Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
einzuschränken? War er bereit, Freiheiten aufzugeben und sich auf eine Beziehung einzulassen? Er seufzte leise. Das konnte er unmöglich heute Nacht entscheiden. Und überhaupt sahen viele Dinge bei Tageslicht betrachtet anders aus.
Er streckte sich neben Dennis aus ohne ihn aufzuwecken und löschte das Licht. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, mit Dennis in einem Bett zu schlafen. Nicht, nach diesem Abend! Aber bei Pat würde er auch nicht schlafen und überhaupt war der ein verdammter Besserwisser, soviel stand fest.
Er drehte sich auf die Seite. Auf einmal kam ihm in den Sinn, dass Dennis vielleicht Opfer eines Anschlags geworden war. Wer konnte ausschließen, dass dem Jungen nicht tatsächlich irgendein Mittelchen untergejubelt worden war?! Morgen würde er herausfinden müssen, an was Dennis sich überhaupt noch erinnerte.
Mit einem unbehaglichen Gefühl schlief er ein.
René stand mitten in einem überfüllten Kaufhaus. Menschenmassen umgaben ihn und er verwünschte sie. Warum mussten auch alle ausgerechnet jetzt einkaufen gehen?! Immer wieder wurde er angerempelt, stand aber wie ein Fels in der Brandung. Was wollte er hier?! Er wartete auf etwas ... oder jemanden, das war ihm klar. Aber warum, wusste er nicht.
Die Menschen drängelten sich immer dichter um ihn, in einem stetigen Strom. René schwitzte. Sein Hemd und die Hose klebten an seinem Körper. Gerade wollte er sich in Bewegung setzen, um der Masse zu entkommen, da sah er sie. Zielstrebig kam eine junge, bildschöne Asiatin auf ihn zu und er wusste, dass sie es war, auf die er gewartet hatte.
Lächelnd trat sie vor ihn. „Komm mit!“, forderte sie ihn auf, ihre Stimme klirrend und kalt wie Eis. René fröstelte. Er konnte gar nicht anders, als diesem Befehl Folge zu leisten.
Sie ließen die vielen Menschen hinter sich und fuhren mit der Rolltreppe nach oben, in die erste Etage. Die Frau schwieg und auch René bekam seltsamerweise den Mund nicht auf.
Schließlich steuerten sie eine der Umkleidekabinen an, und die Unbekannte blieb stehen. Sie lächelte immer noch und machte eine einladende Bewegung mit dem Arm. „Bitte, tritt ein. Du wirst erwartet!“
René wunderte sich. Wer zum Geier erwartete ihn in einer Umkleidekabine? Seine Neugier trieb ihn dazu, seiner Begleitung zu gehorchen. Er schob den Vorhang etwas zur Seite und trat hindurch. Das Nächste, was er bemerkte, war, dass er auf einem schmalen und sehr kalten OP-Tisch lag. Seine Gliedmaßen waren fixiert. Er konnte sich kein Stück bewegen.
René versuchte zu schreien, doch der Knebel in seinem Mund verhinderte jedes Geräusch. Dann erfüllte heiseres Gekicher den Raum.
René drehte den Kopf ein winziges Stück nach rechts. Ein Mann stand dort ... ein Mann ohne Gesicht! Denn dort klaffte ein großes, blutiges Loch. Und doch kam das Kichern eindeutig von diesem ... Monster.
René schrie wieder, auch wenn niemand es hörte. Der Schrei und die erfolglosen Versuche sich loszureißen, dem Grauen zu entkommen, trieben ihm wieder Feuchtigkeit auf die Stirn, den Hals, die Brust. Schweiß lief an seinen Armen und Beinen hinunter.
Das irre Kichern steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Lachen. Es blitzte Rot in Renés Augenwinkeln. Er hatte kein gutes Gefühl und verdrehte seinen Kopf weiter, um besser sehen zu können. Eine große Pfütze aus Blut bildete sich am Boden. Sein Blut!
Entsetzt sah er zu seinem Peiniger, doch der war verschwunden. Statt dessen stand Dennis weinend über den Tisch gebeugt. Dennis, mit einer riesigen Flasche Gift in der Hand.
„Hast du Durst? Komm, trink das, ich habe es extra für dich gemischt! Weil du mir so weh getan hast.“ Eiskalte Finger griffen nach Renés Kinn, entfernten den Knebel und ...
René fuhr keuchend im Bett hoch und musste sich erst einmal orientieren.
Ein Traum ... nur ein verdammter Traum!
Langsam löste er seine verkrampften Finger aus der Bettdecke und atmete durch. Es war zwar erst kurz nach vier, aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Vielleicht konnte er sich später noch ein wenig hinlegen.
Zum Glück hatte Dennis nichts von dem Albtraum mitbekommen. Er schlief tief und fest. Leise stand René auf und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Erst nach einer Stunde legte er sich wieder hin und er musste zugeben, dass er immer noch ein beklemmendes Gefühl hatte. ‚Scheiß Traum’, dachte er wütend.
Als Dennis an diesem Morgen die Augen aufschlug oder versuchte, die Augen aufzuschlagen, dachte er für einen Moment,
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