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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ausgeschickt, der sie vor den Russen bergen sollte. So hofften Sie, alle Hinweise auf Ihre Angriffe tarnen zu können. LeBaron gab seine Aktion als Schatzsuche aus. Aber die Kubaner waren schneller als Sie und auch schneller als die Russen.
    Bisher wußten Sie von diesem Stand der Dinge nichts und die Russen möglicherweise auch nicht. Es sei denn …«
    Der Präsident wartete einige Sekunden. »Es sei denn, Raymond LeBaron hat unter der Folter sein Wissen von der Jersey Colony preisgegeben. Ich muß davon ausgehen, daß er sich in der Hand des sowjetischen Geheimdienstes auf Kuba befindet.«
    »Raymond würde nie reden«, verkündete Hudson entschieden.»Ob er nun geredet hat oder nicht«, erwiderte der Präsident, »könnte eine untergeordnete Rolle spielen. Vor einig Stunden haben mir meine Wissenschaftler, die ich beauftragt habe, noch einmal den von uns aufgefangenen gesamten,Funkverkehr mit
Selenos 4
seit der Rückkehr in den Erdorbit zu prüfen, eine unerfreuliche Mitteilung gemacht. Die Sonde hat ihre auf dem Mond gesammelten Daten noch zur Erde , funken können. Wissen Sie, welche Konsequenzen das haben kann, meine Herren?«
    »Wir verstehen, auf was Sie hinauswollen.« General Fisher hatte sich zu Wort gemeldet.
    »Die Sowjets haben wahrscheinlich bereits fotografische Hinweise auf die Jersey Colony.«
    »Ja, und wenn sie zwei und zwei zusammenzählen können, dann wissen Sie auch, daß unsere Leute hinter den Selenos-Katastrophen stecken. Wir können sicher sein, daß sie dafür Vergeltung suchen werden. Bisher habe ich keinerlei offizielle Anfragen, Memoranden, Bezichtigungen aus Moskau zu hören bekommen. Die Schlacht um den Mond wird also von beiden Seiten in aller Stille ausgetragen. So wie es jetzt aussieht, meine Herren, haben Sie einen Krieg auf dem Mond angefangen, den wir kaum gewinnen können.«
    Die Männer zeigten sich verwirrt und wütend. Wütend waren sie wegen der falschen Einschätzung der Situation, die sich jetzt so fatal auswirkte. Es dauerte einige Minuten, bis sie die Konsequenzen im Detail begriffen hatten.
    »Sie sprechen von russischer Vergeltung, Mr. Präsident«, erkundigte sich Fawcett vorsichtig und sprach seinen Vorgesetzten der Lage entsprechend förmlich an. »Haben Sie irgendwelche Hinweise, wie diese Vergeltung im einzelnen aussehen wird?«
    »Versetzen Sie sich doch alle mal in die Lage der Russen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wußten sie von der Existenz unserer Kolonie bereits eine Woche, bevor
Selenos 8
gestartet wurde. Wenn ich Präsident Antonow wäre, hätte ich Anweisung gegeben, die nächste Mondmission von einer wissenschaftlichen Forschungsreise in eine militärische Operation umzuwandeln. Für mich gibt es wenig Zweifel, daß
Selenos 8
nach seiner Landung in vierundzwanzig Stunden auf dem Mond ein sowjetisches Kommando absetzen wird, das die Kolonie erobern soll. Erzählen Sie mir jetzt, welche Möglichkeiten die Basis besitzt, sich gegen einen solchen Angriff zu verteidigen.«
    General Fisher sah Hudson kurz an, dann wandte er sich dem Präsidenten zu und zuckte mit den Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Wir haben uns niemals auf einen bewaffneten Angriff auf die Kolonie vorbereitet. Soweit ich weiß, haben sie dort oben nur zwei Gewehre und den Raketenwerfer als Waffen.«
    »Wann sollten Ihre Kolonisten den Mond eigentlich verlassen?«
    »Die Rückreise soll in sechsunddreißig Stunden beginnen«, antwortete Hudson.
    »Wie interessant«, erklärte der Präsident. »Wie wollten Ihre Leute hier auf der Erde landen?
    Sicher ist das Mond-Fahrzeug nicht in der Lage, einen Atmosphärenflug zurückzulegen.«
    Hudson lächelte. »Sie werden natürlich auf einem Shuttle aus dem Orbit zurückkehren.«
    Der Präsident seufzte. »Richtig, die
Gettysburg.
Wie dumm von mir, das zu übersehen. Sie hat ja gerade an unserer Station im Orbit angedockt.«
    »Die Crew der
Gettysburg
hat noch keine Anweisungen bekommen«, erklärte Steve Busche von der NASA, »aber wenn Sie erst mal begriffen haben, wer ihnen da gegenübersteht, werden sie unsere Kolonisten sicherlich gerne als zusätzliche Passagiere an Bord nehmen.«
    Der Präsident starrte die Männer des
Harten Kerns
eine Weile mit leeren Augen an. »Die brennendste Frage dürfte im Augenblick wohl sein, meine Herren, ob Ihre Kolonisten überhaupt noch lange genug leben, um die Rückreise anzutreten.«
44
    »Und Sie glauben wirklich, daß es klappt?« erkundigte Pitt sich.
    Colonel Ramon Kleist, US-Marinekorps,

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