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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zog.
    Hagen war zufrieden mit sich. Er würde das Kasernengelände längst verlassen haben, wenn die Militärpolizei etwas merkte. Wahrscheinlich befand er sich dann sogar schon im Flugzeug über Colorado Springs.
    Kurz nach Mitternacht begann es in Süd-Colorado zu schneien. Der Schnee verging sofort wieder auf dem weiten Asphalt des Flugplatzes, aber etwas später begann sich langsam eine weiße Decke zu bilden. In einem kleinen, nicht mit Aufschriften verzierten Lear Jet auf einem abgelegenen Stellplatz des Flughafens saß Hagen an einem Tisch und studierte den Inhalt von General Fishers Aktentasche. Das meiste war hochgeheimes Material, das sich mit der täglichen Arbeit des Weltraumzentrums des Pentagons beschäftigte. Eine Akte befaßte sich mit dem Flug des Space Shuttle
Gettysburg,
das in zwei Tagen von der Vandenberg Air Base in Kalifornien starten sollte. Amüsiert fischte Hagen unter den Akten auch ein Pornomagazin hervor. Aber sein großer Treffer war ein schwarzes, in Leder gebundenes Notizbuch, das neununddreißig Namen und Telefonnummern enthielt. Keine Adressen oder Bemerkungen, nur Namen und Nummern in drei Listen. In der ersten gab es vierzehn, der zweiten siebzehn, der letzten acht. Keiner der Namen sagte Hagen irgend etwas. Es konnte durchaus sein, daß es sich um Freunde oder privateVerbindungen von Fisher handelte. Er starrte die dritte Liste an, bis sie ihm vor den Augen zu verschwimmen begann.
    Plötzlich hatte er es. Nicht der Nachname, sondern die Vornamen. Schockiert blickte er auf und stellte fest, daß er die einfachsten Dinge auch am leichtesten übersah. Es war eine so offensichtliche Verschlüsselung, daß niemand sie finden würde, der nach einem Code suchte.
    Er schrieb die Namen auf einen Notizzettel und fügte die richtigen Nachnamen dort hinzu, wo er sie kannte:
    Gunnar Mowol/Erikson Irvin Dupuy Leonard Murpley/Hudson Daniel Klein Steve Larson Ray Sampson/LeBaron Dean Beagle Clyde Ward Nur acht Namen, nicht neun, also nicht der
Harte Kern?
Dann schüttelte Hagen wieder den Kopf, heute nacht war er wirklich nicht in bester Verfassung. Natürlich fehlte General Clark Fisher selbst. Warum sollte er auch seinen eigenen Namen auf eine Telefonliste setzen?
    Fast hatte er es jetzt geschafft, nur die Müdigkeit schien ihn noch aufzuhalten. Er war nicht mehr ausreichend konzentriert, nachdem er fast vierundzwanzig Stunden kein Auge zubekommen hatte. Der direkte Zugriff auf General Fishers Aktentasche hatte ein ungewöhnliches Ergebnis gebracht. Anstatt einer Spur hatte er jetzt fünf, alle Decknamen der Männer des
Harten Kerns.
Alles, was er jetzt noch tun mußte, war, die Namen mit den Telefonnummern in Verbindung zu bringen, dann war sein Job eigentlich erledigt.
    Aber das war Wunschdenken. Das Spiel mochte bestenfalls unentschieden stehen, und er hatte sich selbst diese Situation zuzuschreiben. Sein Anruf von Pattenden bei General Fisher war eine etwas zu offensichtliche Attacke gewesen. In Verbindung mit dem Diebstahl der Aktentasche würde der General jetzt Bescheid wissen und alle seine Mitverschwörer warnen.
    Es gab keinen Weg, wie Hagen ihn daran hindern konnte. Der Schaden war da, und Hagen trug selbst die Schuld. Er mußte weitermachen, und zwar so schnell wie möglich, jede Stunde ließ den Verschwörern Zeit, sich abzuschotten. In diesem Augenblick betrat der Pilot den Passagierraum. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Mr. Hagen, aber der Schneesturm nimmt zu. Der Tower hat mich gerade informiert, daß der Flughafen in spätestens zehn Minuten geschlossen wird. Wenn wir jetzt nicht starten, werden wir keine Starterlaubnis vor morgen früh bekommen können.«
    Hagen nickte. »Hat keinen Zweck, hier noch länger herumzuhängen.«
    »Können Sie mir einen Zielflughafen nennen?«
    Eine Weile studierte Hagen seine Notizen. Hudson hob er sich für die letzte Aktion auf.
    Außerdem hatten Eriksen, Hudson und Daniel Klein Telefonnummern aus demselben Gebiet.
    Er erkannte die Vorwahl hinter Clyde Wards Namen und entschied sich für ihn, weil er offenbar nur ein paar hundert Kilometer südlich von Colorado Springs lebte.
    »Albuquerque«, wies er den Piloten schließlich an.
    »Ja, Sir«, erwiderte der Pilot. »Wenn Sie sich bitte anschnallen wollen, ich bin in fünf Minuten in der Luft.«
    Sobald der Pilot wieder im Cockpit saß, lehnte Hagen seinen Sitz zurück und öffnete seine Hose. Er schlief schon fest, noch ehe das Flugzeug abgehoben hatte.
26
    Es gab keine furchterregendere

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