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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stelle, über die sie flog, hielt er den Atem an. Wie von Geisterhand tauchten vor seinem inneren Auge schreckliche Bilder auf. Er sah sie verletzt am Boden liegen, sah sie über einen Baumstamm stolpern, sah, wie sie auf ihren hübschen Kopf fiel und ihr Nacken sich völlig verdreht hatte …
    Es gelang ihm nicht, diese Bilder aus seinem Kopf zu verbannen.
    Langsam wurde der Baumbestand dünner. Sie rasten über eine weitere Lichtung. Er rief sie zurück, aber sie war mit dem Grauen schon vorausgeprescht. Ihre Augen strahlten, sie warf ihren Kopf zurück und lachte, dann richtete sie ihren Blick wieder nach vorn und nahm die Zügel an sich.
    Gyles’ Blick war ebenfalls nach vorne gerichtet.
    Ein alter morscher Zaun, der von jungen Bäumen überwachsen war, teilte das Feld in zwei Hälften. Sie steuerte den Grauen darauf zu.
    » Nein !«
    Sein Schrei vermischte sich mit dem Donnern der Pferdehufe. Sie war zu weit vor ihm, um ihn zu hören, und zu nahe am Zaun, so dass er nicht riskieren konnte, sie abzulenken.
    In einiger Entfernung sah er, wie sich der Graue aufbäumte. Gyles begann zu beten. Die schweren Hufe überflogen mühelos den Zaun. Das Pferd kam auf, dann stolperte es.
    Sie stieß einen Schrei aus.
    Gyles verlor sie aus den Augen, als das Pferd zu Boden ging und sich kurz darauf ohne seine Reiterin wieder erhob.
    Gyles schlug das Herz bis zum Hals. Er änderte seine Richtung und sprang einige Meter von der Stelle, an der sie gestürzt war, über den Zaun und machte eine Kehrtwendung.
    Mit gespreizten Beinen lag sie auf dem Rücken, mitten in einem Ginsterstrauch.
    An ihrem angewiderten Gesichtsausdruck und der Größe des Ginsterstrauchs erkannte er, dass sie unverletzt war.
    Die Panik, die ihn überfallen hatte, ließ ihn jedoch so schnell nicht wieder los.
    Er näherte sich dem Strauch, zog die Zügel an und sah auf sie hinunter. Seine Brust hob und senkte sich, dieser Ritt hatte ihn genauso angestrengt, als wäre er eine Meile gelaufen.
    Er war wütend und hatte das Gefühl, als müsse er sie bestrafen.
    Sie lächelte ihn an, dann sah sie seinen düsteren Blick.
    » Hirnloses Weib!« Er hielt inne, damit sie seine Wut, die in diesen Worten lag, verstand. »Sie haben mich schreien gehört, warum zum Teufel haben Sie nicht angehalten?«
    Ihre grünen Augen sprühten Feuer. Eigensinnig schob sie ihr Kinn vor. »Ich habe Sie zwar gehört, aber es hätte mich gewundert, wenn ein Gentleman von Welt , wie Sie es sind, gewusst hätte, dass sich an dieser Stelle ein Ginsterstrauch befindet!«
    »Der Ginsterstrauch ist nicht Ihr Problem.« Sie versuchte, sich aufzusetzen, aber der Ginster war ziemlich stachelig. Er schwang sich vom Pferd. »Verdammt, Sie sollten nicht reiten, erst recht nicht mit einer solch tollkühnen Geschwindigkeit, wenn Sie keine bessere Kontrolle über Ihr Pferd haben. Der Graue war müde.«
    »Das stimmt nicht!« Verzweifelt versuchte sie, sich aufzurichten.
    »Hier.« Er reichte ihr die Hand. Als sie zögerte und mit zusammengekniffenen Augen ihn und seine Hand beäugte, fügte er hinzu: »Entweder Sie nehmen jetzt meine verdammte Hand oder Sie verbringen die Nacht im Freien.«
    Diese Drohung traf genau ins Schwarze, denn der Ginsterstrauch stand in voller Blüte und war mit Dornen gespickt.
    Mit hochmütigem Blick, wie ihn nur Prinzessinnen aufsetzen können, streckte sie ihre behandschuhte Hand aus. Er ergriff sie und zog sie hoch.
    »Danke.«
    Der Klang ihrer Stimme verriet ihm, dass sie eher die Hilfe eines Leprakranken angenommen hätte als seine. Die Nase in die Luft gereckt, die Hüfte affektiert nach oben geschoben, schwang sie ihre schweren Röcke herum und wandte sich ihrem Pferd zu. »Er ist nicht müde.« Dann veränderte sich der Klang ihrer Stimme. »Knight, komm jetzt, mein Junge.«
    Der Graue hob den Kopf, stellte die Ohren auf und trottete zu ihr hinüber.
    »Sie können nicht zurück in den Sattel.«
    Als sie seine schroffen, abgehackten Worte hörte, warf sie ihm einen geringschätzigen Blick über ihre Schulter zu. »Ich bin nicht eine von Ihren hasenfüßigen englischen Misses, die ohne Hilfe kein Pferd besteigen können.«
    Eine Weile hüllte er sich in Schweigen, dann antwortete er: »Also gut. Mal sehen, wie weit Sie kommen.«
    Sie griff nach den Zügeln, wickelte sie um ihre Hände und warf ihrem Zukünftigen einen verstohlenen Blick zu. Er stand mit verschränkten Armen da und beobachtete sie. Er machte keinen Versuch, die Zügel des Fuchses an sich zu

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