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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Pitt endlich die Chance, auch ein persönliches Anliegen durchzudrücken. Dabei waren die Ressourcen eines Geheimdienstes sicherlich mehr als nützlich. Es ging Pitt um einen bestimmten Taucherhelm, dessen Seriennummer er sich genau gemerkt hatte. Der Helm verbarg einen Totenschädel und befand sich auf dem Grund des Meeres in einem Wrack unweit der kubanischen Küste – der
Cyclop
.
    Es zeigte sich, daß der Dienst entgegen aller Beteuerungen gegenüber dem Kongreß durchaus auch zu Inlandsermittlungen in der Lage war. Am nächsten Morgen wußte Pitt, wer den Helm vor über zwanzig Jahren gekauft hatte. Das Ausrüstungsunternehmen für Taucher, von dem der Anzug stammte, hatte eine gut geführte Kundenkartei.
    Aber als noch interessanter erwies sich der Hinweis auf den inzwischen ausgeschiedenen Gründer des Unternehmens. Er war früher selbst Taucher gewesen, und seine Söhne, die inzwischen das Geschäft führten, unterstellten ihm, daß er fast jeden Berufstaucher in der Karibik persönlich gekannt hatte.
    Unter falschem Namen rief Pitt ihn an und fragte ihn über Hans Kornberg aus, so war der Name des Mannes, der den Helm gekauft hatte.
    Hans war seit den fünfziger Jahren verschollen, und Pitt wußte jetzt, warum nie wieder jemand von ihm etwas gehört hatte. Der alte Taucher-Ausrüster bedankte sich für die Information. Er hatte schon damals mit einem Unfall gerechnet. Alles, was er Pitt sonst noch über seinen ehemaligen Kunden sagen konnte, war ein Hinweis auf die Witwe. Sie hatte dem Laden noch einige Jahre lang Weihnachtskarten geschickt.
    Von jetzt an wurde es für Pitt schwierig, denn Brogan hatte nicht die Absicht, Pitt auch nur einen Schritt aus dem Gebäudekomplex in Langley tun zu lassen. Schließlich blieb Pitt nur der Rückgriff auf eine ziemlich brutale Erpressung. Er verlangte, sofort persönlich mit dem Präsidenten zu sprechen. Brogan sah ein, daß er seinem zukünftigen Kommando-Scout einiges schuldig war. Pitt durfte seine Ermittlungen mit Hilfe des CIA fortsetzen. Eine Spur zu Hilda Kronberg, der Witwe, ließ sich relativ schnell finden. Die alte Dame saß in einem Pensionärsheim, und es war möglich, daß sie bereit war, einen jungen Taucher zu empfangen, der sich für die Arbeit ihres verschollenen Ehemannes interessierte.
45
    Ohne allzu großes Mitleid im Herzen dachte Pitt an den armen Bürokraten, der die Abrechnung für die CIA-Aktion zu prüfen hatte, durch die Pitt nach Virginia – mit Hilfe eines neutralen Lieferwagens – vor die Tür eines ziem-lieh feudalen Altersheimes befördert wurde. Anschließend würde er mit einem Jet vom nächsten Flughafen nach El Salvador zum Ausbildungs-Camp der Einsatzgruppe fliegen. Es blieben Pitt nicht mehr als dreißig Minuten für sein Gespräch.
    Er wanderte mit einem riesigen Blumenstrauß zur Rezeption. »Wo finde ich Mrs. Kronberg?«
    Eine attraktive, rothaarige Altenbetreuerin widmete ihm sofort ihre ganze Aufmerksamkeit.
    »Lassen Sie die Blumen doch einfach bei mir«, meinte sie freundlich, »ich sorge dafür, daß die alte Dame sie bekommt.«
    »Leider muß ich sie persönlich übergeben«, erklärte Pitt. »Ich habe nämlich außerdem noch eine mündliche Botschaft zu überbringen.«
    Sie nickte und wies zur Seitentür. »Gehen Sie dort hinaus. Sie finden Mrs. Kronberg am Pool.
    Aber ich muß Sie warnen. Die Dame ist nicht sehr gesprächig, um ehrlich zu sein, meistens befindet sie sich nicht so recht in unserer Welt.«
    Pitt bedankte sich freundlich und machte sich auf den Weg. Er fand Hilda Kronberg ohne große Schwierigkeiten. Sie saß allein in einem Rollstuhl und hatte einen abwesenden Blick, als sei sie meilenweit von diesem Ort entfernt.
    »Mrs. Kronberg?«
    Sie beschattete die Augen mit der Hand und blinzelte zu ihm hinauf. »Ja?«
    »Mein Name ist Dirk Pitt, und ich glaube, Sie könnten mir ein paar Fragen beantworten, wenn es Ihnen recht ist?«
    »Mr. Pitt, habe ich richtig verstanden?« erkundigte sich die alte Dame mit sanfter Stimme. Sie musterte seine Uniform, die der CIA ihm beschafft hatte – für einen Lieferanten von Blumensträußen wirkte er allerdings etwas zu alt und intellektuell. »Warum soll mir denn ein Blumenausträger Fragen stellen wollen?«
    Pitt lächelte und reichte ihr den Strauß. »Es geht um Ihren verstorbenen Ehemann Hans.«
    »Hatten Sie etwas mit ihm zu tun?« erkundigte sie sich mißtrauisch. »Nein.«
    Hilda wirkte abgemagert, und ihre Haut hatte die Transparenz von Pergament. Das Gesicht war

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