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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erkundigte sich Petrow.
    »Das kann uns nicht schaden. Er scheint nicht bewaffnet zu sein. Vielleicht kann ich ihn überreden, daß sie uns die Kolonie übergeben, um ihr Leben zu retten.«
    »Unsere Befehle lauten, keine Gefangenen zu machen.«
    »Die hab’ ich nicht vergessen«, erwiderte Leuschenko nervös. »Wir werden dieses Problem lösen, sobald wir erst einmal in der Basis sind. Gib den Männern Anweisung, den Amerikaner genau im Auge zu behalten. Falls ich die linke Hand hebe, schießt ihr auf ihn.«
    Er gab seine automatische Waffe Petrow und erhob sich vorsichtig. Das Gehen auf dem Mond fiel ihm nicht leicht, und er wollte dem Amerikaner keinesfalls zeigen, daß er und seine Männer auf diesen Einsatz nur ungenügend vorbereitet waren, was die Bewegung in der teilweisen Schwerelosigkeit anging. Mit der für die Schwerkraftbedingungen des Mondes typischen Fortbewegungsweise näherte Leuschenko sich dem Amerikaner in Sprüngen und Schritten. Fünf Meter vor dem Fahrzeug blieb er stehen. Der amerikanische Mondkolonist lehnte selbstsicher an dem merkwürdigen Lenkrad. Er sank dann in die Knie und zeichnete eine Zahl in den Staub.
    Leuschenko verstand und schaltete seinen Funkempfänger auf die angegebene Frequenz.
    Dann nickte er.
    »Können Sie mich verstehen?« fragte der Amerikaner in schlechtem Russisch.
    »Ich spreche Englisch«, erwiderte Leuschenko.
    »Gut. Das vermeidet Mißverständnisse. Mein Name ist Eli Steinmetz.«
    »Sind Sie der Kommandant der amerikanischen Basis?«
    »Ich führe dieses Projekt, ja.«
    »Major Grigorj Leuschenko, Sowjetunion.«
    Steinmetz trat näher, und sie schüttelten sich steif die Hände.
    »Es sieht so aus, als hätten wir ein Problem, Major.«
    »Eines, das keiner von uns beiden aus der Welt schaffen kann.«
    »Sie könnten sich umdrehen und zurück zu Ihrem Landefahrzeug wandern«, schlug Steinmetz vor.
    »Ich habe meine Befehle«, versicherte Leuschenko mit fester Stimme.
    »Sie sollen uns angreifen und die Kolonie besetzen?«
    »Ja.«
    »Gibt es keinen Weg, auf dem wir Blutvergießen vermeiden können?«
    »Sie können sich ergeben.«
    »Komisch«, entgegnete Steinmetz, »genau das wollte ich Ihnen auch gerade vorschlagen.«
    Leuschenko war sicher, daß Steinmetz bluffte, aber hinter der verspiegelten Helmscheibe ließ sich kein Gesicht erkennen, in dem er hätte lesen können. Alles, was Leuschenko im Raumhelm sah, war sein eigenes Spiegelbild.
    »Sie müssen sich doch darüber im klaren sein, daß Ihre Leute keine ernsthaften Gegner für uns sind.«
    »In einem direkten Feuergefecht sind Sie uns sicher überlegen«, stimmte Steinmetz zu. »Aber Sie können nur wenige Stunden außerhalb ihres Landefahrzeuges hier draußen operieren, bevor Sie Ihre Sauerstoffvorräte erneuern müssen. Ich vermute, es bleiben Ihnen nur noch zwei Stunden.«
    »Das reicht, um unsere Operation durchzuführen«, versicherte Leuschenko entschieden.
    »Ich muß Sie warnen, Major. Wir haben eine geheime Waffe. Sie und Ihre Männer werden mit Sicherheit sterben.«
    »Das ist ein ziemlich alberner Bluff, Mr. Steinmetz. Ich hätte von einem Wissenschaftler etwas Intelligenteres erwartet.«
    Steinmetz korrigierte ihn. »Ingenieur, das ist ein Unterschied.«
    »Was auch immer«, antwortete Leuschenko ungeduldig. Als Soldat sah er nicht viel Sinn darin, sich um Worte zu streiten. Er wollte endlich in Aktion treten. »Es ist wenig sinnvoll, unsere Unterhaltung auf diese Weise fortzusetzen. Wenn Sie klug sind, dann schicken Sie Ihre Männer unbewaffnet nach draußen und übergeben uns die Anlage. Ich werde Ihnen garantieren, daß Sie in Sicherheit sind, bis wir Sie zurück zur Erde schicken können.«
    »Sie lügen, Major. Entweder Ihre Leute oder meine werden eliminiert. Niemand kann es sich leisten, daß die Überlebenden der Welt berichten, was hier passiert ist.«
    »Sie irren sich, Mr. Steinmetz. Ergeben Sie sich, und Ihre Männer und Sie selbst sind in Sicherheit.«
    »Tut mir leid, kommt nicht in Frage.«
    »Dann können wir kein Pardon geben.«
    »Das erwarte ich auch nicht«, verkündete Steinmetz grimmig. »Ihr Angriff und die Verluste an menschlichem Leben liegen jetzt allein in Ihrer Verantwortung.«
    Leuschenko spürte, wie er wütend wurde. »Als jemand, der den Tod von neun sowjetischen Kosmonauten zu verantworten hat, sind Sie kaum in der Lage, mich über den Wert von menschlichem Leben zu belehren, Mr. Steinmetz.«
    Leuschenko war sich nicht sicher, aber es schien, als wäre

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