Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
ihm - sie würde sich ihm mit Leib und Seele hingeben und ihn in ihren Schoß aufnehmen. Nichts konnte ihn davon abbringen, sie zu besitzen. Mit einer einzigen Bewegung würde er sie aus dem Sattel heben, in seinen Schoß legen, dann könnte er sie im Gras …
Aber das Gras war ziemlich hart und der Boden steinig und uneben. Die Pferde waren in der Nähe. Er stellte sich vor, wie er sie ansah, während er sie nahm, ihr wunderschönes Haar, das in einem wirren Durcheinander ausgebreitet auf der harten Erde lag, ihr Körper hilflos seinem Angriff ausgesetzt, stellte sich vor, wie sie ungeschützt dalag, während sie sich bemühte, ihn ganz in sich aufzunehmen, seine Stöße zu erwidern, wie sich ihre Augen weiteten und dann vor Schmerzen verschleierten …
Nein!
Er riss sich so heftig aus seinen Gedanken, dass die starke Fessel seiner Leidenschaft nachließ. Er rang nach Atem, kämpfte darum, seinen Kopf frei zu bekommen, und gegen seinen inneren Zwang. Einen Augenblick lang suchte er nach seiner Identität - der Person, die er nach außen darstellte. Er hatte sie verloren, an der ersten Lichtung zurückgelassen, als er sie zum zweiten Mal auf einem gefährlichen Jagdpferd gesehen hatte.
Seine Lippen lagen immer noch auf ihrem Mund, ihre Zungen waren miteinander verwoben, seine Hand hielt ihre Brust fest umschlossen. Er kämpfte mit sich, sich vom Abgrund fern zu halten, denn er wusste, dass er es nicht unbedingt tun musste, dass sie es auf jeden Fall vorziehen würde, wenn er weitermachte und sich nicht zurückzog.
Als ihre Lippen sich voneinander lösten, lief ein Schauer über seinen Rücken, und er drückte sein Gesicht in ihr Haar. » Verdammt noch mal !« Seine Worte waren ein heiseres Flüstern. » Warum bist du davongelaufen?«
»Ich weiß nicht«, hauchte Francesca. Mit geschlossenen Augen hob sie die Hand und berührte seine Wange. »Aus einem Instinkt heraus.« Das war der Grund, weshalb er ausgerastet und sie geflohen war.
Sie gehörte ihm, und beide wussten es. Daraus leitete sich alles her, seine Reaktion, ihre Antwort, wie eine vorherbestimmte Geschichte.
Er nahm seine Hand von ihrer Brust, und umgehend empfand sie Leere - sie wartete darauf, dass er sie vom Pferd hob und in seinen Schoß legte.
Er hob ihr Gesicht und legte seine Lippen auf ihren Mund, einen Augenblick lang brannte die Leidenschaft in ihm wie ein Feuer, dann nahm er sich zurück. Durch seine Lippen hindurch, die sanfter werdende Berührung ihres Gesichts, spürte sie den Kampf, den er mit sich austrug, um all das loszulassen, was er sich hemmungslos genommen hatte. Fassungslos spürte sie, wie er langsam, zögernd seinen Arm von ihr fortzog. Dann legte er seine Hände um ihre Taille, verstärkte den Griff und krümmte die Finger … statt sie herunterzuheben, drückte er sie in den Sattel zurück. Mit großer Anstrengung entzog er ihr seine Lippen. In seinen grauen Augen, die stürmisch und dunkel wie ein gewittriger Himmel waren, wütete etwas. Ihr Atem ging schnell, stoßweise, immer noch besessen von der Macht, die sie beide ergriffen hatte.
»Gehen Sie jetzt!« Sein Befehl war leise, gequält, wie erzwungen. Unverwandt hielt er ihrem Blick stand. »Reiten Sie jetzt nach Hause zurück, aber nicht wie eine Wilde.«
Sie starrte ihn verständnislos an. Ihre Haut war immer noch erhitzt, ihr Herz voller Verlangen …
Sein Blick wurde hart. »Gehen Sie! Jetzt !«
Sein Befehl knallte wie eine Peitsche, es war unmöglich, sich ihm zu widersetzen. Mit einem Keuchen ergriff sie die Zügel ihres Pferdes und machte eine Kehrtwendung. Plötzlich aus der Ruhe gerissen, setzte sich der Braune in Bewegung und preschte den Hügel hinunter.
Sie hatte keine Gelegenheit zurückzuschauen, bis sie bei den Bäumen angekommen war.
Er war noch dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Er saß auf dem Rücken des Fuchses, den er gewendet hatte, damit er sehen konnte, ob sie fort war. Mit gesenktem Kopf starrte er auf seine Hand, die er zu einer Faust um den Sattelbogen gekrümmt hatte.
Er war kurz davor gewesen, sie zu nehmen.
Als er am Fenster seines Schlafzimmers im Gasthof stand und beobachtete, wie die Sonne hinter den Bäumen unterging, sah sich Gyles mit dieser Option und den möglichen Konsequenzen konfrontiert.
Sie hatte es erneut getan, ohne Mühe hatte sie ihn durchschaut und alles gesehen, was sich hinter seiner Maske verbarg. Seine Gefühle für sie waren so stark, so unkontrollierbar, dass er beinahe etwas getan hätte, was er
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