Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
seinen, aber sie stellte keine Forderungen an ihn. Obwohl sie auf ihn reagierte, lag ihr Körper nur passiv unter seinem.
Gestern Abend war sie verzweifelt gewesen und hatte sich nach ihm gesehnt: jetzt, da sie auf dem smaragdgrünen Satinlaken ihres Ehebettes lag, war sie nicht gerade zurückhaltend, ihr Körper würde das auch gar nicht zulassen, aber ihr Geist sträubte sich dagegen.
Er ließ ihre Hände los und zog sie in seine Arme, lehnte sie gegen sich und ließ seine Hände über ihr Gesicht, ihre Rundungen gleiten.
Er hatte geschworen, ihr nicht den Hof zu machen, und hatte sich daran gehalten. Aber jetzt, da sie ihm gehörte, verspürte er ein Urbedürfnis, sie ganz für sich zu gewinnen, und musste ihr Zögern, sich ihm völlig hinzugeben, bezwingen. Er hatte schon viele Frauen gehabt und kannte den Unterschied zwischen absoluter Hingabe und körperlichem Vergnügen. Er wusste, was er von seiner Zigeunerin, die ihm plötzlich auswich, wollte. Obwohl er ein brennendes Verlangen verspürte und er sich nichts sehnlicher wünschte, als in ihr zu versinken und die Lust zu befriedigen, die sich schon so lange in ihm aufgestaut hatte, konzentrierte er seinen Verstand und sein Können darauf, sie zu verführen, was ihm vorher nie in den Sinn gekommen wäre.
Er hätte sich niemals vorstellen können, seine Frau zu verführen.
Er küsste sie sanft und streichelte sie absichtlich langsam, ausgedehnt. Francesca hatte sich auf einen Angriff, eine gnadenlose Eroberung gefasst gemacht, und obwohl sie jetzt entwaffnet war, war sie nicht völlig überzeugt. Sie wusste, dass er es absichtlich tat, aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte er beschlossen, dass er mehr von ihr wollte als nur die körperliche Vereinigung. Er lag ausgestreckt neben ihr und hielt sie fest umklammert. Sie spürte die Kraft, die von ihm ausging und die er nicht zurückhielt. Diese Kraft war in jeder Berührung zu spüren. Er hatte die Kraft, sie gefügig zu machen, sie dazu zu bringen, dass sie nach ihm verlangte und vor Sehnsucht nach ihm fast verging.
Während sie ihn zögernd küsste und nicht sicher war, wohin dies führen würde, erinnerte sie sich daran, wie er vorsichtig seine Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht hatte, das, was er von seiner Ehe verlangte. Alles, was er tun musste, um sein Ziel zu erreichen, war sie zu schwängern.
Warum also legte er dann dieses Verhalten an den Tag?
Sie wusste keine Antwort darauf. Wenn sie nachgab, würde sie keinen klaren Gedanken mehr fassen können, jedoch wuchs in ihr die Neugier, herauszufinden, was er ihr beibringen würde, in Erfahrung zu bringen, was er von ihr wollte.
Ab heute war sie seine Frau und trug seinen Namen, daran bestand kein Zweifel. Sie hatte geglaubt, dieser Bund würde durch einen leidenschaftlichen, aber dennoch reservierten Akt besiegelt werden, hatte geglaubt, dass er dies auch so vorgesehen hatte.
Anscheinend hatte sie sich getäuscht. Es konnte heute Nacht nur eine Bestimmung geben, aber der Weg, den er eingeschlagen hatte, war ein anderer und wesentlich verlockender als der, den er ihrer Meinung nach für sie ausgewählt hatte.
Sie war nur zu bereit, diese unerwartete Richtung einzuschlagen.
Er hatte sie mit warmen, beruhigenden Küssen überschüttet. Jetzt wurden seine Lippen härter, fordernder. Sie öffnete ihren Mund und ließ ihn eindringen, gab ihm, was er verlangte. Das Vergnügen, das er ihr bereitete, schaltete ihren Verstand aus. Sie ließ es geschehen, gab sich vollends der Leidenschaft hin, als sie ihn näher zu sich heranzog.
Bei diesem langsameren Tempo waren sie in der Lage, sich aufeinander einzustellen. In den Tiefen ihres Bettes mit den Satinlaken verwandelten sich Leidenschaft und Verlangen in physische Realität, greifbare Eigenschaften, die sie miteinander austauschten.
Sie befanden sich außerhalb der Zeit, die jede Bedeutung verloren hatte. Das Einzige, was zählte, war die Reise, die sie zusammen angetreten hatten, sonst war nichts von Bedeutung. Ihre Küsse wurden intensiver, seine Zunge glitt über die ihre, umkreiste sie verführerisch, streichelte sie. Ihr Spiel wurde leidenschaftlicher, intimer. Sie umfasste seinen schlanken Hals und gab sich der aufflammenden Hitze ihres Verlangens hin, das immer stärker wurde.
Ihre Lippen öffneten sich. Sie hielten inne, um zu verschnaufen, und ihre heißen Blicke trafen sich. Die Lampe auf der Frisierkommode warf ein goldenes Licht auf sie, das hell genug war, um einander in die Augen sehen
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