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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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für den Präsidenten.Brogan sah überrascht auf, und Fawcetts Augen wurden groß.
    »Aber dies ist doch keine politische Angelegenheit!« sagte Brogan leise. »Es gibt doch keinerlei Absprachen, nach denen wir verpflichtet wären, wichtiges, geheimes Material über unsere nationale Verteidigung preiszugeben.«
    »Aber diesmal sind wir doch in der Rolle der Bösewichter, nicht die Russen«, wandte Oates ein. »Wir stehen ein paar Zentimeter vor der Unterzeichnung von SALT IV als Abkommen zum Stop aller künftigen nuklearen Raketenstellungen. Würde der Präsident Antonows Verlangen zurückweisen, hätten wir auf der Stelle wieder einen dieser berühmten Ausmärsche des sowjetischen Delegierten – und das ein paar Stunden vor der Unterzeichnung! Die ganze mühselig erarbeitete Geschichte wäre im Eimer!«
    »Das kann schon sein«, sagte Fawcett. »Aber alle, die zwei Jahrzehnte lang hart an dem Jersey-Projekt gearbeitet haben, taten das nicht, um es anschließend an den Kreml zu verschenken!«
    Der Präsident hatte diese Diskussion schweigend verfolgt. Jetzt hob er abwehrend die Hand.
    »Augenblick, Gentlemen. Ich werde selbstverständlich keinen Ausverkauf veranstalten. Aber es besteht doch kein Zweifel daran, daß wir eine enorme Vielfalt an Informationen mit den Russen – und mit der ganzen übrigen Welt – austauschen können. Davon würden wir schließlich auch selbst profitieren. Es wäre zum Besten der gesamten Menschheit. Wir müssen dahin kommen, daß medizinische Erkenntnisse, geologische, astronomische Informationen überall frei verfügbar sind. Sie können trotzdem ganz beruhigt sein, daß ich deshalb nicht gleich die Absicht habe, unser gesamtes Raumfahrt- und Verteidigungsprogramm preiszugeben. Dies wird natürlich auch in Zukunft ein Sektor sein, der fest in unserer eigenen Hand bleibt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Alle schwiegen, bis der Steward Platten mit Ham and Eggs und heißem Gebäck brachte und die Kaffeetassen nachfüllte.
    Der Präsident sah Brogan an. »Essen Sie nichts, Martin?«
    »Ich frühstücke nie. Ich esse überhaupt nur mittags.«
    »Sie wissen nicht, was Ihnen entgeht. Dieses Gebäck hier ist federleicht.«
    »Vielen Dank. Ich bleibe bei meinem schwarzen Kaffee.«
    »Da können Sie uns ja, während wir essen, über die Operation Cayo Santa Maria berichten.«
    Brogan nippte an seinem Kaffee, öffnete seine Akte und faßte deren Inhalt in einigen knappen Statements zusammen: »Ein Sonder-Kampfkommando Oberst Ramon Kleists unter Führung von Major Angelo Quintana landete auf der Insel um 2.00 Uhr heute nacht. Um 04.30 Uhr waren die sowjetischen Störsender und Abhöreinrichtungen einschließlich der großen Antenne zerstört und das gesamte Personal aufgerieben. Der Zeitpunkt erwies sich als überaus günstig, weil die letzte Radiowarnung die
Gettysburg
nur Minuten vor ihrer Landung auf kubanischem Boden erreichte.«
    »Von wem kam die Warnung?« fragte Fawcett. Brogan blickte ihn über den Tisch hinweg lächelnd an. »Er identifizierte sich als ein gewisser Dirk Pitt.«
    »Nicht zu fassen«, sagte der Präsident kopfschüttelnd. »Der Bursche scheint überall zu sein!«
    »Jessie LeBaron und zwei von Admiral Sandeckers NUMA-Leuten wurden gerettet«, fuhr Brogan fort. »Raymond LeBaron kam ums Leben.«
    »Ist das bestätigt?« fragte der Präsident ernst. »Ja, Sir, es ist bestätigt.«
    »Das ist sehr traurig. Er verdiente Anerkennung für seine Verdienste um die Jersey Colony.«
    »Trotzdem war die Mission ein großer Erfolg«, fuhr Brogan sachlich fort. »Major Quintana erbeutete zahlreiches höchst informatives Geheimmaterial, einschließlich der neuesten Codes der Sowjets. Es ist vor einer Stunde eingetroffen. Die Analytiker in Langley sitzen im Augenblick darüber.«
    »Glückwünsche sind angebracht«, bekannte der Präsident. »Ihre Leute haben Beachtliches geleistet.«
    »Seien Sie nicht zu voreilig mit dem Lob, Mr. Präsident, solange Sie nicht die ganze Geschichte gehört haben.«
    »Nämlich, Martin?«
    »Dirk Pitt und Jessie LeBaron …« Brogan unterbrach sich und zuckte hilflos mit den Schultern. »Sie sind nicht zum Mutterschiff zu Major Quintana und seinen Leuten zurückgekehrt.«
    »Sie meinen, Sie sind zusammen mit Raymond LeBaron auf der Insel umgekommen?«
    »Das nicht, Sir. Sie sind wohl mit den anderen abgezogen. Aber dann haben sie sich nach Kuba abgesetzt.«
    »Nach Kuba?« wiederholte der Präsident halblaut und verblüfft. Er blickte auf

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