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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Stichprobenkontrolle der Telefonabrechnungen vornehmen zu wollen. Jeder, der Hagen jetzt in dem Büro eifrig Notizen machen und auf der armen Rechenmaschine herumhämmern gesehen hätte, wäre überzeugt gewesen, es mit einem Profi zu tun zu haben.
    Er tippte tatsächlich Zahlen, nichts als Zahlen. Aber die Notizen, die er sich machte, bestanden aus einem genauen Diagramm der Blickwinkel der Kameras des Überwachungssystems im Gang zwischen seinem Aushilfsbüro und dem von Mooney.
    Außerdem schrieb er zwei Namen auf und machte sich zu jedem seine Notizen. Der erste war Raymond LeBaron, und der zweite war Leonard Hudson. Und jetzt hatte er einen dritten: Gunnar Eriksen.
    Hagen war sicher, daß Eriksen seinen Tod gemeinsam mit Hudson nur vorgetäuscht hatte, um sich ungestört dem Jersey-Colony-Projekt widmen zu können. Er wußte auch, daß Hudson und Eriksen ihre Verbindungen zum Pattenden Labory niemals komplett aufgeben würden.
    Dieses Institut und seine hochtalentierte Crew junger Wissenschaftler waren eine viel zu große Unterstützung, um sie völlig zu ignorieren. Es mußte von hier eine Untergrund-Verbindung zum
Harten Kern
geben.
    Die Telefonabrechnungen für ein Unternehmen mit dreitausend Beschäftigten füllten mehrere Kartons. Die Überprüfung der einzelnen Mitarbeiter war sehr genau. Jeder mußte jeden Anruf auf einer persönlichen Telefonliste eintragen, war er dienstlich oder privat. Hagen hatte selbstverständlich nicht vor, sie alle zu untersuchen, nicht einmal stichprobenweise. Damit hätte er sich wochenlang aufgehalten. Ihn interessierten nur die Einträge in Mooneys Telefonlisten, insbesondere diejenigen von Ferngesprächen über eine größere Distanz.
    Er entdeckte sechs interessante Nummern, mit denen Mooney in den letzten neunzig Tagen mehr als einmal gesprochen hatte. Zwei waren als Privatgespräche aufgeführt, die anderen vier als dienstlich. Natürlich waren es nur vage Vermutungen, die Hagen anstellen konnte, aber irgendwo hier mußte es eine Spur zum
Harten Kern
geben.
    Er ließ sich eine freie Leitung von der Zentrale geben und versprach selbstverständlich, auch jedes seiner Gespräche ordentlich auf einer Telefonliste einzutragen. Es war schon spät, und die Nummern auf seiner kleinen Liste führten an die Ostküste oder in den Mittelwesten. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die meisten Büros dort schon geschlossen, aber er versuchte es trotzdem. Die ersten vier Anrufe brachten ihm nur Gespräche mit zwei Telefonanrufbeantwortern und zwei wenig erfreuten Spätschichten in Telefonzentralen ein.
    Auch bei Dr. Donald Ferment kam er nicht viel weiter. Der Doktor stellte sich als ehemaliger Professor von Mooney heraus. Er war freundlich und gerne bereit, einen Regierungsbeamten bei der Stichprobenkontrolle der Telefonlisten zu unterstützen. Aber offensichtlich gehörte er nicht zum
Harten Kern,
jedenfalls gab es eine recht einleuchtende Verbindung zwischen ihm und Mooney, aus der sich nichts weiteres ableiten ließ. Ähnlich war es auch bei dem Laboratorium der Brandeis University in Waltham und einem nicht identifizierbaren Büro der National Science Foundation in Washington, doch nahm Hagen sich vor, beide Nummern noch einmal morgen gründlich zu überprüfen. Schließlich war ein gewisser Anson Jones an der Reihe.
    »Hallo?«
    »Mr. Jones, mein Name ist Judge.«
    »Wer?«
    »Thomas Judge. Ich arbeite für den Bundesrechnungshof, und wir überprüfen gerade die Buchhaltung von Pattenden.«
    »Ich kenne keinen Pattenden. Da müssen Sie sich in der Nummer geirrt haben.«
    »Sagt Ihnen denn der Name Dr. Earl J. Mooney nichts?«
    »Habe noch nie von ihm gehört.«
    »Er hat Sie aber in den letzten sechzig Tagen dreimal angerufen.«
    »Dann muß es da eine Panne bei der Telefongesellschaft gegeben haben.«
    »Sie sind doch Anson Jones, Vorwahl 303, Durchwahl 547…«
    »Falscher Name, falsche Nummer.«
    »Bevor Sie aufhängen, habe ich noch eine Botschaft für Sie.«
    »Was für eine Botschaft?«
    Hagen unterbrach sich, dann machte er seinen Zug. »Sagen Sie Leo, daß Gunnar verlangt, daß er endlich für das Flugzeug bezahlt. Haben Sie das verstanden?«
    Auf der anderen Seite war es einen Augenblick still. Schließlich meldete sich Jones: »Sind Sie ein Irrer?«
    »Auf Wiederhören, Mr. Jones.«
    Ein blödes Spiel, aber was sollte Hagen machen? Er versuchte es noch mit einer weiteren Nummer, doch da erwischte er nur den Anrufbeantworter eines Börsenmaklers. Auch nicht sehr

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