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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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kubanischen Gästen und einige weibliche Offiziere der russischen Streitkräfte.«
    »Was, zum Teufel, plant dieser Velikow da eigentlich?« erkundigte sich Brogan bei niemand Besonderem. »Kubaner und ihre Frauen in einer hochgeheimen russischen Anlage? Das macht doch keinen Sinn!«
    Sandecker starrte auf die Tischplatte vor sich. »Für mich macht das nur dann Sinn, wenn Velikow die Insel für etwas ganz anderes benutzt als nur für elektronische Spionage.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Jim?« erkundigte sich Brogan.
    »Die Insel wäre doch eine perfekte Basis für Operationen zum Sturz Castros.«
    Brogan sah den Admiral verblüfft an. »Woher wissen Sie von solchen Operationen?«
    »Der Präsident erzählte mir davon«, erwiderte Sandecker beiläufig.
    »Ich verstehe.« Aber man sah Brogan an, daß er gar nichts verstand.
    »Ich kann mir vorstellen, wie interessant das alles für Sie ist«, mischte Pitt sich ein, »aber jede Minute ist wertvoll, wenn wir das Leben meiner Freunde retten wollen. Unternehmen Sie etwas, um ihnen zumindest eine zeitweilige Sicherheit zu garantieren. Unterrichten Sie die Russen davon, daß wir über den Aufenthalt der Gefangenen im Bilde sind.«
    Auf Pitts Appell hin wurde es merkwürdig still. Niemand außer Sandecker sah ihn an.
    Besonders die hochrangigen CIA-Spezialisten vermieden seinen Blick.
    »Verzeihen Sie mir«, meinte Brogan ruhig. »Ich glaube, das wäre im Augenblick keine gute Idee.«
    Sandecker wurde rot vor Wut. »Passen Sie auf, was Sie hier verkünden, Martin. Ich halte von Ihrer machiavellistischen Einstellung nicht unbedingt viel. Seien Sie vorsichtig, mein Freund.
    Sie bekommen Ärger mit mir persönlich, wenn Sie meine Freunde da draußen den Haien vorwerfen lassen.«
    »Wir befinden uns mitten in einem Pokerspiel mit höchsten Einsätzen«, erklärte Brogan. »Das Beste, was wir im Augenblick tun können, ist, Velikow im unklaren zu lassen.«
    »Und mehrere Leben für eine vage Geschichte zu opfern?« erkundigte Pitt sich bitter.
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Nun hören Sie mir doch einen Augenblick zu«, bat Brogan. »Ich bin ja damit einverstanden, daß wir durchsickern lassen, von der Gefangenschaft der LeBarons und Ihrer NUMA-Freunde zu wissen. Wir werden die Kubaner bezichtigen, sie irgendwo in Havanna gefangenzuhalten.«
    »Wie kann man erwarten, daß Velikow auf so einen Unfug hereinfällt?«
    »Niemand erwartet, daß er sich hinters Licht führen läßt. Er ist kein Idiot. Er wird natürlich riechen, daß daran etwas faul ist, und sich überlegen müssen, wieviel wir nun wirklich von seiner Insel wissen.
    Aber das ist alles, was er tun kann – es sich überlegen. Wir werden es ihm noch ein wenig schwerer machen, indem wir ausstreuen, unsere Anschuldigungen gegenüber den Kubanern stützten sich auf das Luftfoto des ans Ufer gespülten Gummibootes. Und dann kommt die besondere Überraschung. Ein paar Fischer von den Bahamas werden Pitts von den Haien angenagte Leiche in ihren Netzen entdecken.«
    »Was, zum Teufel, soll das werden?« wollte Sandecker wissen.
    »Ich habe es noch nicht ganz ausgeklügelt«, gab Brogan zu. »Aber die Kernidee dahinter ist, daß wir Pitt wieder zurück auf die Insel schicken.«
    Sobald die Konferenz abgebrochen war, rief Brogan von seinem Büro aus den Präsidenten an.
    Der Anruf lief über den üblichen Dienstweg, aber nach nur dreimaligem Durchstellen hatte er bereits den Präsidenten am Telefon.
    »Bitte, machen Sie’s schnell, Martin. Ich bin auf dem Weg nach Camp David.« ’
    »Wir sind mit der Befragung von Dirk Pitt fertig.«
    »Konnte er uns die fehlenden Puzzleteile beschaffen?«
    »Pitt hat uns genau den Durchblick verschafft, den wir dringend gebraucht haben.«
    »Velikows Hauptquartier?«
    »Er hat uns genau gezeigt, wo wir die Höhle des Löwen zu suchen haben.«
    »Gute Arbeit. Jetzt können Ihre Leute eine Infiltrations-Operation einleiten.«
    »Ich glaube, eine endgültigere Lösung wäre angebrachter.«
    »Sie glauben, man sollte die Bedrohung bannen, indem man ihre Existenz der Weltöffentlichkeit vor Augen führt?«
    »Nein. Ich glaube, daß wir dort landen und die Anlage vernichten sollten.«
43
    Nach der Landung im Camp David nahm der Präsident noch schnell ein leichtes Frühstück zu sich. Das Wetter war ungewöhnlich warm, und der Chef der Exekutive trug nur eine Leinenhose und ein kurzärmeliges Hemd. Noch am Frühstückstisch sah er die Dossiers über die persönliche Geschichte der Männer

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