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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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lasse ich dich jetzt in Ruhe.«
    Er folgte ihr, als sie den Raum verließ.

    Wenn er ihr nicht gestattete, sich auch um die geschäftlichen Dinge des Anwesens zu kümmern, würde sie mit seiner Mutter reden, die wahrscheinlich die ganze Geschichte aus ihr herauspressen und dann ihr Mitgefühl äußern würde. Danach würde sie sich besser fühlen und die Sache mit einem Achselzucken abtun.
    Aber ihre Ehe war noch frisch, und Lady Elizabeth und Henni hatten sie ermahnt, geduldig zu sein.
    Doch Geduld gehörte nicht zu ihren stärksten Eigenschaften.
    »Was für ein Tölpel. Er hasst das Rechnen schon seit seiner Kindheit«, meinte Henni.
    »Eigentlich finde ich es ziemlich ermutigend.« Lady Elizabeth sah Francesca an. »Hast du gesagt, dass er es in Betracht gezogen hat?«
    »Ja, aber nur eine Sekunde lang.« Mit verschränkten Armen ging Francesca im Salon des Witwenhauses auf und ab. Der Spaziergang durch den Park hatte sie erfrischt. Jetzt wollte sie eine andere Taktik anwenden. Wenn es darum ging, ihren Beitrag zur Ehe zu leisten, hatte sie schließlich zahlreiche Möglichkeiten. »Erzähl mir von den Rawlings.« Sie ließ sich in einen Sessel fallen. »Nach all dem zu urteilen, was ich auf der Hochzeit gehört habe, scheint der Clan quasi auseinander gebrochen zu sein.«
    Henni schnaubte verächtlich. »Ich würde eher sagen aufgelöst.« Sie überlegte einen Augenblick und fügte dann hinzu: »Obwohl es eigentlich gar keinen Grund dafür gibt. Es hat sich einfach über die Jahre so entwickelt.«
    »Die Menschen leben sich auseinander«, bestätigte Lady Elizabeth.
    »Wenn sich niemand bemüht, sie zusammenzuhalten.«
    Lady Elizabeths kluge Augen sahen sie an. »Woran hast du dabei gedacht?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich muss zunächst mehr wissen, aber ich bin schließlich die …« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »Matriarchin, nicht wahr? Wenn Gyles das Familienoberhaupt ist und ich seine Gräfin bin, liegt es doch an mir, die Familie zusammenzuhalten, oder nicht?«
    »So direkt hat es noch niemand gesagt, aber ja, du hast Recht.« Henni nickte zustimmend. »Das heißt, wenn du dir die Mühe machen willst. Ich muss dir leider sagen, dass es keinesfalls leicht sein wird. Die Rawlings sind nämlich ziemlich eigensinnig.«
    Francesca betrachete Henni eingehend, dann lächelte sie. »Die Männer vielleicht und die Frauen auch, bis zu einem gewissen Grade. Aber die Frauen sind klug genug, um zu wissen, welche Kraft darin liegt, die Familie zusammenzuschweißen, meinst du nicht?«
    Lady Elizabeth lachte. »Liebes, wenn du bereit bist, die Energie aufzubringen, sind wir gerne bereit, unser Wissen beizusteuern. Was meinst du dazu, Henni?«
    »Oh, ich bin voll und ganz dafür«, beteuerte Henni. »Es ist bloß, dass ich viele Jahre in der Gesellschaft der männlichen Rawlings verbracht habe, und dort scheint die Trennung der Familie ganz normal zu sein. Aber du hast völlig Recht. Es wäre für uns alle besser, wenn wir einander besser kennen würden. Wir kennen kaum die Namen aller Mitglieder!«
    »Das stimmt. Erinnerst du dich noch an diesen schrecklichen Egbert Rawlings, der dieses schmale Handtuch geheiratet hat - wie war doch gleich ihr Name?«
    Francesca lauschte gespannt, während Lady Elizabeth und Henni den Stammbaum der Familie durchgingen.
    »In der Bibel, die in der Bibliothek steht, ist ein Teil des Stammbaums aufgeführt«, sagte Lady Elizabeth, als sie sich endlich erschöpft niederließen und Tee tranken. »Dort sieht man zwar nur die Hauptabstammung, aber damit können wir erst einmal anfangen.«
    »Ich werde sie schon finden und eine Kopie anfertigen.« Francesca stellte ihre leere Teetasse auf das Tablett und stand auf. »Ich gehe jetzt besser zurück. Es wird kalt, wenn die Sonne untergegangen ist.«
    Sie küsste die beiden Frauen auf die Wange und ging. Sie wusste, dass sie die nächste Stunde damit verbringen würden, Spekulationen über all das anzustellen, was sie ihnen nicht gesagt hatte. Sie verwarf diesen Gedanken und dachte auch nicht mehr an die Rawlings, sondern gab sich ganz dem Vergnügen hin, durch den großartigen Park zu spazieren. Die Sonne fiel schräg durch die Bäume und warf ein goldenes Licht auf die vom Wind verwehten Blätter auf dem Boden; ein Hauch von Herbst lag in der stillen Luft.
    Es war ruhig und friedlich. Ihre Gedanken schweiften zu dem Ort, wo ebenfalls eine Menge Bäume standen und den sie sehr liebte, New Forest. Von dort aus lag Rawlings Hall, wo Franni

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