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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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um Chillingworth zu schonen.
    Mit einem Affenzahn preschte sie auf die Lichtung vor ihr zu.
    Gyles kam ihr auf seinem Fuchs entgegen.
    Als Allererstes fühlte sie so etwas wie Verrat.
    Dann sah sie sein Gesicht, das sich verhärtete, sah die Wut darin aufflammen. Das Gefühl, verraten worden zu sein, wurde von Angst ersetzt.
    Er gab dem Pferd die Sporen und ritt auf sie zu, woraufhin sie die Flucht ergriff. Sie wollte nicht anhalten, um nachzudenken, rationales Denken hatte in ihrem Kopf keinen Platz. Wenn ein Mann eine Frau so ansah und dann auf sie losging, gab es nur eine vernünftige Art und Weise, darauf zu reagieren.
    Sie stürzte mit dem Braunen in den nächstgelegenen Pfad. Der Fuchs peitschte hinter ihr her. Sie ließ dem Braunen seinen Willen. Das Donnern der Hufe des Fuchses übertönte die Schritte des Braunen und das wilde Pochen ihres Herzens wie ein Schraubstock, der sich um ihre Brust gelegt hatte und ihr das Herz in die Kehle drückte. Der Wind zerrte an ihrem Haar, und ihre Locken wurden in einem wilden Durcheinander hin und her geworfen.
    Sie klammerte sich an den Sattel und schoss davon. Sie konnte nicht riskieren, einen Blick zurückzuwerfen, sie wagte es nicht, konnte es sich nicht leisten. Bei dieser Geschwindigkeit musste sie sich voll und ganz auf den Weg vor ihr konzentrieren, der um eine Menge Kurven führte. Siedend heiß spürte sie Chillingworths Blick auf ihrem Rücken.
    Sie spürte ein eisiges Kribbeln im Nacken, das bis in ihre Adern ging, und eine Angst, die so ursprünglich und primitiv war wie sein Gesichtsausdruck in dem Moment, als er auf sie losgegangen war. In diese Angst mischte sich eine gewisse Erregung, die ihr jedoch wenig Trost verlieh, im Gegenteil: zu ihrer Angst gesellte sich eine weitere Dimension: Furcht vor dem Unbekannten.
    Ihr einziger Gedanke war Flucht. Der Knoten in ihrem Hals wurde größer, ihre Sinne öffneten sich, flüsterten ihr zu, sich zu ergeben.
    Sie überlegte, wie sie ihn loswerden konnte. Der Braune und der Fuchs waren gleich stark, aber die Wege waren so schmal, dass er nicht neben ihr herreiten konnte. Bald würden sie die nächste Lichtung erreicht haben. Ein Glück, dass er wesentlich schwerfälliger ritt als sie.
    Der Baumbestand wurde dünner. Sie drosselte ihr Tempo, bevor sie mit Volldampf auf die Lichtung zupreschte, wobei sie sich bis zum Widerrist des Pferdes hinunterbeugte. Der Fuchs blieb ihr dicht auf den Fersen. Sie warf einen Blick seitlich über ihre Schulter, und als sie in einigen Metern Entfernung Chillingworths Blick begegnete, wäre ihr beinahe das Herz in die Hose gerutscht.
    Der Abstand zwischen ihnen verringerte sich. Er streckte die Hand aus und griff nach ihren Zügeln, es gelang ihr jedoch, rasch auszuscheren. Ihre einzige Möglichkeit bestand darin, den Pfad zu nehmen, der seitlich von ihr lag und näher war als der, den sie ursprünglich hatte einschlagen wollen. Sie raste den Pfad hinunter, der Fuchs dicht auf ihren Fersen. Was würde als Nächstes geschehen?
    Diese Frage erübrigte sich, denn die Bäume endeten am Rand eines schmalen Feldes. Dahinter war ein Abhang, der zu einem flachen Bach führte, und hinter diesem stieg das Gebiet steil an. Nur ein einziger Pfad ging von der Lichtung ab - der Anfang lag direkt auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes.
    Sie preschte auf den Bach zu. Die Hufe des Braunen verursachten auf den glatten Steinen des Wasserlaufs ein klapperndes Geräusch, das von den Hufen des Fuchses umgehend erwidert wurde. Der Braune warf die Hinterbeine zurück, während er seinen massiven Körper den Hügel hinaufhievte.
    Sie war nur einen Sprung weit von der Spitze des Hügels entfernt, als der Fuchs plötzlich mit ihr gleichzog.
    Eine Hand fuhr über sie hinweg und griff nach ihren Zügeln.
    Keuchend entriss sie sie ihm wieder, wodurch der Braune ins Taumeln geriet.
    Ein stahlharter Arm legte sich um ihre Taille und drückte ihre Schulter an eine noch härtere Brust. Instinktiv wehrte sie sich gegen diese Umklammerung. Dann wurden ihr die Zügel aus der Hand gerissen.
    » Beruhige dich !«
    Die Worte klangen wie Donner, wie Peitschenhiebe.
    Langsam beruhigte sie sich.
    Die Pferde rempelten aneinander und wurden mit eiserner Hand ruhig gehalten. Sie trotteten auf die kleine flache Ebene des Hügels zu. Die beiden Pferde, die nur von seinem Stiefel voneinander getrennt wurden, fingen an zu zucken, dann beruhigten sie sich, gaben lange Seufzer von sich und senkten die Köpfe.
    Sein Arm hatte sich

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