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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nehmen.
    Seine Miene war wie versteinert, von ruhiger Erwartung.
    Francesca hielt inne und starrte ihn an. »Was?«
    Er nahm sich Zeit, bevor er antwortete. »Sie sind in einen Ginsterstrauch gefallen.«
    »Na und?«
    Einige unangenehme Sekunden später fragte er: »Gibt es in Italien keinen Ginster?«
    »Nein.« Sie zog die Stirn in Falten. »Nicht diese Sor…« Dann dämmerte es ihr, und sie starrte ihn erschrocken an. Sie schaute hinter sich, um die Rückseite ihres Rocks zu betrachten, die mit Dornen übersät war. Sie zerrte an ihren langen Locken und warf sie über ihre Schultern. Auch diese waren voller Dornen. »Oh nein!«
    Sie warf ihm einen Blick zu, der ihm zu verstehen gab, wie sie über ihn dachte. Dann machte sie sich daran, die spitzen Dornen aus ihrem Rock zu ziehen. Sie konnte nicht allzu viel sehen, und manche Stellen konnte sie kaum erreichen.
    »Möchten Sie, dass ich Ihnen helfe?«
    Sie sah auf. Da stand er, nicht einmal einen Meter von ihr entfernt. Der Klang seiner Stimme war völlig ausdruckslos. Auch seinem Blick war nichts anzumerken, sein Gesichtsausdruck unbeteiligt.
    Sie biss die Zähne zusammen. »Bitte.«
    »Drehen Sie sich um.«
    Sie gehorchte und sah über ihre Schulter. Er ging hinter ihr in die Knie und begann, die Dornen von ihrem Rock zu pflücken. Außer einem gelegentlichen Ziehen spürte sie nichts. Beruhigt wandte sie sich ihren Locken zu, die über ihren Rücken bis zur Taille hinabfielen. Sie zog sie auseinander und entfernte die Dornen, sie streckte und dehnte sich. Er knurrte sie an, still stehen zu bleiben, aber abgesehen davon richtete er seine Aufmerksamkeit weiterhin auf ihre Röcke und schwieg.
    Sein Blick ruhte auf dem smaragdgrünen Samt, und er versuchte gar nicht erst sich auszumalen, was sich unter dem Stoff verbarg. Es war jedoch äußerst schwierig. Er versuchte auch nicht an die Gefühle zu denken, die ihn in dem Moment überkommen hatten, als sie gestürzt war.
    Noch nie in seinem Leben hatte er ein so starkes Gefühl für jemanden oder etwas empfunden. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er geglaubt, die Sonne sei erloschen und das Licht aus seinem Leben verschwunden.
    Es war einfach lächerlich! Er hatte sie doch erst vor zwei Tagen zum ersten Mal gesehen.
    Er versuchte, sich damit zu trösten, dass es seine Pflicht gewesen war, ihr zu helfen, aus Verantwortungsgefühl jemandem gegenüber, der jünger war als er, eine Art von Loyalität auch Charles gegenüber, in dessen Obhut die Zigeunerin angeblich war. Er versuchte, sich eine Menge einzureden, und glaubte nichts davon.
    Die monotone Aufgabe des Dornenentfernens gab ihm Zeit, seine unerwünschten Gefühle zu verdrängen. Er war entschlossen, sie sicher unter Verschluss zu halten.
    Er zog den letzten Dornen aus ihrem Rock, stand auf und streckte sich. Sie war kurz vor ihm mit ihrem Haar fertig geworden und hatte schweigend gewartet, während er seine Aufgabe beendete.
    »Danke.«
    Ihre Stimme klang sanft. Sie schaute ihn einen Augenblick lang an, dann drehte sie sich um und nahm die Zügel an sich.
    Er trat neben sie, und ohne ein Wort zu sagen, verschränkte er seine Hände. Er wusste, dass sie sich eher auf die Zunge beißen würde, als ihn um Hilfe zu bitten.
    Mit einem Kopfnicken legte sie ihren Stiefel in seine verschränkten Hände. Mühelos half er ihr auf das Pferd, schließlich wog sie nicht sehr viel. Nachdenklich die Stirn runzelnd, ging er zu seinem Fuchs und schwang sich in den Sattel.
    Schweigend ritt sie zur Straße zurück.
    In Gedanken vertieft folgte er ihr.
    Als sie die Straße erreicht hatten, tippte er dem Fuchs in die Flanken und schloss zu ihr auf.
    Obwohl Francesca wusste, dass er neben ihr war, hielt sie ihren Blick nach vorn gerichtet. Die Verärgerung, die sie bei seinem Wutanfall zu Recht empfunden hatte, ebbte langsam ab, jedoch trat an ihre Stelle ein beunruhigendes Gefühl. Dies war der Mann, den sie bald heiraten würde.
    Hinter seinen knappen Worten, seinen heftigen Bewegungen steckte ein Temperament, das genauso feurig war wie das ihre. Ihrer Meinung nach sprach das für ihn, denn sie hatte lieber mit einem Feuerschlucker zu tun als mit einem Mann, der Eis in seinen Adern hatte. Was sie jedoch mit Sorge erfüllte, war seine Meinung über ihren Reitstil. In den beiden Jahren, die sie jetzt in England lebte, dem Land, in dem die Menschen ziemlich reserviert waren, war Reiten das einzige Ventil für ihre Wildheit, die ein wesentlicher Bestandteil ihrer Persönlichkeit

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