Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
Verehrer aus dem Konzept zu bringen. Lancelot stand mit gerunzelter Stirn da, wiederholte in Gedanken ihre Worte und versuchte, die passende Antwort zu finden. Francesca huschte an ihm vorbei.
»Lady Gilmartin?«
»Was?« Die Gräfin erschrak und ließ das Stück Gebäck, das sie gerade aß, fallen. »Ist etwas, meine Liebe?«
Francesca lächelte charmant. »Es ist so schön draußen. Hätten Sie Lust, mit mir einen Spaziergang durch den italienischen Garten zu machen? Vielleicht könnte uns Clarissa begleiten.«
Diese schaute jedoch missmutig drein und sah ihre Mutter streitlustig an, die einige Krümel von ihrem Rock fegte, während sie kurzsichtig die lange Fensterreihe anpeilte.
»Nun, meine Liebe, das würde ich gerne tun, aber ich glaube, es ist Zeit zu gehen. Wir möchten Ihre Gastfreundschaft nicht überbeanspruchen.« Lady Gilmartin gab ein Lachen von sich, das an ein wieherndes Pferd erinnerte. Sie stand auf, trat nah an Francesca heran und senkte die Stimme. »Ich weiß, wie Männer - mögen sie Lords oder Grafen sein - sind, meine Liebe. In der ersten Zeit sind sie kaum zu kontrollieren. Aber das legt sich - das können Sie mir glauben.« Sie tätschelte Francescas Hand und rauschte auf die Tür zu.
Francesca eilte hinter ihr her, um absolut sicherzugehen, dass sie den richtigen Ausgang fand. Clarissa stapfte hinter ihnen her, dann folgte Lancelot, der immer noch vor einem Rätsel stand. Gyles und Lord Gilmartin bildeten die Nachhut.
Mit einem herzhaften Lachen verabschiedete sich Lady Gilmartin, ihr Sprössling dicht auf ihren Fersen. Lord Gilmartin verließ als Letzter die Veranda und beugte sich über Francescas Hand.
»Meine Liebe, Sie sind wunderschön, und Gyles kann wirklich von Glück sagen, dass er Ihr Herz gewonnen hat.« Der Graf lächelte zuckersüß, dann nickte er und stieg die Treppe hinunter.
»Denken Sie daran!«, rief Lady Gilmartin von der Kutsche herüber. »Sie können jederzeit zu mir kommen, wenn Sie das Bedürfnis nach Damengesellschaft haben.«
Francesca brachte ein Lächeln zustande und nickte. Sie murmelte Gyles zu, der neben ihr stand: »Für wen zum Teufel hält sie eigentlich deine Mutter und deine Tante? Für Neulinge auf dem gesellschaftlichen Parkett?«
Gyles antwortete nicht. Sie winkten zum Abschied, während die Kutsche die Auffahrt hinunterschaukelte. »Das hast du gut gemacht, du musst Mama davon erzählen. Sie wusste nie so recht, wie ihr dies erspart werden kann.«
»Es war eine Verzweiflungstat.« Francesca winkte und lächelte immer noch. »Du hättest mich warnen können.«
»Es gibt keine adäquate Möglichkeit, jemanden rechtzeitig vor Lady Gilmartin und ihrer Brut zu warnen.« Nach einem Moment des Schweigens murmelte Gyles: »Du hast doch nicht geglaubt, dass es einfach sein würde, meine Gräfin zu sein, oder?«
Aus Francescas Lächeln wurde nun ein Lachen. Der Klang seiner Stimme war unbekümmert, und man hätte es leicht für Scherzen halten können, darunter lag jedoch seine wirkliche Frage verborgen. Francesca begegnete seinem Blick, und sie lächelte sanft. »Es ist sehr angenehm, deine Gräfin zu sein.«
Gyles’ Braue schnellte in die Höhe. »Angenehm?«
Obwohl er sie nicht hielt, fühlte sie sich festgehalten. Seine Augen suchten ihren Blick. »Das habe ich nicht gefragt.«
Seine Stimme klang wie ein Murmeln, das an ihrem Ohr vorbeirauschte.
»Wirklich nicht?« Sie bemühte sich, ihren Blick nicht auf seine Lippen zu richten.
Gyles studierte ihre smaragdgrünen Augen. Er wollte mehr und wusste nicht, wie er darum bitten sollte. Er musste es versuchen, musste sie drängen …
»Mylord? Oh.«
Gyles fuhr herum und sah Wallace an der Tür stehen, die er gerade geöffnet hatte. »Ja bitte?«
»Es tut mir Leid, Mylord, aber ich sollte Sie wissen lassen, wenn Gallagher hier ist.«
»Sehr gut, bring ihn ins Büro. Ich komme sofort.«
Francesca schenkte ihm ein freundliches Lächeln und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie wieder ins Haus gehen sollten.
Sie ging voraus. »Gallagher?«
»Das ist mein Vorarbeiter.« Gyles blickte sie an, und der Augenblick war verstrichen. »Es gibt verschiedene Dinge, die ich noch mit ihm besprechen muss.«
»Natürlich.« Ihr Lächeln war aufgesetzt. »Und ich muss noch mit Irving sprechen.« Sie zögerte einen Moment, bevor sie hinzufügte: »Ich befürchte, dass wir morgen Besuch von Mr. Gilmartin bekommen werden. Ich möchte Irving sagen, dass ich nicht da bin.«
Gyles begegnete ihrem
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