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Cyberabad: Roman (German Edition)

Cyberabad: Roman (German Edition)

Titel: Cyberabad: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian McDonald
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Suite ist untadelig komfortabel, aber Vishram kann dort nicht schlafen. Ihm fehlen die hypnagogen Rankenmuster an der bemalten Decke seines Schlafzimmers. Es fehlt ihm, mit einer Morgenlatte aufzuwachen und die erotischen Schnitzereien von Shanker Mahal zu erblicken. Ihm fehlt der Sex. Vishram beobachtet, wie sich Schweißperlen auf Mariannas Arm bilden, noch bevor sämtliche Wassertropfen getrocknet sind.
    »Vish.« So hat sie ihn noch nie zuvor genannt. »Vielleicht bleibe ich nicht mehr allzu lange.«
    Vishram stellt vorsichtig seine Kaffeetasse ab, um seine Bestürzung nicht durch lautes Klappern zu verraten.
    »Wegen des Krieges?«
    »Ich hatte einige Anrufe aus der Hauptgeschäftsstelle. Das Außenministerium rät allen Besitzern eines britischen Passes, die nicht dringend benötigt werden, zur Abreise, und auch meine Familie macht sich Sorgen, vor allem seit den Unruhen ...« Ihre Familie, diese zerstrittene Konstellation aus Partnerschaften und Neuheiraten zwischen fünf verschiedenen Ethnien, die sich über die Rotziegelterrassen im Süden von London verteilen. Die Vorderseite ihres Badeanzugs ist in der Sonne getrocknet, aber unten auf der Liege ist der Stoff noch feucht und klebt am Körper. Vishram hat schon immer eine Vorliebe für Einteiler gehabt. Verstecken, um zu necken. Die nasse Passform betont die Wölbung der Muskeln am Ansatz von Marianna Fuscos Hintern. Vishram spürt, wie sich sein Schwanz in seiner Badehose aus Varanasi-Seide regt. Er würde sie gern hier nehmen und anschließend in den Pool steigen, die Beine im schwappenden Wasser übereinandergeschlagen, während das Dröhnen der morgendlichen Rushhour von der Straße über die Mauer springt.
    »Ich muss es dir sagen, Vish. Mir kommt es gar nicht so gelegen. Ich habe Projekte, an denen ich weiterarbeiten möchte.«
    »Das ist auch nicht meine Vorstellung von einem tollen Auftritt«, sagt Vishram. »Ich war dabei, als Stand-up-Comedian Karriere zu machen. Ich war witzig. Ich habe die Leute zum Lachen gebracht. So etwas streift man nicht einfach so ab. Aber, Vishram, was für Dummheiten hast du dir plötzlich in den Kopf gesetzt? Du hörst jetzt sofort damit auf und kommst nach Hause, weil du wichtige Dinge zu erledigen hast. Und weißt du, was das Schlimmste daran ist, was mir wirklich den Atem raubt? Ich finde es großartig! Ich fühle mich scheißwohl damit. Ich liebe diese Firma und die Leute, die für sie arbeiten, und was sie zu erreichen versuchen und was sie in diesem Forschungszentrum erreicht haben. Das ist es, was mich wirklich ärgert, dass dieser Mistkerl keine Rücksicht auf meine Gefühle genommen und trotzdem die ganze Zeit recht gehabt hat. Ich werde darum kämpfen, dieses Unternehmen zu retten, und zwar mit dir oder ohne dich, und wenn es ohne dich sein soll, wenn du mich verlässt, möchte ich noch ein paar Dinge klarstellen. Die erste Sache ist, dass ich völlig hingerissen von dem Anblick bin, wie sich deine Brustwarzen unter dem Badeanzug abzeichnen, und die zweite, dass es bei einer Besprechung oder einem Termin oder am Schreibtisch oder am Telefon keinen Moment gibt, in dem ich nicht daran denke, wie ich mit dir im spitzen Ende einer BharatAir 375 Sex hatte.«
    Marianna Fuscos Hände liegen flach auf den Armlehnen. Sie blickt geradeaus. Ihre Augen sind unter der italienischen Sonnenbrille unsichtbar.
    »Mr. Ray.«
    Ach du Scheiße.
    »Dann komm.«
    Marianna Fusco ist professionell und erregt genug, um nicht mit offenem Mund über die Größe von Vishrams Penthouse zu staunen, als sie vor Lust zitternd durch die Tür taumeln. Er erinnert sich im letzten Augenblick daran, sich auf die richtige Art auszuziehen, auf die Art des Gentlemans, von unten nach oben. Dann reißt sie sich den Seidensarong herunter und kommt quer durch das Zimmer auf ihn zu, wobei sie den durchscheinenden Stoff zu einem Strick dreht und eine Kette aus großen Knoten hineinmacht, wie ein Thuggee, der sich auf den Kampf vorbereitet. Der Stretch-Badeanzug hält einiges aus, aber genauso will sie es haben, und Vishram ist gern bereit, ihrem Wunsch zu entsprechen. Er liebt es, wie sich der Stoff in seiner Faust anfühlt, als der Anzug zerreißt, als er sie entblößt. Er versucht sich in ihre Vagina zu drängen, aber sie dreht sich weg. Nein, nein, ich werde das Ding nicht da reinlassen. Sie lässt sich von ihm drei Finger in beide Öffnungen stecken und wälzt sich unter Blasphemien auf der Matte am Fußende des Bettes. Dann hilft sie ihm, den

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