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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwischen Gyles’ Schenkeln bequem.
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Was geschieht jetzt mit dem Rappen?«
    »Er wird alleine zurückkommen. Wenn er in einer Stunde nicht da ist, wird Jacobs einen Stallburschen schicken.« Gyles legte einen Arm um Francescas Taille und ritt zum Steilhang zurück.
    Sie schwiegen, während sie das Hügelland durchquerten und dann einen Pfad hinunterritten, der auf die Straße in der Nähe der Schlosstore führte. Als sie zum Park kamen und sie von Bäumen umgeben waren, ließ Gyles den Grauen Schritt gehen. Das Laub raschelte unter seinen schweren Hufen. Über ihnen reckten die Bäume ihre nackten Äste in den grauen Himmel.
    Gyles hätte eigentlich bis ins Mark erschüttert sein müssen. Stattdessen fühlte er sich wie ein Sieger und war froh, dass seine Frau sicher und warm in seinen Armen lag. Er blickte auf ihr Gesicht hinab und studierte ihr Profil. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Sie blickte zu ihm auf, ihre smaragdgrünen Augen weit geöffnet, und lächelte. »Ich hatte große Angst, aber jetzt …« Ihr Lächeln wurde breiter. Sie legte ihre Hand an seine Wange, wand sich in seinen Armen und zog sein Gesicht zu sich herunter. Sie küsste ihn zärtlich und ausgiebig. Dann löste sie sich aus der Umarmung und blickte in seine Augen. »Danke, dass du mich gerettet hast.«
    Er lächelte und steuerte den Grauen in Richtung Stall.

    Am nächsten Morgen ritt Gyles allein aus und ließ Francesca schlafend in ihrem warmen Bett zurück. Er ritt den Fluss entlang bis zur Brücke und inspizierte die neuen Gerüste, dann ritt er in das Hügelland hinauf.
    Einige bezeichneten diese Landschaft als trostlos, die endlose Weite, nur der Schrei der Lerchen am Himmel durchdrang die Stille. Heute kam ihm dies sehr gelegen, er brauchte Zeit, um nachzudenken. Zeit, um über die Veränderungen in seinem Leben zu reflektieren und zu versuchen, sie zu verstehen.
    Er hätte nicht gedacht, dass die Ehe mit Francesca solche Veränderungen, solch inneren Aufruhr, mit sich bringen würde. Bereits von Anfang an hatte er gewusst, dass sie ihn wahrscheinlich aus der Bahn werfen würde, aber eigentlich fühlte er sich nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie sprach mit ihm - dem Mann, nicht dem Grafen, dem Barbar, dem Gentleman -, und er hatte sich unerwarteterweise daran gewöhnt. Er war sich nicht sicher, welche Auswirkungen ihre Existenz auf sein wildes Selbst haben würde. Vielleicht wäre sie sogar in der Lage, den Barbar in ihm zu zähmen.
    Innerlich schnaubte er verächtlich und dachte an den vorhergehenden Tag.
    Er dachte daran, was er gefühlt hatte, als sie auf dem Rücken des Rappen wild hin und her geschleudert wurde. Seine alte Angst war wieder in ihm aufgekommen, und er hatte sie intensiv gespürt, die Angst, dass sie stürzen und genau wie sein Vater sterben würde. Dieses Mal war zu der Angst die Entschlossenheit gekommen, sie zu retten, die Überzeugung, dass er es tun konnte und tun würde.
    Und er hatte es getan.
    Gestern hatte er gespürt, was es heißt, siebenunddreißig Jahre alt und mächtig zu sein und nicht sieben Jahre alt und hilflos. Er fühlte sich, als hätte er alte Dämonen besiegt. Es hatte etwas Ironisches, dass er all dies Lancelot Gilmartins Dummheit zu verdanken hatte.
    Er ritt langsamer, als er sich dem Steilhang näherte. Er lenkte das große Pferd auf den Weg, der zum Schloss führte, und galoppierte den Hang hinunter. Plötzlich spürte er, dass etwas mit der Gangart des Pferdes nicht stimmte. Eine rasche Inspektion ergab, dass der hintere Huf locker war.
    Gyles tätschelte den Nacken des Pferdes und zog ihm die Zügel über den Kopf. »Komm, alter Knabe, wir gehen im Schritt.« Bis zu den Ställen war es nicht allzu weit, und er hatte noch über eine Menge nachzudenken.
    Zum Beispiel über die Liebe.
    Das, was gestern passiert war, hatte gezeigt, wie tief das Wasser war, in dem er trieb, aber es reichte ihm erst bis zum Hals. Natürlich kümmerte er sich um sie, und sie schien damit zufrieden zu sein, zufrieden mit den Zugeständnissen, die er gemacht hatte. Er hatte sie in sein Leben gelassen. Er hielt inne und dachte darüber nach. In Wahrheit hatte sie sich Stück für Stück in sein Leben vorgearbeitet. Sie waren zu einer einvernehmlichen Regelung gekommen, die es ihm ermöglichte, sich nicht ganz der Liebe zu verpflichten.
    Aber reichte das aus, dass sie ihn auch weiterhin lieben würde?
    Den Blick auf den Boden geheftet, ging er den Pfad hinunter und gestand

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