennis vermutlich auch nicht.
Tränen schimmerten in seinen langen Wimpern. Er hatte die Unterlippe ein wenig nach vorn geschoben, als würde er schmollen.
René fand das süß, ein warmes Gefühl flutete seinen Körper, doch er hielt sofort inne. Seit wann stand er auf „süß“? Das Einzige, was er süß konsumierte, war Kaffee! Das war doch nicht zum Aushalten! Dennis brachte sein ganzes Leben durcheinander, und damit meinte René nicht einmal den verzwickten Fall.
Wahrscheinlich hatte Pat recht, auch wenn es ihm überhaupt nicht gefiel. Dennis hatte sein Leben gehörig umgekrempelt, und er musste so langsam aber sicher anfangen, neu zu ordnen. Tom zum Beispiel – hatte er noch einen Platz in dieser neuen Ordnung? Was war mit seinen Gefühlen für Pat?
War er bereit, sich
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