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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ernst. Es wäre ratsam, bei der Zigeunerin Vorsicht walten zu lassen, zumindest so lange, bis er verheiratet war und sein Leben sicher unter Dach und Fach hatte.
    Die Zigeunerin hingegen war wild und unberechenbar. Solange seine Ehe nicht besiegelt war, würde er sich keinesfalls ihren Versuchungen aussetzen.
    Auch diesmal verließ er seine künftige Braut beim Parterre. Sie akzeptierte seinen Weggang mit einem Lächeln und machte keine Anstalten, sich an ihn zu hängen oder ihn zu bitten, sich mehr Zeit für sie zu nehmen. Vollkommen zufrieden mit seiner Wahl, ging Gyles zu den Ställen.
    Josh wartete bereits und rannte los, um den Fuchs zu holen. Gyles inspizierte die Umgebung. Er ließ sich Zeit beim Aufsteigen und trödelte herum, so lange er konnte. Dann galoppierte er die Straße hinunter, die nach Lyndhurst führte.
    Er beschloss, der Hexe aus dem Weg zu gehen - es wäre unlogisch, enttäuscht zu sein, dass er sie nicht treffen konnte.
    Dann sah er sie, und sein Herz machte einen Satz. Er erhaschte nur einen kurzen Blick von ihr, der einsamen Reiterin mit den anmutigen Bewegungen. Noch ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte er die Zügel des Pferdes gelockert und raste hinter ihr her.
    Sie verlangsamte ihr Tempo und überlegte, welchen der beiden Pfade sie einschlagen sollte, als sie das Donnern von Hufen hinter sich vernahm.
    Ein Lächeln lief über ihr Gesicht, das sich von einem begrüßenden zu einem strahlenden Lächeln veränderte. Sie warf ihm einen unverschämt herausfordernden Blick zu und preschte in den nächstgelegenen Pfad hinein.
    Gyles folgte ihr.
    Sein Fuchs war ausgezeichnet, der Graue jedoch um einiges schneller. Gyles ritt schwerfälliger und kannte die Pfade nicht, die sie in einem rasanten Tempo hinunterstob. Aber er blieb ihr beharrlich auf den Fersen, denn er wusste, dass sie ihm irgendwann gestatten würde, sie einzuholen.
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu, während sie an den Bäumen vorbeipreschten, und er erhaschte einen flüchtigen Blick von ihrem neckenden Lächeln. Die Feder an ihrer Reitkappe wippte, als sie sich auf und ab bewegte und äußerst gekonnt ihr Gewicht verlagerte, während sich der Graue mit einer rasenden Geschwindigkeit in die Kurven legte.
    Dann preschten sie auf eine weitläufige Wiese zu, an deren Rändern zahlreiche Bäume standen. Mit einem kurzen Schrei ließ Gyles die Zügel sinken und steuerte den großen Fuchs nur mit seinen Händen und Knien. Er trieb ihn voran, bis er die rasende Zigeunerin fast eingeholt hatte. Obwohl sie wie der Teufel ritt, stellte er erleichtert fest, dass sie den Grauen unter Kontrolle hatte. Das riesige Jagdpferd war sicherlich eines von Charles’ Pferden. Er züchtete sie speziell für Verfolgungsjagden. Für diesen Zweck waren die Tiere der schnellste und sicherste Tipp. Der Graue hatte jetzt nur einen Bruchteil des Gewichts unter sich, das er normalerweise gewöhnt war.
    Die Hexe hörte Gyles näher kommen und lachte. »Mehr?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, lenkte sie den Grauen auf einen anderen gewundenen Pfad.
    Dann rasten sie über die nächste Lichtung, und er fühlte, wie ein Geschwindigkeitsrausch ihn überkam. Es war Jahre her, seitdem er das letzte Mal einen solchen Rausch verspürt hatte und sich dem Nervenkitzel schierer Geschwindigkeit hingegeben hatte, dem unablässigen Stampfen der Pferdehufe, das in seinen Adern pochte.
    Auch sie spürte es, wusste es, er konnte es an ihren funkelnden Augen erkennen, die für einen kurzen Augenblick in seine blickten; dann war sie wieder verschwunden.
    Wie selbstverständlich folgte er ihr, und wie eine Einheit flogen sie durch den Wald, der sie mit seinen grünen Armen umfing, und sie hatten das Gefühl, als sei die Zeit stehen geblieben.
    Aber die Uhr tickte weiter.
    Gyles hatte bereits mit drei Jahren angefangen zu reiten. Er verfügte über große Intuition und hatte ein Gespür für die Stärke seines Pferdes und dafür, wie lange sie schon mit Höchstgeschwindigkeit ritten. An irgendeinem Punkt überprüfte er diese. Aber sein Pferd musste noch eine ganze Strecke zurücklegen, denn es war erst von der Hall und zurück galoppiert.
    Dann dachte er wieder an den Grauen. Er hätte wetten können, dass die Zigeunerin bereits von dem Augenblick an, als sie den Stall verlassen hatte, mit einer Affengeschwindigkeit losgeprescht war.
    Er begann sich Sorgen zu machen.
    Sein Puls beschleunigte sich bei jeder unübersichtlichen Kurve. Bei jeder unebenen

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