Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
er sei vielleicht schon gestorben. Dann setzten die Schmerzen ein und er wusste, dass er noch lebte. Nur eine Sekunde später wurde ihm übel. Er ließ sich seitlich aus dem Bett fallen und schlug mit einem dumpfen Schlag auf dem Fußboden auf. Grunzend entwich die Luft aus seinen Lungen. Nun war er etwas wacher, aber es ging ihm nicht wesentlich besser.
Er hörte die Schritte auf dem Flur und richtete sich ein wenig auf. René betrat das Schlafzimmer.
„Dennis? Alles okay?“ Er kniete sich neben den Jungen, der auf dem Boden lag.
Dennis schüttelte leicht den Kopf und bereute dies sofort.
„Oh shit!“ Und dann kam die Erinnerung an letzte Nacht in ihm hoch. „Shit ...“
Unsicher blickte er an René empor.
„Komm, ich helf dir hoch!“ René packte Dennis mit einem festen Griff.
Der wollte sich allein auf die Beine quälen, aber seine Muskeln waren wie Gummi. Er fiel gegen Renés Brust.
„Lass mich dir helfen“, wiederholte René erstaunlich sanft.
Dennis fühlte sich auf die Füße gezogen und augenblicklich kehrte die Übelkeit zurück. Er schluckte heftig. „Bringst du mich ins Bad?“
René erkannte die Dringlichkeit dieser Bitte und half Dennis bis ins Badezimmer, wo dieser sich heftig erbrach. Glücklicherweise hatten sie es noch bis zur Toilette geschafft.
„Besser?“
Dennis nickte schwach, alles drehte sich vor seinen Augen. In seinem Kopf hämmerte es, er konnte die Lider kaum offenhalten. Sein Schulter- und Nackenbereich war ein einziger solider Block schmerzender Muskeln.
Er klammerte sich an den Rand des Waschbeckens, um sich das Gesicht zu waschen und den Mund auszuspülen. Noch immer spürte er Renés stützende Hand an seiner Schulter.
Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus. Dennis dachte angestrengt nach, was genau vorgefallen war, ehe er so abgebaut hatte und ehe er mit René aneinandergeraten war, was ihm noch heftigere Kopfschmerzen einbrachte.
Und was war nach ihrem Streit passiert? Warum war René heute Morgen so sanftmütig? Das war geradezu unheimlich.
Dennis fühlte sich unwohl, und das war nicht auf seine miserable körperliche Verfassung zurückzuführen. Er hatte offensichtlich Gedächtnislücken, einen Filmriss. Und das alles, weil ... Ja, warum eigentlich? Er fühlte, dass er sich erinnern musste, aber er bekam diese Gedanken nicht zu fassen. Sie waren flüchtig wie Nebel.
„Ich muss pissen. Lässt du mich für einen Moment allein?“
René betrachtete ihn nachdenklich. „Wenn du meinst ...“ Er verließ das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.
Als Dennis wieder auf den Flur trat, wirkte er kaum kräftiger als vorher. René überlegte, ob er ihn auf dem Rückweg zum Bett wieder stützen sollte. Aber Dennis’ entschlossener Blick hielt ihn davon ab. So wankte Dennis zurück ins Schlafzimmer und fiel wenig elegant in Renés breites Bett.
René setzte sich auf die Bettkante. Er kaute auf seiner Unterlippe, etwas, das Dennis noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
„Hör zu, Dennis. Es tut mir leid. Ich ... ich meinte das nicht so.“
Dennis runzelte die Stirn. „Was genau meinst du?“, fragte er zögernd.
„Alles. Aber vor allem, dass ich dir eine geknallt habe.“
Dennis winkte ab. „Schon okay.“ Er wollte „schon vergessen“ sagen, aber das kam ihm nicht über die Lippen.
„Erinnerst du dich an letzte Nacht?“, hakte René nach.
Dennis zog eine Grimasse. „Meinst du was Spezielles?“
Patricks Kopf erschien im Türrahmen. „Zum Beispiel daran, was du eingeworfen hast. – Morgen, Dennis. Wie geht’s dir?“
„Beschissen. Nein, leider weiß ich nicht, was ich eingeworfen habe. Ich glaube, ich habe NICHTS eingeschmissen! Und ich glaube auch nicht, dass ich zu viel getrunken habe.“ Dennis dachte eine ganze Zeit lang nach. Schließlich gab er zu: „Ich meine, ich wollte mir was kaufen ...“
„Was?“, unterbrach René.
„Pillen oder Stoff.“ Dennis zuckte mit den Schultern und verzerrte sofort schmerzerfüllt das Gesicht. „Aber das ist so ziemlich das Einzige, was ich aus meinem Hirn herausbekomme.“
„Das heißt also, wenn du gestern nackt auf dem Tisch getanzt hättest, wüsstest du es nicht mehr?“
„Habe ich?“
René schüttelte den Kopf.
„Also, du wolltest dir Dope kaufen, glaubst aber nicht, es getan zu haben. René fand dich total breit, und du kannst dich an nichts erinnern?“, fasste Patrick, der ins Zimmer getreten war, zusammen und hob fragend eine Augenbraue.
„So ungefähr“,
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