Cyclop
zu Hause ein Lamm. Als Hilda krank und alt wurde, fühlte er sich völlig verloren. Er brauchte dringend eine Frau, auf die er sich stützen konnte. Mit seinem Einfluß und seiner Macht war es kein großes Problem, ihren Tod vorzutäuschen und sie unter ihrem früheren Namen in einem Altenheim unterzubringen.«
»Und dann kam dein Auftritt.« Er wollte nicht zynisch klingen, aber es tat ihm auch nicht leid.
»Ich war bereits Teil seines Lebens«, sagte sie, ohne sich verletzt zu fühlen. »Ich war der Chefredakteur des
Prosperteer.
Raymond und ich hatten seit Jahren ein Verhältnis. Wir kamen gut miteinander aus. Sein Vorschlag war so etwas wie eine Geschäftsvereinbarung, eine vorgetäuschte Ehe aus Geschäftsgründen, aber dann wurde doch bald mehr daraus, viel mehr. Glaubst du das?«
»Ich habe kein Talent darin, andere Menschen zu verurteilen«, antwortete Pitt ruhig.
Quintana tauchte aus den nächtlichen Schatten auf und berührte Pitt am Arm. »Wir stechen in See. Ich übernehme den Funk und führe euch.«
, Er trat neben Jessie und sagte mit sanfter Stimme: »Eine Stunde noch, dann sind Sie in Sicherheit. Glauben Sie, daß Sie noch so lange durchhalten?«
»Ich bin in Ordnung. Vielen Dank für Ihr Mitgefühl.«
Die Miniboote wurden über den Strand gezogen und ins Wasser gesetzt. Auf Quintanas Befehl stiegen alle auf und starteten die Motoren. Diesmal übernahm Pitt die Position am Ende, während Quintana den Funkverkehr mit Colonel Kleist aufnahm und sich zum Mutterschiff dirigieren ließ.
Hinter ihnen blieb eine Insel der Toten zurück. Aus der riesigen russischen Militäranlage war ein Trümmerberg geworden. Tief unter dem Korallensand brannte die Anlage endgültig aus.
Die riesige Antenne lag in tausend Trümmern und würde sich nicht wieder reparieren lassen.
Ein paar Stunden später würde es hier von Hunderten russischer Soldaten wimmeln, die durch die Ruinen krochen, um Hinweise auf den Hergang der Katastrophe zu finden. Aber die einzigen Indizien, die sich vielleicht finden ließen, deuteten nur auf den verräterischen Fidel Castro und nicht auf den CIA.
Pitt konzentrierte sich ganz auf das schwache blaue Licht am Heck des Bootes direkt vor ihm.
Sie liefen jetzt genau gegen die Flut, und die winzigen Fahrzeuge tanzten über die Wellen wie auf einer Achterbahn. Jessies zusätzliches Gewicht verlangsamte Pitts Boot, und er drückte die Beschleunigungspedale bis zum Anschlag durch, um nicht zu weit zurückzufallen.
Sie hatten noch keine zehn Meilen zurückgelegt, als Pitt plötzlich spürte, daß Jessie sich von dem Griff um seine Hüften löste.
»Bist du in Ordnung?« fragte er.
Die Antwort war eine kalte Pistolenmündung, die sich unter seiner Achselhöhle gegen seine Brust drückte. Er wandte sehr langsam den Kopf und sah an seiner Seite entlang. Es war tatsächlich eine automatische Pistole, eine 9-mm-Makarow, die sich gegen seine Rippen drückte, und die Hand, in der diese Waffe lag, war sehr ruhig.
»Ist es auch nicht zu direkt«, fragte er ehrlich überrascht, »wenn ich dich jetzt mal frage, was du eigentlich vorhast?«
»Eine kleine Änderung im Plan«, erwiderte sie mit angespannter Stimme. »Unser Job ist erst zur Hälfte getan.«
Kleist marschierte auf dem Landungsdeck des U-Bootes auf und ab, während die einzelnen Boote an Bord gehievt und in der riesigen Ladehalle verstaut wurden. Quintana fuhr so lange im Kreis um das aufgetauchte U-Boot, bis der letzte seiner Männer an Bord gekommen war.
Erst dann ließ er sich selbst hochhieven.
»Wie hat es geklappt?« fragte Kleist neugierig.
»Auf dem Broadway würden sie sagen, ein Superhit. Die Zerstörung ist vollständig gelungen.
Du kannst Langley melden, daß die GRU sich nicht mehr in unseren Funkverkehr einschaltet.«
»Gute Arbeit«, bestätigte Kleist. »Du wirst einen schönen Bonus und einen langen Urlaub bekommen. Mit freundlichen Grüßen von Martin Brogan.«
»Pitt verdient einen guten Anteil an diesem Lob. Er hat uns direkt in die Anlage geführt, bevor die Russen richtig wach wurden. Er hat auch über Funk noch geschafft, das Shuttle zu warnen.«
»Unglücklicherweise gibt es für solche Operationen keine Orden«, erklärte Kleist nachdenklich. Dann fragte er: »Und was wurde aus General Velikow?«
»Vermutlich tot und unter den Trümmern begraben.«
»Irgendwelche Verluste?«
»Ich habe zwei Männer verloren.« Quintana unterbrach sich kurz. »Raymond LeBaron ist auch getötet worden.«
»Der
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