Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
und genoss es, wie der Wind durch ihr Haar fuhr. »Ich bin schon einige Male hier gewesen. Es ist ein perfekter Aussichtspunkt, von dem aus man viel über das Land lernen kann.«
Er wartete und schaute in ihr Gesicht, während sie über die sanft ansteigende grüne Landschaft blickte und schwieg.
»Hattest du irgendwelche Probleme mit dem Personal?«
Ihr Kopf schwang herum. »Nein.« Sie sah ihn an. »Hast du das etwa erwartet?«
»Nein.« Er sah die Belustigung in ihren Augen. »Aber ich habe mich wirklich gefragt, wie du zurechtkommst.«
Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Sehr gut.« Sie stand auf. »Aber ich sollte mich jetzt auf den Heimweg machen.«
Er unterdrückte einen Anflug von Verärgerung und erhob sich ebenfalls. Er passte sich ihrem Schritt an, als sie das steile Ufer hinabkletterte. Während der letzten beiden Tage hatte er versucht herauszufinden, wie sie zurechtkam, und ob sie glücklich war. Diese Frage konnte er jedoch angesichts des gegenwärtigen Standes der Dinge nicht direkt an sie richten. Eine Woche war jetzt vergangen, seitdem sie geheiratet hatten, und obwohl er keine Klagen hatte, fragte er sich dennoch, ob sie zufrieden war.
Sie war schließlich seine Frau, und wenn er, dank ihrer Zustimmung zu seinem Plan, beides gleichzeitig wollte, so war es nur gerecht, dass sie zumindest mit ihrem neuen Leben zufrieden war.
Aber er konnte diese einfache Frage nicht stellen, sie war stur und bestand hartnäckig darauf, all seine Fragen wortwörtlich zu beantworten. Dabei lächelte sie nur und wich seinen Fragen konstant aus, was ihn nur noch mehr verwunderte.
Auf dem Hügel blieb sie stehen, atmete tief ein und warf ihm ein katzenähnliches Lächeln zu. Sie forderte ihn dazu heraus, auf ihre Brüste zu sehen, auf ihre Figur, die sich unter ihrem Kleid, das der Wind an ihren Körper geklebt hatte, straff abzeichnete.
Das war eine weitere Strategie von ihr - Ablenkung. Er zog eine Augenbraue in die Höhe, und sie lachte. Der heisere Klang ihrer Stimme elektrisierte ihn und erinnerte ihn an die vergangene Nacht und die Spiele, die sie miteinander gespielt hatten.
Sie verstand es meisterhaft, ihn abzulenken.
Lächelnd schob sie ihren Arm unter seinen. Sie spazierten über die Wiese, und das Laub raschelte unter ihren Füßen. Ein Hauch von Herbst lag in der Luft.
»Wenn du irgendetwas für den Haushalt oder das Haus brauchst, weißt du hoffentlich, dass du nur zu fragen brauchst?«
Seine trockene Bemerkung ließ ihre Lippen zucken. Sie neigte den Kopf, und ihre schwarzen seidenen Haarsträhnen berührten flüchtig seine Wange. »Wenn ich irgendetwas brauche, werde ich mich an deine Worte erinnern.«
Sie schaute ihn unter ihren Wimpern hervor an - eine Gewohnheit von ihr. Er sah sie fest an. Nach einer endlosen Weile zog er langsam eine Augenbraue hoch.
Francesca wandte ihren Blick von ihm ab und sah nach vorn. »Wenn ich etwas brauche … aber momentan habe ich alles. Ich … wer ist das?«
Froh darüber, von ihrer Lüge abgelenkt zu werden, deutete sie auf die schwarze Kutsche, die soeben auf den Vorhof fuhr.
»Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern würde.«
Der Klang seiner Stimme veranlasste sie dazu, ihn mit offener Verwunderung anzusehen.
»Die Kutsche gehört unseren Nachbarn, den Gilmartins. Ich bin überrascht, dass Lady Gilmartin dazu bewogen werden konnte, eine ganze Woche lang zu warten.«
»Waren sie nicht auf der Hochzeit?«
Gyles schüttelte den Kopf. Er nahm ihre Hand und führte sie die Stufen hinauf. »Sie waren Gott sei Dank in Schottland. Mach dich darauf gefasst, dass sie bei deinem Anblick vor Freude losschreit.«
Sie runzelte verblüfft die Stirn, dann öffnete er die Tür, und sie ließ sich von ihm über die Schwelle helfen -
»Ah! Da sind sie! Du meine Güte!« Eine große Matrone mit riesiger Oberweite, um die ein Umhang mit rosa Fransen flatterte, stürmte auf Francesca zu. »Also, Mylord!« Die Frau sah Gyles schelmisch an. »Sie sind wirklich ein unbeschriebenes Blatt. Sämtliche Ladys waren der Meinung, dass Sie eine Abneigung gegen die Ehe haben! Haha!« Die Lady strahlte Francesca an, dann stürzte sie auf sie zu und berührte ihre Wange. »Wallace deutete an, Sie seien indisponiert, aber wir haben Sie auf dem Hügel stehen sehen.«
Francesca wechselte einen Blick mit Wallace, der keine Miene verzog. Dann ergriff sie die Hand der Lady. »Lady Gilmartin, wie ich annehme.«
»Ah-ha!« Die Gräfin zwinkerte Gyles zu. »Ich merke,
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