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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der Kolonisten wie von Zauberhand aus dem Nichts aufzutauchen schienen und die Russen angriffen, die sich am weitesten hinter der Angriffsspitze Leuschenkos befanden.
    »Zwei erledigt, bleiben noch drei«, murmelte Steinmetz vor sich hin.
    »Ich habe den Mann an der Spitze im Visier«, erklärte Shea. »Aber ich kann keinen sicheren Schuß versprechen, solange er nicht für eine Sekunde stehenbleibt.«
    »Schieß noch einmal, ziel diesmal direkt vor ihn, damit sie wieder am Boden Deckung suchen. Dann behalt ihn genau im Visier. Wenn sie doch noch dahinterkommen, haben unsere Leute keine Chance. Sobald die Russen sich einmal umdrehen, können sie uns jederzeit niederschießen. Knall jeden sofort ab, der auch nur den Kopf wendet.«
    Shea zielte wieder mit seinem M 14 und gab einen weiteren lautlosen Schuß ab, der den Staub keinen Meter vor den Stiefeln des Mannes an der Spitze aufwirbelte.
    »Cooper! Snyder!« befahl Steinmetz. »Euer Mann liegt etwa acht Meter vor euch schräg links flach auf dem Boden. Schnappt ihn euch jetzt!« Er schwieg kurz, während er den zweiten Russen ins Auge faßte. »Für Russell und Perry gilt das gleiche, etwa fünfzehn Meter vor euch; los!«Der dritte Mann des russischen Angriffskommandos erfuhr nie, wie er starb. Ein lautloser Pistolenschuß zerschmetterte seinen Helm. Acht Kolonisten stürmten jetzt von hinten auf die letzten beiden Russen zu, deren ganze Aufmerksamkeit sich auf den Eingang zur Kolonie konzentrierte.
    Plötzlich erstarrte Steinmetz. Der Mann ein paar Schritte hinter dem Offizier der Russen wandte sich langsam um, gerade als Russell und Perry ihn ansprangen wie in einem Footballspiel.
    Leutnant Petrow bemerkte die näher kommenden Schatten neben sich, als er aufsprang, um die letzten Meter in die Deckung des Gewächshauses vor ihm zu stürmen. Instinktiv fuhr er herum, als Russell und Perry fast über ihm waren. Als professioneller Kämpfer hätte er sofort schießen müssen, aber er zögerte einen Sekundenbruchteil aus purer Überraschung. Für ihn wirkte es, als wären die Amerikaner aus dem Nichts materialisiert wie Dämonen. Er schaffte es noch, einen Schuß abzufeuern, der den Oberarm eines Angreifers traf. Dann blitzte ein Messer auf.
    Leuschenko hatte seine ganze Aufmerksamkeit der Kolonie gewidmet. Von dem Gemetzel hinter ihm bemerkte er nichts, bis er Petrow im Helmfunk eine Warnung keuchen hörte. Er wirbelte herum und erstarrte.
    Seine vier Männer lagen leblos auf dem Mondstaub ausgestreckt. Acht amerikanische Kolonisten waren aus dem Nichts aufgetaucht und kreisten ihn schnell ein. Haß angesichts der toten Kameraden überwältigte ihn. Er brachte seine Waffe in Anschlag.
    Ein Schuß traf seinen Oberschenkel und zerrte ihn zur Seite. Er zog am Abzug. Zwanzig Schuß rasten durch das Magazin. Die meisten verteilten sich wirkungslos in der Mondwüste, aber zwei fanden ihr Ziel. Einer der Kolonisten wurde nach hinten gerissen, der andere sank in die Knie und hielt seine Schulter.
    Dann traf Leuschenko eine Kugel in den Nacken. Er hielt den Finger eisern um den Abzug gekrümmt und schoß, bis sein Magazin leer war. Fluchend sank er dann zu Boden. »Verdammte Amerikaner!« stöhnte er in seinen Helmfunk. Das Ganze erschien ihm unfair, so als hätte die Gegenseite nicht nach den vereinbarten Regeln gespielt. Er lag auf dem Rücken und starrte zu den gesichtslosen Gestalten hinauf, die sich über ihn beugten. Dann traten sie zurück, um einem anderen Kolonisten Raum zu geben, neben Leuschenko niederzuknien.
    »Steinmetz?« fragte Leuschenko mit schwacher Stimme. »Können Sie mich hören?«
    »Ja, ich bin auf Ihrer Frequenz«, antwortete Steinmetz. »Ich höre Sie.«
    »Ihre Geheimwaffe… wie haben Sie es geschafft, die Leute aus dem Nichts auftauchen zu lassen?«
    Steinmetz wußte, daß er in wenigen Sekunden nur noch zu einer Leiche sprechen konnte.
    »Eine gewöhnliche Schaufel«, erklärte er. »Da wir alle Schutzanzüge tragen müssen, die völlig autark sind, war es keine große Aktion, die Männer im weichen Mondstaub zu vergraben.«
    »Sie waren durch die orangefarbenen Steine markiert?«
    »Ja, von einer versteckten Aussichtsplattform am Rand des Kraterhanges konnte ich sie dirigieren, sobald Ihre Männer an ihnen vorbei waren, damit wir sie von hinten angreifen konnten.«
    »Ich will nicht hier begraben werden«, murmelte Leuschenko. »Sagen Sie meinem Volk …
    sagen Sie ihnen, daß sie uns nach Hause holen sollen.«
    Es war knapp, aber Steinmetz

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